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Hotel Desire – DVD

Hotel Desire – DVD

Deutschland 2011 - mit Saralisa Volm, Clemens Schick, Jan-Gregor Kremp, Herbert Knaup, Frederick Lau, Palina Rojinski ...

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Sergej Moya
Verkaufsstart:11.05.2012
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 38 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1,85:1)
Extras:Audiokommentar, Interviews, Die Premiere, Kurzfilm, Trailer
Regionalcode:2
Label:Capelight Pictures
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Film: Die alleinerziehende Antonia (Saralisa Volm) lebt seit acht Jahren nur noch für ihren Sohn, pendelt zwischen ihren Pflichten als Mutter und ihrer Arbeit in einem Hotel hin und her und hat dabei ihre Rolle als Frau, ihre Sehnsüchte und Leidenschaften völlig aus den Augen verloren. Festgefahren in der Routine des Alltags scheint sie für Männer komplett unsichtbar geworden zu sein. Doch als sie an einem besonders heißen Tag bei der Arbeit auf den blinden Gast Julius (Clemens Schick) trifft, nimmt Antonias Schicksal auf einen überraschenden und aufregend neuen Weg... 

"Hotel Desire" ist ein sinnlich gefilmtes Erotik-Drama, das aber mehr ist, als die offenherzig zur Schau gestellte Vereinigung zweier schöner Körper. Der insbesondere durch Crowd Funding finanzierte Kurzfilm beginnt mit den Aufnahmen, die Filmemacher Sergej Moya quasi als Appetitmacher dienten, um möglichst viel Finanzierung für sein Werk zu erhalten. In betörenden Slow Motion Aufnahmen sieht der Zuschauer Antonia unter der Dusche. Es könnte nur durch diese kurze Szene der Eindruck entstehen, man bekäme nun einen typischen (Soft)-Pornostreifen zu sehen. Moya spielt sehr geschickt mit dieser Erwartungshaltung, versprach dann auch, den Begriff als PorNEOgraphie völlig neu zu definieren. Doch wie es Hauptdarstellerin Saralisa Volm in dem auf der DVD befindlichem Interview so schön sagt: wer nun tatsächlich erwartet, einen richtigen Porno zu sehen, der wird enttäuscht werden, da man vor der viel diskutierten Sexszene erst einmal eine fast schon süßliche Geschichte serviert bekommt. Schnell wird die fast schon wie eine Traumsequenz anmutende Eingangsszene in triste Realität verwandelt, wenn Antonia vom heftigen Klopfen gegen die Badezimmertür aus ihren Gedanken gerissen wird und der hektische Alltag das Ruder übernimmt. 

Der Zuschauer begleitet Antonia dann auf dem Weg zur Arbeit, wo ihr wiederholtes Zuspätkommen für einige Probleme sorgt, die aber Dank sehr hilfsbereiter Kollegen schnell aus dem Weg geräumt werden können. Diese Szene, die bei laufendem Hotelbetrieb gedreht worden ist, ist alleine aufgrund der einnehmenden Location und der guten Nebendarsteller wie Jan-Gregor Kremp, Herbert Knaup oder Frederick Lau auch ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, auch wenn sie im Angesicht der darauf folgenden Sexszene leicht in Vergessenheit gerät. 

Was diese Sexszene angeht, so mag sie in einigen Momenten durchaus expliziter sein, als andere Szenen dieser Art in Filmen mit einer 16er Freigabe. Finger zwischen Schamlippen oder ein erigierter Penis füllen da schon mal kurz das Bild aus. Doch Schnitt und Kameraführung, sowie die fast schon bombastische orchestrale Untermalung des Akts, entfernen das Gezeigte schnell von jedem Vorwurf der Pornografie. Vielmehr wird Sex hier als genau das gezeigt was er sein sollte: als etwas Schönes, das Spaß macht und gut tut. Das ist weder skandalös, noch wirklich anrüchig. 

Sicherlich, so mancher mag sich am Ende die Frage nach dem Sinn des Ganzen stellen. Nicht Jedem wird sich die Geschichte erschließen, weshalb es dann natürlich auch so wirkt, als wären die zwanzig Minuten vor dem Sex nur ein Vorwand, um dem sinnlichen Spiel zwischen den Laken etwas dramaturgische Tiefe oder so etwas wie Anspruch zu verleihen. Doch dieser Vorwurf wird dem Film nicht wirklich gerecht. Denn auch wenn einem Kurzfilm, der die Hälfte seiner Laufzeit mit einer ausgedehnten Sexszene verbringt, eine gewisse fehlende inhaltliche Tiefe vorgeworfen werden könnte, so gelingt es dem Regisseur doch sehr gut, in der kurzen einleitenden Zeit zu zeigen, was für eine Frau Antonia ist und warum dieser Sex für sie so wichtig, so besonders und so erlösend ist. Und genau deshalb ist der Sex ebenso wie der Kurzfilm eben nicht belanglos. 

Ein kurzes Lob gebührt natürlich auch den beiden Hauptdarstellern Saralisa Volm und Clemens Schick, die mit ihrer unverkrampften, mutigen Darstellung ebenfalls erheblich dazu beitragen, dass "Hotel Desire" eben kein pornografischer – oder porNEOgrafischer – Film geworden ist, sondern ein sinnliches Drama mit sehr hübschem Finale, das sich Liebhaber deutscher Dramen, für die es auch mal ein wenig deutlicher zur Sache gehen darf, durchaus zu Gemüte führen können. Sehenswert! 

Bild + Ton: Die schönen Bilder des Films werden in sehr warmen Farben präsentiert, durch die nicht nur die Hitze dieses heißesten Tages seit sieben Jahren gut zur Geltung kommt. Die Bildschärfe liegt auf gutem Niveau, Verschmutzungen oder Bildstörungen sind nicht vorhanden. Der Ton ist eher zurückhaltend und wird vornehmlich von den Dialogen und der ruhigen Musik bestimmt. Gut! 

Extras: Das Bonusmaterial der DVD startet mit einem sehr informativen Audiokommentar von Regisseur Sergej Moya und seinem Kameramann Casey Campbell. Die Beiden unterhalten sich mit hörbarem Enthusiasmus über die Ursprünge des Projekts, den Dreh im laufendem Hotelbetrieb oder auch über Reaktionen von Zuschauern und Kritikern. Ein sehr guter, aufschlussreicher Kommentar, der von Interviews und einem Blick auf die Premiere des Films ergänzt wird. Dazu kommt noch ein weiterer sehenswerter Kurzfilm, den Moya zusammen mit Clemens Schick gedreht hat, sowie der Trailer zum Film. Gut! 

Fazit: "Hotel Desire" ist ein sehr schön fotografiertes Erotik-Drama, das gekonnt mit der Erwartungshaltung des Publikums spielt, um diese dann am Ende auf ganz eigene Art voll und ganz zu befriedigen. Auch wenn der Begriff "Porno" immer wieder im Zusammenhang mit "Hotel Desire" geäußert wurde, ist diese Bezeichnung trotz einiger recht expliziter Momente völlig unangebracht. Vielmehr ist der Kurzfilm die Geschichte zweier Menschen, die für einen kurzen Augenblick gemeinsam die Leidenschaft wieder finden, die ihren Leben verloren gegangen ist. Auf DVD präsentiert sich der Kurzfilm in technisch sehr guter Qualität und hat zudem noch einige sehr gute Extras zu bieten. Wer deutsche Dramen und prickelnde Erotik mag, der sollte auf jedem Fall im "Hotel Desire" einchecken!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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