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Human – Die Menschheit

Human – Die Menschheit

Frankreich 2015

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Human
Genre:Dokumentarfilm
Regie:Yann Arthus-Bertrand
Kinostart:20.10.2016
Produktionsland:Frankreich 2015
Laufzeit:ca. 149 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.Human-DerFilm.de

Was ist Menschsein? Was macht einen Menschen aus? Was lässt ihn lieben, was leiden? Was macht die Menschen glücklich, was lässt sie hassen? Ist der Mensch wirklich die Krone der Schöpfung oder doch eher eine Laune der Natur? Und gibt es etwas, das uns alle verbindet, allen kulturellen, religiösen oder gesellschaftlichen Unterschieden zum Trotz? Mit diesen Fragen setzt sich Filmemacher Yann Arthus-Bertrand in seinem aufwendig inszenierten Dokumentarfilmprojekt "Human – Die Menschheit" auseinander. In einem Zeitraum von mehr als drei Jahren sind Arthus-Bertrand und sein Team durch 60 Länder gereist und haben Menschen in 63 Sprachen interviewt. Insgesamt 2000 Menschen hat der Filmemacher vor seine Kamera geholt. Deren Geschichten und Statements hat er zu einem bunten Kaleidoskop zusammengeschnitten, das immer wieder von spektakulären Luftaufnahmen wundervoller Landschaften oder faszinierender Szenerien unterbrochen werden.

Das hat mitunter einen hohen Schauwert und bietet auch einige durchaus faszinierende Momente. Und dennoch hat der zweieinhalb Stunden lange Film einige große Probleme, die ihn zu einer sehr zähen Angelegenheit machen. Da ist etwa die Tatsache, dass man bei vielen Geschichten und Statements das Gefühl hat, dass die Welt nur aus Leid, Krieg und Armut bestehen. Selbst bei "positiven" Themen scheinen irgendwelche schlimmen Dinge mitzuschwingen, seien es Krankheiten, Kriege oder Ausbeutung. Es steht außer Frage, dass die Intentionen der Macher lobenswert waren. Doch der angepriesene Facettenreichtum des Films geht in zu vielen Momenten einfach verloren, um den Zuschauern zu zeigen, wie viel Leid es auf unserer Erde gibt. Und das ist auf Dauer einfach arg anstrengend und mutet auch etwas einseitig an.

Ein weiteres Problem ist, dass man als Zuschauer mit ständig wechselnden Protagonisten konfrontiert wird. Die Masse an Menschen, sowie die kurze Zeit, die sie zu sehen sind, macht es nahezu unmöglich, eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Und so verliert man nach einer gewissen Zeit einfach das Interesse an dem, was hier erzählt wird. Zumal viele Geschichten in eine ähnliche Kerbe schlagen und so kaum nachhaltig im Gedächtnis bleiben können. Man bekommt einfach zu oft das Gefühl, dass Arthus-Bertrand mit aller Macht Betroffenheit beim Publikum auslösen möchte, und das steht im Gegensatz zu der angepriesenen Vielseitigkeit, die hier eigentlich gezeigt werden soll.

"Human – Die Menschheit" ist im Kern ein sehr interessantes Projekt, das mit lobenswerten Ambitionen umgesetzt wurde. Der Film hat einige bewegende Momente und einige tolle Bilder, wirkt aber über weite Strecken sehr lehrmeisterhaft und manipulativ. Zudem ist er mit weit über zwei Stunden viel zu lange geraten. Damit beweist sich wieder einmal, dass der gute Gedanke alleine noch lange keinen guten Film macht. Eine etwas differenzierte Herangehensweise an die tatsächliche Vielfältigkeit der Menschheit wäre hier wünschenswert gewesen. Nur mit Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Human – Die Menschheit (Frankreich 2015)"
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