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Harry Brown - DVD

Harry Brown - DVD

Großbritannien 2009 - mit Michael Caine, Emily Mortimer, Ian Glen, Liam Cunningham, Ben Drew ...

Filminfo

Originaltitel:Harry Brown
Genre:Thriller, Drama
Regie:Daniel Barber
Verkaufsstart:21.10.2010
Produktionsland:Großbritannien 2009
Laufzeit:ca. 98 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Audiokommentar, Interviews, geschnittene Szenen, Beim Dreh, Trailer, Trailershow
Regionalcode:2
Amazon Link : Harry Brown - DVD

Film: Harry Brown (Michael Caine) lebt zurückgezogen in einer grauen Wohnsiedlung in London. Tagsüber verbringt er die Zeit meist bei seiner Frau am Krankenbett und mit seinem besten Freund Leonard (David Bradley, bekannt als Argus Finch in den "Harry Potter"-Filmen) beim Schachspielen im Pub. Doch sobald es dunkel wird, zieht es der Rentner vor, zu Hause zu sein, werden die Straßen dann doch von gewaltbereiten Jugendgangs beherrscht, die das gesamte Viertel terrorisieren. Als seine Frau stirbt, beichtet Leonard seinem trauernden Freund, dass er immer wieder von den Jugendlichen belästigt wird und sich daher bewaffnet hat.

Am nächsten Tag steht die Polizistin Alice Frampton (Emily Mortimer) von Harrys Tür und eröffnet ihm, dass Leonard zu Tode geprügelt worden ist. Es gibt keine Beweise, die auf die Identität der Täter Aufschluss geben könnten – doch Harry Brown weiß genau, wer den Tod seines Freundes verschuldet hat. Und ihm ist klar, dass er diese feige Tat nicht ungesühnt lassen kann…

"Harry Brown" ist ein dreckiger, deprimierender, unglaublich gut gespielter Rache-Thriller, der besonders von der großartigen Leistung von Michael Caine getragen wird. Wie Caine vom verängstigten Rentner zum eiskalten Rächer mutiert, ist einfach faszinierend und vor allem glaubwürdig umgesetzt. Dass Caine diese erstklassige Leistung in ein fast schon zu authentisch anmutendes Szenario, das sich auf schonungslose Art mit dem schwierigen und unangenehmen Thema Jugendkriminalität auseinandersetzt, einbetten kann, steigert die Wirkung seiner Darstellung ungemein.

Doch auch die Leistung von Ben Drew, der den Anführer der Jugendgang spielt, muss hier gewürdigt werden. Drew, der derzeit unter dem Namen "Plan B" eine steile Musikkarriere hinlegt, gibt den eiskalten Teenie, der ohne jede Perspektive zu jeder Grausamkeit fähig zu sein scheint, mit einer Glaubwürdigkeit, die einem eine echte Gänsehaut bereitet. Ihm zuzusehen, ist kein Vergnügen – und das kann in diesem Zusammenhang nur als Kompliment gedeutet werden.

An einigen wenigen Stellen, an denen die Geschichte etwas holprig inszeniert ist, wird deutlich, dass es sich bei "Harry Brown" um ein Regiedebüt handelt. Allerdings um eines, das unterm Strich nur als eindrucksvoll und überaus gelungen bezeichnet werden kann. Ein Thriller, der aufrüttelt, schockiert und der lange nachwirkt. Und genau deshalb auch eine absolut sehenswerte DVD-Empfehlung!

Bild + Ton: Die düster-graue Atmosphäre des Films ist auch in der technischen Umsetzung der DVD zu spüren. Dass das Ganze aus rein technischer Sicht nicht wirklich als besonders gut bezeichnet kann, atmosphärisch aber voll und ganz überzeugt, macht eine Bewertung von Bild und Ton etwas schwierig. Während das tonale Geschehen über weite Strecken eher ruhig bleibt und nur selten echte Dynamik erkennen lässt, wirkt das Bild trist, grau und etwas verwaschen. Für den Film ist das genau das Richtige, für Bildästheten dagegen wahrscheinlich eher enttäuschend. Insgesamt gibt es hier ein kompromissvolles "Gut"!

Extras: Sehr hörenswert ist der Audiokommentar, den Regisseur Daniel Barber gemeinsam mit dem Produzenten Kris Thykier und Hauptdarsteller Sir Michael Caine eingesprochen hat. Während Barber viel über seine Erfahrungen bei seinem ersten Spielfilm berichtet, offenbar Caine, dass er keine Ahnung hat, wie er den Soundtrack aus dem Internet herunter laden kann, dass er gut mit den Eltern von Emily Mortimer befreundet war oder welche interessante Dokumentation er vor einigen Tagen gesehen hat. Und seinen wunderbaren Sinn für Humor stellt er etwa unter Beweis, wenn er eine besonders ergreifende, stille Szene mit den Worten kommentiert, dass der Film jede Menge Lacher zu bieten hätte. Ein kurzweiliger, aber auch interessanter Audiokommentar.

Des weiteren hat die DVD noch einige eher werbelastige Interviews, ein paar nicht uninteressante geschnittene Szenen, einen Blick hinter die Kulissen, sowie den Trailer und weitere DVD-Tipps zu bieten. Gut!

Fazit: "Harry Brown" ist wieder einmal ein sehr guter Beweis dafür, dass es richtig gute Filme leider immer öfter nicht ins Kino schaffen, sondern direkt auf DVD vermarktet werden. Sicherlich, große Zuschauermassen hätte der Film ohnehin nicht in die Lichtspielhäuser gelockt, aber angesichts der Masse an schlechten Filmen, die es trotz vorbestimmter Erfolgslosigkeit in die Kinos schaffen, ist es eine Schande, dass ein Film wie "Harry Brown" als DVD-Premiere endet. Technisch entspricht die Disc der Atmosphäre des Films, das Bonusmaterial ist dagegen etwas spärlich ausgefallen. Insgesamt gilt: absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold