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Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück

Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück

Kanada/Deutschland 2014 - mit Simon Pegg, Rosamund Pike, Stellan Skarsgård, Toni Collette, Jean Reno, Veronica Ferres ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Hector and the search for happiness
Genre:Komödie, Drama
Regie:Peter Chelsom
Kinostart:14.08.2014
Produktionsland:Kanada/Deutschland 2014
Laufzeit:ca. 119 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.hectorsreise.de

Hector (Simon Pegg) ist eigentlich davon überzeugt, dass er ein glückliches Leben führt. Er hat eine liebenswerte Freundin (Rosamund Pike) und für seine Patienten hat der Psychiater immer ein offenes Ohr. Doch eines Tages bricht eine Erkenntnis über ihn herein und zerstört seine Illusion des zufriedenen Lebens vollends: es gelingt ihm einfach nicht, seine Patienten glücklich zu machen. Und der Grund dafür ist auch ganz schnell gefunden, denn Hector weiß selber nicht, was echtes Glück ist. Getrieben von dem Verlangen, herauszufinden, ob es das wahre Glück überhaupt gibt und ob er es auch für sich finden kann, trifft Hector eine radikale Entscheidung: er lässt alles hinter sich, sowohl seine geliebte Clara, als auch seine gut laufende Praxis und seine schmucke Londoner Wohnung und begibt sich auf eine Reise rund um den Globus, die viele Gefahren und Enttäuschungen mit sich bringt, die Hector aber auch wichtige Erkenntnisse auf seiner Suche nach dem Glück liefern wird…

Mit seinem Roman "Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück" hat der Franzose François Lelord einen wunderbaren Wohlfühl-Roman geschrieben, der weltweit die Bestsellerlisten stürmen konnte und noch weitere Fortsetzungen nach sich zog. Für die Leinwandadaption, die unter deutsch-kanadischer Produktion entstand, konnte der britische Regisseur Peter Chelsom ("Funny Bones") gewonnen werden, der versucht hat, den verspielten Ton der Vorlage auch in den Film herüberzuretten. Auch die Filmversion des Psychiaters soll seine Suche nach dem Glück mit offenen Augen und vor allem offenen Geist unternehmen. Er soll auch in kleinen Dingen große Wunder entdecken und der Zuschauer soll genau das auch spüren.

Obwohl er einige Aspekte der Vorlage verändern musste und die kindliche Naivität, mit der Hector im Buch die Welt zu entdecken beginnt, hier nicht wirklich erkennbar ist, funktioniert die Filmversion des Bestsellers doch insgesamt sehr gut. Das liegt zum einen daran, dass Lelord schlichtweg eine schöne Geschichte geschrieben hat, die von Chelsom und seinen beiden Co-Drehbuchautorinnen stimmig adaptiert worden ist. Hier halten sich humorvolle Momente, anrührende Szenen und hemmungslos schöner Kitsch gekonnt die Waage und ergeben ein sehr harmonisches Gesamtbild, das immer wieder ein breites Lächeln auf die Gesichter der Zuschauer zaubern kann.

Dass der Film funktioniert, liegt aber auch an der visuellen Umsetzung und an den guten Darstellern. Die Kameraarbeit von Kolja Brandt ("Nordwand") sorgt in Verbindung mit einigen gezielt eingesetzten Computereffekten für wirklich wundervolle Bilder, die oft einfach sehr schön und dabei genauso charmant sind, wie das Spiel von Hauptdarsteller Simon Pegg ("Shaun of the Dead", "Star Trek"). Pegg weiß ganz genau, wann er sein komödiantisches Talent voll ausspielen kann und wann er einfach ganz reduziert spielen muss. So macht er Hector zu einer extrem liebenswerten Figur, der man sehr gerne auf seiner abenteuerlichen Reise folgt.

Ein klein wenig erinnert der Film an Ben Stillers "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty", wobei "Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück" insgesamt etwas zurückhaltender inszeniert worden ist. Doch beiden Geschichten ist gemein, dass sie zeigen, dass die Welt voller Wunder sein kann, wenn man sich nur einmal traut, aus seinem gewohnten Alltag auszubrechen. Und in beiden Filmen ist das Glück für die Hauptfiguren am Ende doch ganz nah, auch wenn sie an die entlegensten Orte der Welt reisen mussten, um das zu erkennen. Natürlich ist das nicht immer besonders tiefgründig und wirkt bisweilen etwas naiv oder sogar klischeehaft. Doch ist das in diesem Fall wirklich störend? Hier lautet die Antwort ganz klar: Nein! Denn wie bei "Walter Mitty" sorgt auch hier gerade die Tatsache, dass die Geschichte im Kern sehr einfach gehalten ist und nicht verkrampft versucht, hohen intellektuellen Ansprüchen zu genügen, dafür, dass sich das Glücksgefühl beim Zuschauer voll und ganz entfalten kann. Das soll jetzt nicht heißen, dass "Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück" ein dummer Film wäre. Das ist nun wirklich nicht der Fall. Aber Chelsom wiedersteht zum Glück der durchaus naheliegenden Versuchung, den Grundgedanken der Geschichte allzu verkopft umzusetzen, um so vielleicht bei renommierten Festivals absahnen oder Lobeshymnen im Feuilleton ergattern zu können. Stattdessen hat er einfach charmantes, leicht zugängliches Wohlfühl-Kino geschaffen, das auf ganz einfache Art richtig glücklich macht. Und damit steht fest: Die Suche nach dem Glück endet für die Zuschauer zumindest kurzfristig direkt im Kinosaal. Und dafür gibt es dann auch ein: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück (Kanada/Deutschland 2014)"
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