Honey 2

Nach dem großen Erfolg von Tanzfilmen wie den "Step Up" Streifen oder auch "Streetdance 3D" findet nun auch der 2003er Kinohit "Honey" seine überflüssige Fortsetzung. Und um es gleich vorweg zu nehmen: die titelgebende Honey, im ersten Film von Jessica Alba verkörpert, taucht in der Fortsetzung in keiner Sekunde auf. Lediglich ihr Name wird hier und da erwähnt. Im Mittelpunkt von "Honey 2" steht die rebellische Maria Bennett (Katerina Graham), die, nachdem sie einige Zeit im Jugendknast verbracht hat, eine neue Chance erhält. Sie wird von Connie Daniels (Lonette McKee) aufgenommen und soll im Tanzcenter ihrer Tochter Honey ihre Sozialstunden abarbeiten. Dort trifft Maria auf die Tanzgruppe des charismatischen Brandon (Randy Wayne), der sofort Marias tänzerisches Talent erkennt und ihr anbietet, gemeinsam mit seiner Crew an der "Battle Zone", einem großen Dance Battle, teilzunehmen.

Doch ausgerechnet Marias Ex Luis (Christopher Martinez), Anführer der 718 Crew, würde ihr dort als Konkurrenz gegenüber stehen. Und da Luis genau weiß, was für eine großartige Tänzerin Maria ist, lässt er Nichts unversucht, um sie mit seinem Charme wieder auf seine Seite zu ziehen. Und bald kommt es, wie es kommen muss: es gibt Eifersucht, Streit, die Tanz-Crew droht zu zerbrechen und der Traum vom Sieg zu platzen...

"Honey 2" ist nicht mehr, als ein Mix aus "Step Up 3D", "Streetdance" und dem ersten "Honey". Nichts an dem Streifen wirkt originell oder besonders überzeugend. Die Schauspieler agieren hölzern, die Dialoge sind unglaublich platt und die Handlung strotzt nur so vor Klischees. Selbst die Szenen der Dance Battles können nur bedingt überzeugen, auch wenn die Tänzer allesamt freilich großartige Arbeit abliefern. Im Prinzip ist das Alles soweit nicht schlimm, denn der Streifen bedient seine anvisierte Zielgruppe durchaus gut. Der Soundtrack ist gut auf den Geschmack junger Kinobesucher zugeschnitten, die Darsteller(innen) sind hübsch anzusehen und die Handlung ist einfach genug, um nicht von den Tanzsequenzen abzulenken.

Was allerdings auch die Zielgruppe stören dürfte ist die Tatsache, dass die Macher etwas zu verkrampft versucht haben, dem Film dramatische Tiefe zu verleihen. So wird das Ganze auf eine völlig unnötige Länge von nahezu zwei Stunden gedehnt, was immer wieder für unnötige Langeweile sorgt – zumal eben sämtliche Versatzstücke der Geschichte alleine in den letzten zwölf Monaten mehrfach in anderen Tanzfilmen zu sehen gewesen sind.

"Honey 2" ist kein guter Film, auch wenn er sein Zielpublikum recht ordentlich bedient. Doch da fast alle Aspekte des Films lieblos aus anderen Vertretern des Genres zusammen gezimmert zu sein scheint, kann das Endresultat nur sehr bedingt empfohlen werden. Keine Frage: wer die "Step Up"-Filme mag, der wird auch "Honey 2" ertragen können. Doch wem es nicht reicht, attraktive Körper in ansprechenden Choreographien zucken zu sehen und wer auch noch auf eine nette Geschichte oder auf so etwas ähnliches wie schauspielerisches Talent hofft, der wird das Kino ganz bestimmt nicht tanzend vor Freude verlassen!

Ein Artikel von Sebastian Betzold