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Jacky im Königreich der Frauen

Jacky im Königreich der Frauen

Frankreich 2014 - mit Vincent Lacoste, Charlotte Gainsbourgh, Didier Bourdon, Michel Hazanavicius ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Jacky au Royaume des Filles
Genre:Komödie
Regie:Raid Sattouf
Kinostart:19.02.2015
Produktionsland:Frankreich 2014
Laufzeit:ca. 94 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/Jacky-Film

In der fernen Volksrepublik Bubunne haben Männer nur wenig zu sagen. Während die Frauen die Staatsgeschäfte leiten und alle wichtigen Ämter bekleiden, müssen die verschleierten Männer den Haushalt führen und einfach nur gut aussehen. Wer sich dagegen auflehnt, dem wird ohne lange Verhandlung der Prozess gemacht. Der 20jährige Jacky (Vincent Lacoste) hat sich mit seiner Rolle in seinem Land längst abgefunden. Für revolutionäre Gedanken bleibt ohnehin kein Platz, denkt er doch Tag und Nacht nur an die zukünftige Diktatorin Bubunne XVII. (Charlotte Gainsbourg), in die Jacky hoffnungslos verliebt ist. Als er erfährt, dass deren Mutter auf einem großen Ball einen Ehemann für ihre Tochter auswählen wird, setzt Jacky alles daran, an diesem Ball teilnehmen zu können. Doch ehe er sich versieht, ist er plötzlich Teil einer Untergrundbewegung, die für die Rechte der Männer in Bubunne kämpft. Und so könnte seine große Liebe schnell zu seiner erbittertsten Feindin werden…

"Jacky im Königreich der Frauen" bietet viele sehr amüsante Ideen, die das Potential für eine extrem bissige Satire offenbaren. Es gibt einige Momente, in denen Regisseur Raid Sattouf dieses Potential auch voll und ganz ausschöpfen kann. In diesen Szenen bleibt einem dann als Zuschauer auch schon mal das Lachen im Hals stecken, da der Humor hier mit ungemein bitterer Schärfe serviert wird. Leider ist das aber viel zu selten der Fall. Keine Frage, alleine von der Atmosphäre und der Bildsprache ist Sattouf ein sehr unangepasstes, originelles Werk gelungen. Doch die mitunter überraschend platten Witzchen, die er in sein Drehbuch eingebaut hat, verhindern letztendlich, dass "Jacky im Königreich der Frauen" seine volle Qualität entfalten kann.

Das ist gerade angesichts des gelungenen Finales wirklich schade. Denn die letzte Einstellung ist ein bitterböser Seitenhieb auf die Verlogenheit so mancher Gerechtigkeitsfanatiker. Diese letzte Minute bietet durch eine Einstellung und eine darauf folgende Reaktion mehr Gesellschaftskritik, als so viele weniger subtile Momente des Films. Hier offenbart das Drehbuch ein Level an Intelligenz, das zu vielen Dialogen und Gags zuvor einfach fehlt. So witzig einige Ideen wie die des heiligen Pferdchens im Kern auch sind, so bleibt am Ende doch ein sehr unausgewogenes, eher enttäuschendes Gesamtbild. Was dieser Komödie allerdings zugutegehalten werden muss, ist, dass man diesen Film so schnell nicht vergessen wird. Denn so eine Geschichte gab es in dieser Form bislang einfach noch nicht zu sehen – und das hat dann auch eine dementsprechende Wirkung. Wer aber aufgrund der guten Grundidee auf eine rundum gelungene Satire hofft, der wird bitter enttäuscht werden. Und deshalb gibt es nur aufgrund der Originalität und einiger wirklich guter Momente noch ein: mit Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Jacky im Königreich der Frauen (Frankreich 2014)"
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