Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Johnny English strikes again |
Genre: | Komödie |
Regie: | David Kerr |
Kinostart: | 18.10.2018 |
Produktionsland: | Großbritannien 2018 |
Laufzeit: | ca. 88 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/Johnny.English.DE/ |
Große Aufregung beim britischen Geheimdienst MI7: Durch einen Hacker-Angriff wurden sämtliche Agenten im Außendienst enttarnt. Und das wenige Tage vor dem G12 Gipfel, der im Vereinigten Königreich stattfinden soll. Nun muss Hilfe her und der Premierministerin (Emma Thompson) bleibt nur eine Wahl: Sie muss Johnny English (Rowan Atkinson), der mittlerweile als Lehrer arbeitet, reaktivieren. Da sich seit seinem letzten Einsatz eine ganze Menge verändert hat, dauert es nicht lange, bis Agent English von einem Fettnäpfchen ins nächst tritt und jede Menge Chaos und Zerstörung hinterlässt. Und trotzdem gelingt es ihm auf seine unnachahmliche Art, dem Drahtzieher hinter dem Hack auf die Schliche zu kommen. Doch kann er ihm auch das Handwerk legen, bevor dieser seinen diabolischen Plan in die Wirklichkeit umsetzen wird?
Für Rowan Atkinson ist die Agenten-Persiflage rund um den größten Trottel ihrer Majestät ein echtes Herzensprojekt. Obwohl beide Teile respektable Erfolge waren, waren sie nun wirklich nicht der ganz große Renner an den internationalen Kinokassen. Da kommt "Johnny English – Man lebt nur Dreimal" durchaus schon etwas überraschend. Zumal Teil 2 eher zu den schwächsten Arbeiten von Atkinson gehört. Überraschend dürfte allerdings auch sein, dass der dritte Auftritt des schusseligen Agenten wirklich gute Unterhaltung bietet und richtig herrliche Lacher abliefern kann.
Dabei muss allerdings auch gesagt werden, dass Atkinson und Regisseur David Kerr mitunter recht hemmungslos bei anderen Meistern des komischen Fachs geklaut haben. Einige Momente sind sogar fast 1:1 Kopien von Szenen, die man aus "Die nackte Kanone" oder Filmen von Peter Sellers kennt. Doch auch wenn mancher Gag kopiert wurde und generell nicht jeder Lacher direkt ins Schwarze trifft, so ändert das wenig daran, dass "Johnny English – Man lebt nur Dreimal" eine sehr lustige Komödie geworden ist, in der Rowan Atkinson sein Talent für Mimik und körperliche Komik voll ausspielen darf. Kaum ein anderer Schauspieler kann so herrlich von sich selbst überzeugt gucken, während um ihn herum ein von ihm ausgelöstes Chaos ausbricht.
Ob die herrliche Sequenz, die zeigt, dass English auch als Lehrer seine eigentliche Passion nie ablegen konnte, oder seine Versuche, die betörende Ophelia (Olga Kurylenko) zu becircen gehören ebenso zu den Highlights des Films, wie auch die Auftritte von Emma Thompson, die als verzweifelte Premierministerin schlichtweg großartig ist. Wer den ersten Einsatz von Johnny English mochte, der wird auch bei Teil 3 voll und ganz auf seine Kosten kommen. Ja, der Film ist weit davon entfernt, ein Klassiker seines Genres zu werden. Doch wenn man für sein Eintrittsgeld einige Momente geboten bekommt, in denen man (fast) Tränen lachen kann, dann hat das doch auch ein "Sehenswert" verdient.
Ein Artikel von Sebastian Betzold