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Howl – Das Geheul – DVD

Howl – Das Geheul – DVD

USA 2010 - mit James Franco, Jon Hamm, David Strathairn, Mary-Louise Parker ...

Filminfo

Originaltitel:Howl
Genre:Drama
Regie:Rob Epstein & Jeffrey Friedmann
Verkaufsstart:08.07.2011
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 84 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1, Dolby Stereo 2.0)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1.77:1)
Extras:Making of, Trailershow
Regionalcode:2
Label:Alive / Pandora Film
Webseite:www.pandorafilm.de
Amazon Link : Howl – Das Geheul – DVD

Film: Das Gedicht "Howl" hat Allen Ginsberg in den späten 1950ern nicht nur auf einen Schlag berühmt und zum Idol der sogenannten Beat-Generation gemacht. Es hat den Dichter auch direkt vor Gericht gebracht, denn im prüden Amerika wurden Ginsbergs Worte nur als obszön angesehen. Die ohnehin nicht besonders große Auflage des Gedichts wurde beschlagnahmt und dem Verleger Lawrence Ferlinghetti wurde der Prozeß gemacht. Diese Gerichtsverhandlung bildet den Rahmen für "Howl – Das Geheul", eine faszinierende filmische Umsetzung des Gedichts, die sich ganz dem Geiste Ginsbergs entsprechend jeder Konvention entledigt und damit auch das interessierte Publikum spalten dürfte. 

Es steht außer Frage, dass besonders Hauptdarsteller James Franco als Allen Ginsberg eine großartige Leistung abliefert. Besonders in der englischen Originalfassung wird deutlich, wie gut Franco den Ton dieses Gedichts getroffen hat. Er trägt das aus drei Teilen und einer Fußnote bestehende Gedicht vor, unterbrochen von kurzen Interviewsegmenten und Szenen aus der Gerichtsverhandlung, in der sich "Mad Men"-Star Jon Hamm als Verteidiger Jake Ehrlich und David Strathairn als Staatsanwalt Ralph McIntosh faszinierende Wortgefechte abliefern. 

Was "Howl – Das Geheul" aber letztendlich so besonders macht, ist die visuelle Umsetzung des Gedichts. Mal sieht der Zuschauer hier Franco als Ginsberg beim Vortrag vor einem begeisterten Publikum, dann wieder verschiedene Spielszenen, Bildmontagen und sogar sehr originelle Animationen, in denen der mitunter sehr verwirrende Inhalt des Gedichts, bei dem sich Ginsberg auch selbst erdachter Wortkreationen bedient hat, in eine nicht minder intelligente Bildsprache zu übertragen. Man muss sich allerdings auf das Gedicht einlassen, sich von den Wortwellen überrollen lassen, um auch von dieser visuellen Umsetzung fasziniert zu werden. Ansonsten kann der Film sehr schnell anstrengend wirken. 

Am Ende macht der Film von Rob Epstein und Jeffrey Friedmann eindrucksvoll deutlich, dass Kino nicht nur gute Unterhaltung, sondern auch echte Kunst bieten kann. Damit hat es "Howl – Das Geheul" zwar schwer, ein breites Publikum zu finden, aber interessierte Arthaus-Liebhaber wird der Film auf jeden Fall begeistern. Mein Tipp: lesen Sie im Vorfeld das Gedicht, dann können Sie sich voll und ganz auf die faszinierende Bildsprache und die tollen Darsteller konzentrieren! 

Bild + Ton: Gerade die animierten Sequenzen kommen auf der DVD gut zur Geltung. Dank der sorgfältig abgestimmten Kontraste, der stimmigen Farbgebung und der guten Gesamtschärfe kommen also auch Zuschauer, die den Film im Kino verpasst haben, adäquat in den Genuss der außergewöhnlichen Bildsprache. Der eher dezent abgemischte Ton wird natürlich von den Dialogen dominiert, wobei hier eindeutig die authentischer klingende englische Originalfassung vorzuziehen ist. Gut! 

Extras: Neben einer Trailershow des Anbieters hat die DVD noch ein mit 40 Minuten recht ausführliches Making of mit an Bord. Die Dokumentation geht angenehm werbefrei auf die Entstehung des Films, die Hintergründe, die Besetzung, die Locations und andere Aspekte der Dreharbeiten ein und ist deshalb auch eine mehr als sehenswerte Ergänzung zum Film. 

Fazit: "Howl – Das Geheul" ist kunstvolles Kino der Extraklasse. Erstklassige Schauspieler, einnehmende Dialoge und eine faszinierende Bildsprache machen aus diesem Film ein Arthaus-Erlebnis der ganz besonderen Art. Technisch wird die DVD der Inszenierung durchaus gerecht und das begleitende Making of liefert einige sehr interessante Informationen zur Entstehung dieses Werks. Nichts für den breiten Massengeschmack, für mutige Cineasten aber absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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