Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Hellboy |
Genre: | Fantasy, Abenteuer, Action |
Regie: | Neil Marshall |
Kinostart: | 11.04.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 120 Min |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.universumfilm.de |
Das könnte mächtig Ärger geben: Die legendäre Hexe Nimue (Milla Jovovich) steht kurz vor ihrer Rückkehr. Einst war sie von König Arthus besiegt und zerstückelt worden. Die einzelnen Körperteile der Hexe waren an geheimen Orten in ganz England vergraben worden, damit sie nie wieder die Menschheit bedrohen könne. Doch dummerweise sind die meisten der Kisten, in denen Nimues Körper verteilt worden war, gestohlen worden. Um die letzten Kisten zu schützen, wird Halbdämon Hellboy (David Harbour) zur Hilfe gerufen. Eigentlich eine gute Idee – allerdings mit einem Haken. Denn sie will ihn dazu bringen, seiner eigentlichen Bestimmung zu folgen und den Weltuntergang herbeizuführen. Doch so leicht lässt sich Big Red natürlich nicht auf die dunkle Seite ziehen. Gemeinsam mit seinen beiden neuen Mitstreitern Alice (Sasha Lane) und Ben (Daniel Dae Kim) will er der Hexe ein für alle Mal das Handwerk legen. Doch ist es dafür vielleicht schon zu spät?
Es kommt nicht oft vor, dass mich Filme richtig wütend machen. "Hellboy – Call of Darkness" ist einer dieser seltenen Fälle. Vorweg vielleicht: Ich bin ein großer Fan von Guillermo del Toros "Hellboy"-Filmen und war natürlich enttäuscht, dass er seine geplante Trilogie nicht abschließen konnte und dass stattdessen auf ein Reboot des Franchise gesetzt wurde. Dem gegenüber blieb ich aber dennoch aufgeschlossen, zumal es sich noch stärker an den Comics orientiert und dementsprechend auch etwas düsterer, dreckiger und blutiger ausfallen sollte, als die ersten Verfilmungen. Und in der Hinsicht hat Regisseur Neil Marshall auch abgeliefert. Doch der Rest ist schlichtweg ärgerlich.
Nicht nur, dass die CGI-Effekte fast durchweg billig wirken (etwa wenn Alice zum Sprachrohr für Verstorbene wird, ist das visuell einfach nur lächerlich umgesetzt), auch die zahlreichen praktischen Effekte können nur bedingt überzeugen. Alles wirkt irgendwie zu sehr nach trashigem B-Movie. Das mag stellenweise zur Figur des Hellboy passen. Doch das wild aus verschiedenen Comic-Stories zusammengeklöppelte Drehbuch, die schlechten Dialoge und eine Inszenierung, die sich nur auf heftige Brutalität, so überdreht sie auch sein mag, zu verlassen scheint, drückt den Unterhaltungswert immer wieder deutlich nach unten.
Man merkt dem Film an, dass er verzweifelt versucht, Spaß zu machen. Doch das gelingt einfach nicht. Die Dialoge sind nicht witzig – mit ein paar wenigen Ausnahmen. Die Figuren sind nicht cool, sondern nur trashig und die schauspielerischen Leistungen können da trotz so verlässlicher Darsteller wie Ian McShane nur wenig rausreißen. Ja, "Hellboy – Call of Darkness" will ein trashiges Vergnügen sein – doch leider ist der Film nur trashig und so gar kein Vergnügen. Und gerade für Fans, die sich lange auf einen neuen Leinwandauftritt von Big Red gefreut haben, reichen ein paar gute Szenen nicht aus, um am Ende für das Gefühl zu sorgen, gut unterhalten worden zu sein. Deshalb sage ich bei diesem Film leider nur: Zur Hölle mit dir, Hellboy! Denn dieser Murks ist leider nur für ganz hartgesottene Trash-Fans noch erträglich!
Ein Artikel von Sebastian Betzold