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High-Rise – DVD

High-Rise – DVD

Großbritannien 2016 - mit Tom Hiddleston, Jeremy Irons, Sienna Miller, Luke Evans, Elisabeth Moss ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film:
Ausstattung:

Filminfo

Originaltitel:High Rise
Genre:Drama
Regie:Ben Wheatley
Verkaufsstart:18.11.2016
Produktionsland:Großbritannien 2016
Laufzeit:ca. 114 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.40:1)
Extras:Featurette, Interviews
Regionalcode:2
Label:dcm
Webseite:www.highrise-film.de
Amazon Link : High-Rise – DVD

Film: 1975: Dr. Robert Laing (Tom Hiddleston) zieht in ein schmuckes Apartment in einem luxuriösen Hochhaus westlich von London. In dem Gebäude, das mit eigenen Geschäften, Fitnessbereich und sogar Banken wie ein eigener Mikrokosmos zu sein scheint, will er nach seiner Scheidung ein neues Leben beginnen. Und das lässt sich auch recht gut an. Es gibt ausschweifende Partys, hemmungslosen Sex und einen schier nicht enden wollenden Rausch aus Drogen und Alkohol. Doch die schöne Fassade bekommt schon sehr bald tiefe Risse und die Kluft zwischen den reichen Bewohnern in den oberen Etagen und den einfacheren Menschen in den tieferen Stockwerken wird immer breiter – bis es schließlich ein völliger Zusammenbruch von Moral und Zivilisation droht…

"High Rise" basiert auf dem Roman "Hochhaus - High Rise" des 2009 verstorbenen Bestsellerautors J.G. Ballard. Dieser galt bislang als unverfilmbar. Dennoch hat sich Regisseur Ben Wheatley ("Sightseers") an eine Adaption gewagt. Mit dieser bestätigt er weitgehend die Annahme, dass sich Ballards düstere Absage auf die zivilisierte Gesellschaft nicht so einfach in ein anderes Medium übertragen lässt. Dabei hat Wheatley vieles richtig gemacht. Die dystopische Atmosphäre, die er aufbaut, ist absolut packend und die Ausstattung ist einfach großartig. Er hat einen ganz eigenen Look geschaffen, der einerseits sehr authentisch die 70er Jahre einfängt, andererseits aber auch irgendwie futuristisch wirkt. Es gibt Aufnahmen, die sind ein echtes Fest fürs Auge und gehören auch eindeutig auf die große Leinwand.

Auch die Darsteller sind erstklassig, auch wenn die Figuren, die sie verkörpern, eigentlich allesamt unsympathisch, egoistisch und auf den ersten Blick recht oberflächlich sind. Doch es gelingt gerade Tom Hiddleston, Jeremy Irons und auch Luke Evans, diesen Charakteren eben jene Tiefe zu verleihen, die der Buchvorlage entspricht. Schließlich ist dann da auch noch die Musik, die der bedrückenden Atmosphäre der Geschichte perfekt entspricht. Das alles stimmt und macht "High Rise" im Kern zu einem sehr gelungenen Film. Das Problem ist vielmehr, dass der Zusammenbruch der Gesellschaft den Zuschauer irgendwann nicht mehr wirklich interessiert. Denn nachdem es zu den ersten Ausschreitungen kommt, passiert nicht mehr wirklich viel Neues. Das Geschehen scheint sich im Kreis zu drehen, wobei es lediglich immer extremere Formen annimmt. Wheatleys gerne benutzte Mischung aus Drama und pechschwarzem Humor sorgt zwar für ein paar sehr gute Szenen, doch irgendwann sind die Partys, Orgien und Gewaltexzesse einfach nur noch ermüdend.

Das absurde daran ist, dass ja damit eigentlich genau die Botschaft der Geschichte wiedergespiegelt wird. Ist man zunächst noch von dem Verhalten der Protagonisten schockiert und angewidert, stumpft man während des Kampfes zwischen den gesellschaftlichen Schichten irgendwann ab und verliert gegenüber den Figuren jedes Mitgefühl – und das ist ja am Ende genau das, was zu ihrem Verhalten führt. So kann das, was dem positiven Gesamteindruck im Weg steht, eigentlich auch als genialer Schachzug des Regisseurs angesehen werden.

Keine Frage, an "High Rise" werden sich die Geister scheiden. Es wird wohl Niemanden geben, den dieser Film völlig kalt lässt. Ganz nett gibt es hier nicht, entweder man findet ihn großartig, oder aber total daneben. Eines aber lässt sich nicht absprechen: Auf seine ganz eigene Art ist dieses Werk absolut faszinierend und trotz Überzeichnungen leider hoch aktuell. Und dafür gibt es dann trotz einiger Einschränkungen am Ende doch ein klares: Sehenswert!

Bild + Ton: Die ganz außergewöhnliche visuelle Atmosphäre des Films kommt auch im Heimkino dank einer stimmigen Farbgebung und der guten Gesamtschärfe adäquat zur Geltung. In den dunklen Szenen gibt es hier und da kleine Schwächen bei der Detaildarstellung, doch insgesamt überwiegt der positive Gesamteindruck. Der Sound wird in vielen Momenten vom Soundtrack und den Dialogen bestimmt. In der zweiten Hälfte kommen aber auch einige Soundeffekte zum Tragen, die für angenehme Bewegung im Surround-Bereich sorgen. Gut!

Extras: Als Bonus gibt es eine viel zu kurze Making of Mini-Dokumentation (ca. 3:38 Min.), sowie 7 Interviews mit den Darstellern und dem Regisseur (ca. 55:59 Min.).

Fazit: "High Rise" überzeugt mit einer bedrückenden Atmosphäre und einer im Kern sehr aktuellen Story. Die Adaption des Kultromans von J.G. Ballard ist schräg, ein wenig sperrig und streckenweise ein wenig überzogen. Dennoch ist der Film auf seine ganz eigene Art faszinierend, auch wenn er sich nicht allen Zuschauern erschließen wird. Die DVD präsentiert ihn in guter Bild- und Tonqualität. Die Extras sind mit knapp einer Stunde zwar recht umfangreich, allerdings auch etwas oberflächlich ausgefallen. Trotzdem gilt unterm Strich ein klares: Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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