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Guten Tag, Ramón

Guten Tag, Ramón

Deutschland/Mexiko 2014 - mit Kristyan Ferrer, Ingeborg Schöner, Héctor Kotsifakis, Rüdiger Evers, Franziska Kruse ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Jorge Ramírez-Suárez
Kinostart:05.02.2015
Produktionsland:Deutschland/Mexiko 2014
Laufzeit:ca. 121 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.fox.de/GutenTagRamon

Nachdem all seine Versuche, illegal in die USA einzuwandern, gescheitert sind, beschließt der junge Mexikaner Ramón (Kristyan Ferrer), sein Glück in Deutschland zu versuchen. Mit der Hilfe der Tante eines Freundes, die in Wiesbaden angeblich den erhofften Wohlstand gefunden hat, will auch Ramón dringend benötigtes Geld für seine Familie verdienen. Doch kaum ist er in Deutschland angekommen, werden seine Illusionen jäh zerstört. Denn besagte Tante scheint nicht mehr in Wiesbaden zu leben. Ohne Geld und Sprachkenntnisse muss sich Ramón auf der Straße durch den kalten deutschen Winter schlagen. Doch gerade, als er aufgeben will, begegnet er der Rentnerin Ruth (Ingeborg Schöner), die ihm gegen alle Sprachbarrieren und Vorurteile zunächst ein paar Euro und dann auch noch ein Dach über den Kopf verschafft. Es ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft, durch die nicht nur das Leben von Ramón, sondern auch das von Ruth und den anderen Mietern in ihrem Haus nachhaltig verändert wird…

Der in Deutschland lebende Regisseur Jorge Ramírez-Suárez behandelt in seinem fünften Spielfilm "Guten Tag, Ramón" ein sehr aktuelles Thema, dem er sich auf erfreulich zurückhaltende Art nähert. Seine Geschichte über Immigration, die Überwindung von Vorurteilen und das Aufeinandertreffen völlig unterschiedlicher Kulturen verzichtet weitgehend auf den moralischen Zeigefinger und vermeidet auch über weite Strecken die für solche Filme nicht unüblichen Betroffenheitsmodus. Stattdessen versucht Ramírez-Suárez eher, leichtes Wohlfühlkino mit einer positiven Botschaft zu präsentieren. Das ist zwar nicht frei von Klischees und sehr schablonenhaft gezeichneten Charakteren. Doch der Charme der beiden Hauptdarsteller Kristyan Ferrer und Ingeborg Schöner hilft dabei, diese Klischees absolut erträglich zu machen.

Das größte Problem des Films ist der letzte Akt. Wirkt die Geschichte durch Szenen wie Ramóns Ankunft am Frankfurter Flughafen oder seine ersten Begegnungen mit der für ihn fremden Kultur in Wiesbaden noch relativ authentisch, driftet das Ganze zum Ende hin sehr deutlich ins Märchenhafte ab. Das ist im Prinzip ja nicht weiter schlimm, da an einem schönen Großstadtmärchen prinzipiell nichts auszusetzen ist. Doch wirkt das Finale im Gegensatz zu der eher zurückhaltenden ersten Filmhälfte zu dick aufgetragen, was zu einem etwas unausgewogenen Gesamtbild führt.

Das ändert freilich wenig daran, dass "Guten Tag, Ramón" ein schöner Film geworden ist – zumindest dann, wenn man ihn als modernes Märchen ansieht und nicht alles logisch hinterfragt. Natürlich sieht die Realität anders aus, natürlich wird hier einiges Idealisiert, während anderes dann doch etwas pauschalisiert dargestellt wird. Als wichtiger oder gar sachlicher Beitrag zur aktuellen Einwanderungsdiskussion funktioniert diese Geschichte nur sehr bedingt. Wer aber einfach nur eine nette Geschichte über Menschlichkeit, Lebensfreude und den Glauben an das Gute sehen möchte, der sollte sich dem jungen Mexikaner auf seiner Reise nach Hessen unbedingt anschließen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Guten Tag, Ramón (Deutschland/Mexiko 2014)"
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