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Harodim – Nichts als die Wahrheit – DVD

Harodim – Nichts als die Wahrheit – DVD

Österreich 2012 - mit Travis Fimmel, Michael Desante, Peter Fonda ...

Filminfo

Genre:Drama, Thriller
Regie:Paul Finelli
Verkaufsstart:22.03.2013
Produktionsland:Österreich 2012
Laufzeit:ca. 91 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1.85:1)
Extras:Making of, Trailer
Regionalcode:2
Label:Polyband Medien
Webseite:www.polyband.de
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Film: Über Jahre hinweg hat Ex-Navy SEAL Lazarus Fell (Travis Fimmel) seinen Plan vorbereitet. Jetzt endlich ist der Zeitpunkt gekommen, ihn durchzuführen. Nachdem er seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat und in den Untergrund gegangen ist, hat Lazarus den Terroristen (Michael Desante), den er für den Tod seines Vaters Solomon (Peter Fonda) verantwortlich macht, aufgespürt und intensiv beobachtet. Solomon Fell ist bei den Anschlägen auf das World Trade Center gestorben und dafür soll der Terrorist jetzt zahlen. Nachdem es Lazarus gelungen ist, den international gesuchten Mann in seine Gewalt zu bringen und ihn in sein Versteck zu verschleppen, beginnt er mit einem intensiven Verhör, an dessen Ende Nichts als die Wahrheit stehen soll. Doch diese Wahrheit könnte Lazarus nicht gefallen…

Nachdem das Drehbuch für "Harodim – Nichts als die Wahrheit" in den USA keine Abnehmer gefunden hat, da es allen Produzenten dort einfach zu heiß und zu kontrovers war, musste Regisseur Paul Finelli für die Umsetzung seines Thrillers nach Österreich ausweichen. Dort entstand ein sehr ambitioniertes Projekt, das dokumentarische Elemente mit einem Kammerspiel-Thriller zu einem etwas anstrengenden, aber überaus interessantem Ganzen vermischt. Anstrengend deshalb, da die zahlreichen Ausschnitte aus Nachrichtensendungen in sehr schnellen Schnitten präsentiert werden und zum Teil nur für wenige Sekundenbruchteile zu sehen sind. Diese wahre Bilderflut in Kombination mit schnellen Kameraschwenks und einem intensiven Sounddesign wirken bisweilen einfach etwas zuviel des Guten, auch wenn die Mischung aus Spielszenen und realen Inhalten durchaus ihren Reiz hat.

Was den Inhalt des Thrillers eingeht, so ist es den Machern extrem wichtig, klarzustellen, dass es sich bei der Geschichte um reine Fiktion handelt. Es geht hier nicht darum, eine weitere Verschwörungstheorie aufzustellen, auch wenn man zunächst genau diesen Eindruck bekommen könnte. Vielmehr will Regisseur Finelli zeigen, dass es immer mehrere Seiten einer angeblichen Wahrheit gibt, dass Fakten leicht manipuliert werden können und dass Zuschauer die Nachrichten – ganz gleich ob im TV, Internet oder Zeitungen – nicht ungefiltert als bare Münze akzeptieren, sondern auch mal hinterfragen sollten.

Indem er zwei Männer zeigt, die beide der festen Überzeugung sind, Opfer zu sein und die dementsprechend nach Gerechtigkeit dürsten, wobei im Verlauf des Verhörs zumindest das Überzeugungsfundament der einen Partei mächtig ins Wanken gerät, versucht "Harodim – Nichts als die Wahrheit" nachvollziehbar zu machen, dass es so etwas wie eine einzige Wahrheit nicht gibt, dass es immer mindestens zwei Sichtweisen gibt und dass es dadurch enorm schwierig ist, klar zwischen Richtig und Falsch, Gut und Böse oder Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Der Film schafft es durchaus, zum Nachdenken anzuregen, auch wenn einige der hier präsentierten Theorien dann doch ein wenig übers Ziel hinaus schießen und das Ganze inhaltlich etwas hanebüchen erscheinen lassen.

Wer sich auf die mitunter etwas sperrige und gewöhnungsbedürftige Inszenierung einlassen kann und sich mehr auf die interessante Botschaft hinter dem Ganzen und nicht auf die mitunter etwas absurd klingenden Theorien konzentrieren kann, dem kann dieser kleine, ambitionierte Thriller auf jeden Fall ans Herz gelegt werden. Denn auch, wenn nicht alles einen Sinn ergibt und gerade die große Wendung gegen Ende etwas enttäuscht, so ist es doch sehr spannend, einige als Wahrheit angesehene Fakten zu hinterfragen und über die Theorien des Films hitzige Diskussionen zu führen. Und dafür gibt es ein verdientes: Sehenswert!

Bild + Ton: Das an sich sehr saubere Bild der DVD verfügt insgesamt über einen etwas weichgezeichneten Look, was zu Schwächen in der Detaildarstellung führt. Die Farbgebung ist reduziert und etwas unterkühlt ausgefallen, wodurch die Atmosphäre des Films gut unterstrichen wird. Der Dolby Digital 5.1 Mix wird vornehmlich von den kraftvoll abgemischten Dialogen bestimmt, sorgt aber durch kleinere Surround-Momente hier und da auch für ein wenig Dynamik im tonalen Geschehen. Gut!

Extras: Neben zwei Trailern hat die DVD noch ein knapp 16minütiges, deutschsprachiges Making of zu bieten, in dem die Beteiligten zunähst erzählen, wie sie den 11. September erlebt haben, bevor auf die Entstehung des ambitionierten Films eingegangen wird. Nicht wirklich viel, aber durchaus interessant.

Fazit: "Harodim – Nichts als die Wahrheit" ist ein durchaus interessanter Thriller über die manipulative Kraft von Politik und Medien, dem seine etwas sperrige Inszenierung allerdings immer wieder im Weg steht. Wer sich aber auf das Ganze einlassen kann, dem werden jede Menge Diskussionsstoff und Anregungen zum Nachdenken geboten. Und daher gilt auch, trotz der etwas anstrengenden Momente: Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Harodim – Nichts als die Wahrheit – DVD (Österreich 2012)"
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