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Jack and the Giants

Jack and the Giants

USA 2012 - mit Nicholas Hoult, Ewan McGregor, Eleanor Tomlison, Stanley Tucci, Eddie Marsan ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Jack the Giant Slayer
Genre:Abenteuer, Fantasy, Action
Regie:Bryan Singer
Kinostart:14.03.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 113 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.JackAndTheGiants.de

Die Sage von Hans und der Bohnenranke, die im Englischen als "Jack and the Beanstalk" bekannt ist, gibt es in unterschiedlichsten Varianten schon seit Jahrhunderten. Auch wenn die erste niedergeschriebene Fassung erst 1807 entstanden ist, so gibt es doch in vielen verschiedenen Kulturen unter unterschiedlichen Namen Motive dieses Märchens, die bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden können. Und bis heute erfreut sich dieses spannende Märchen noch immer großer Beliebtheit. Nun hat sich auch "X-Men" Regisseur Bryan Singer der Sage angenommen und hat frei nach Motiven von "Hans und die Bohnenranke" und dem älteren "Jack the Giant Killer" seine ganz eigene Version der Abenteuergeschichte inszeniert.

In "Jack and the Giants" erzählt Singer von dem jungen Jack (Nicholas Hoult), der eigentlich nur das Pferd und den Karren seines Onkels verkaufen soll, dabei aber ungewollt in den Besitz einiger magischer Bohnen kommt. Diese öffnen, wenn sie nass werden, ein Tor zwischen der Welt der Menschen und dem Reich der blutrünstigen Riesen, die über den Wolken leben. Ausgerechnet als die schöne wie temperamentvolle Prinzessin Isabelle (Eleanor Tomlison) bei strömenden Regen im Haus von Jack Unterschlupf sucht, geschieht das Unglaubliche: eine der Bohnen wird nass und in wenigen Sekunden wächst eine gewaltige Bohnenranke in den Himmel, die das Haus samt Prinzessin mit sich reißt. Als der verzweifelte König Brahmwell (Ian McShane) einen Rettungstrupp losschickt, um Isabelle zu retten, schließt sich der eigentlich eher ängstliche Jack dem edlen Ritter Elmont (Ewan McGregor) und seinen Männern an. Er ahnt nicht, dass die größte Gefahr nicht von den Riesen am Ende der Bohnenranke ausgeht, sondern von Isabells Verlobtem, dem durchtriebenen Roderick (Stanley Tucci). Denn der verfolgt einen ganz besonders durchtriebenen Plan, der nicht nur Isabelle, sondern jedem einzelnen Bewohner des Königsreichs das Leben kosten könnte…

"Jack and the Giants"  ist ein unterhaltsames Fantasyabenteuer, das sich zwar eindeutig an ein jüngeres Publikum richtet, dabei aber auch insgesamt relativ düster ausgefallen ist. Es gibt immer wieder kindgerechte Gags, die mitunter sogar leicht ins Alberne abdriften. Auf der anderen Seite ist die Welt, die Singer und sein Team kreiert haben, nicht bunt und verspielt, sondern eher rau und bedrohlich. Dadurch wirkt das Ganze eben nicht wie ein reiner Kinderfilm, sondern wie ein großes Abenteuer, an dem auch ältere Märchenfans ihre Freude haben können.

Dabei besticht der Film weniger mit seiner Geschichte oder den ausgefeilten Dialogen, sondern in erster Linie mit seinen Effekten. Obwohl gerade die Riesen ihre Computer-Herkunft nicht verleugnen können, können sich die Welt über den Wolken und ihre Bewohner wirklich sehen lassen. Das extrem hohe Budget des Films von angeblich bis zu 200 Millionen Dollar macht sich hier auf sehr eindrucksvolle Art bemerkbar. Auch wenn das Drehbuch der visuellen Umsetzung nicht wirklich gerecht werden kann, werden durch sie doch immerhin einige der dramaturgischen Schwächen wettgemacht.

Die Darsteller agieren insgesamt so, wie man es in einem Märchen wie diesem erwarten darf. Während Nicholas Hoult als jugendlicher Held wider Willen überzeugt, spielt Ewan McGregor mit erfrischender Leichtigkeit erfolgreich gegen seine fiese Frisur an, die ihm für diese Rolle verpasst wurde. Einzig die Bösewichter der Geschichte, Stanley Tucci und Ewen Bremner als sein trotteliger Gehilfe, spielen etwas zu überdreht. Gerade von Tuccis Roderick hätte man sich etwas mehr Bedrohlichkeit gewünscht, die das an sich ordentliche Spannungsniveau der Geschichte mit Sicherheit noch gesteigert hätte.

Unterm Strich bleibt das Gefühl, dass "Jack and the Giants" sein vorhandenes Potential nicht ganz ausschöpfen kann. Ob Regisseur, Darsteller und alle anderen kreative Köpfe hinter den Kulissen, sie alle haben offensichtliches Talent und viele gute Ideen in diese Großproduktion eingebracht. Und dennoch wirkt das fantastische Geschehen am Ende zu beliebig, zu austauschbar, um wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu können. Sicherlich, das Ganze ist eben ein Märchen, das dementsprechend auch streng vorgegebenen Regeln folgt und kaum echte Überraschungen bietet. Als solches funktioniert der Film auch sehr gut. Doch der ganz große Aha-Effekt will sich einfach nicht einstellen. Man wartet als Zuschauer immer auf etwas Besonderes, auf etwas Spektakuläres, was einfach nicht kommt. Da reichen ein paar wilde Riesen einfach nicht aus, um wirklich mehr bieten zu können, als nette Fantasy-Unterhaltung. Wer aber nicht mehr erwartet, als ein mal spannendes, mal amüsantes Märchen, das in einnehmender Optik erzählt wird, der kann getrost mit Jack die Bohnenranke hinaufklettern und wird im Reich der Riesen dann mit Sicherheit auch viel Spaß haben. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Jack and the Giants (USA 2012)"
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