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Jack und Jill

Jack und Jill

USA 2011 - mit Adam Sandler, Katie Holmes, Al Pacino, Nick Swardson ...

Filminfo

Originaltitel:Jack and Jill
Genre:Komödie
Regie:Dennis Dugan
Kinostart:26.01.2012
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 90 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.jack-und-jill.de

In der Tragikomödie "Wie das Leben so spielt" war Adam Sandler als erfolgreicher Komödien-Darsteller zu sehen, der gerade mit sehr billigen Komödien, in denen er als Baby oder als Meermann mit Fischschwanz zu sehen war, seine größten Erfolge gefeiert hatte – und nicht gerade stolz darauf war. Es stimmt irgendwie traurig, dass Sandler, der immer wieder bewiesen hat, dass er mehr kann, als nur in zotigen Klamaukfilmchen mitzuspielen, jetzt genau mit einem solchen Film am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen zu sein scheint.

In "Jack und Jill" spielt Sandler den Werbefachmann Jack Sadelstein, der nicht gerade erfreut darüber ist, dass seine nervige Zwillingsschwester Jill (ebenfalls Sandler) ihn und seine Familie zu Thanksgiving besuchen möchte. Was als Kurzbesuch geplant ist, erweist sich aber bald schon als längerer Horrortrip, der sich bis ins neue Jahr hinzuziehen droht. Mit ihren Sonderwünschen und ihrem enormen Hunger nach Aufmerksamkeit treibt Jill ihren Bruder mehr als einmal in den Wahnsinn. Zumal dieser gerade damit beschäftigt ist, die unmögliche Aufgabe zu lösen, Oscar-Preisträger Al Pacino dazu zu überreden, in einem Werbespot für den neuen Kaffee einer Fast Food Kette aufzutreten. Bei einem Basketballspiel will Jack den Star in ein Gespräch verwickeln und zu dem Spot überreden. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Pacino erkennt ausgerechnet in Jill seine Seelenverwandte. Und nun gibt es für Jack eine reale Chance: wenn er Jill dazu bringt, mit Al Pacino auszugehen, wird dieser in dem Werbespot mitspielen. Doch leider fühlt sich Dauersingle Jill von dem Schauspieler so gar nicht angezogen...

Keine Frage, "Jack und Jill" hat einige sehr lustige Szenen. Wie sich Oscar-Preisträger Al Pacino hier selbst auf die Schippe nimmt, ist einfach zu köstlich. Besonders eine Szene, bei der er während er eigentlich auf der Bühne steht, ein hitziges Telefonat mit Jack führt und dabei plötzlich in "Der Pate"-Modus verfällt, ist fast schon großartig. Hier und da blitzt derart gelungener Witz auch in solchen Momenten auf, in denen Pacino nicht zu sehen ist. Doch gerade, wenn man als Zuschauer das Gefühl hat, dass der Film doch vielleicht richtig witzig sein könnte, folgt die nächste Durchfallszene, der nächste platte Gag, der selbst bei treuen Sandler-Fans nur ein müdes Lächeln erzeugen dürfte.

Jill nervt dabei nicht nur ihren Bruder, sondern auch den Zuschauer. Diese Figur hat nun wirklich nichts sympathisches an sich und es ist absolut unverständlich, warum sich Jacks Frau derart für sie einsetzt. Das Traurige dabei ist, dass durchaus ein Potential für eine lustige Familienkomödie vorhanden ist. Doch Sandler und sein Dauer-Regisseur Dennis Dugan ("Kindsköpfe") verschenken nahezu jede Möglichkeit auf gute Gags zu Gunsten von dümmlichen oder unappetitlichen Witzchen, die an Infantilität kaum noch zu unterbieten sind.

Was am Ende aber richtig ärgerlich ist, ist, dass auch dieser Film wieder hinter seiner derben Fassade eine unerträglich moralische Botschaft über den Wert der Familie versteckt, die gerade zum Ende hin mit voller Wucht auf den Zuschauer eingedroschen wird. Zunächst werden die Charaktere vollkommen der Lächerlichkeit preis gegeben und der Zuschauer soll über all ihre Unzulänglichkeiten lachen. Dann aber sollen wir uns alle in den Arm nehmen und lieb haben, den Familie ist das Wichtigste und Schönste, das es auf der Welt gibt. Das ist an Verlogenheit eigentlich kaum noch zu überbieten.

Sicherlich, Adam Sandler macht seine Filme nicht für die Kritiker, sondern für seine Fans, die ihn besonders in solchen Rollen sehen wollen. Und ja, wer die eher derberen Filme des Schauspielers mag, der wird auch hier wieder auf seine Kosten kommen. Doch selbst die treuesten Sandler-Fans müssen zugeben, dass "Jack und Jill" einer der schwächsten und unlustigsten Filme des Stars ist und das die doppelte Portion Sandler wirklich schwer verdaulich ist. Daher gilt: wer eine gute Komödie sehen will, sollte von diesem Film die Finger lassen. Wer aber die typische Handschrift des Gespanns Adam Sandler/Dennis Dugan liebt, der wird auch hier wieder einige gute Lacher finden.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Jack und Jill (USA 2011)"
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