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Jonas

Jonas

Deutschland 2011 - mit Christian Ulmen, Schülern und Lehrern der Paul Dessau Gesamtschule in Berlin ...

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Robert Wilde
Kinostart:05.01.2012
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 110 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.jonas-derfilm.de

Wer hatte nach dem Schulabschluss nicht diesen furchtbaren Alptraum: Man sitzt plötzlich wieder in seinem alten Klassenzimmer, es wird eine Arbeit geschrieben oder Hausaufgaben abgefragt und man ist nicht vorbereitet. Dann ist es wieder da, dieses ungute Gefühl, das sich immer dann gemeldet hat, wenn man vorne an die Tafel musste und gezwungen war, sein Unwissen vor der ganzen Klasse zu offenbaren. Doch zum Glück sind das nur Alpträume und man müsste schon ein ziemlicher Idiot sein, um diese noch einmal Wirklichkeit werden zu lassen. Zum Glück für alle Kinobesucher hat sich in Christian Ulmen nun doch ein solcher "Idiot" gefunden, denn in seiner dokumentarischen Komödie  "Jonas" drückt er als 18jähriger noch einmal die Schulbank.

Mit Hilfe seiner Maskenbildner deutlich verjüngt wird Ulmen zum Sitzenbleiber Jonas, der an der Paul Dessau Gesamtschule in Berlin eine letzte Chance erhält. In einigen Testwochen soll er den Lehrern beweisen, dass es ihm ernst mit seinem Wunsch auf einen Abschluss ist und dass sich seine bislang mangelhaften Leistungen deutlich steigern. Auch sich in die Klassengemeinschaft zu integrieren, ist ein wichtiger Teil dieses Tests. Letzterer gelingt Jonas sehr gut, startet er doch nach wenigen Tagen schon ein eigenes Bandprojekt. Doch während es musikalisch rockt, wollen völlig unnötige Dinge wie Logarithmus-Regeln einfach nicht in seinen Kopf. Und dann verliebt er sich auch noch in seine Musiklehrerin Frau Maschke. Wie soll sich ein junger Mensch da noch konzentrieren können?

Sechs Wochen lang hat das Team von "Jonas" an einer echten Schule mit echten Schülern und Lehrern gedreht. Christian Ulmen hat sich dabei immer als seine Kunstfigur Jonas gegeben und sich so direkt in den Schulalltag integriert. Auch wenn der Film nicht verrät, wie viel von dem Ganzen gestellt ist und inwiefern den Schülern und Lehrern die wahre Identität von Jonas bekannt war, funktioniert das Ganze doch erstaunlich gut. Denn wie schon bei früheren Formaten wie "Mein neuer Freund", dessen Regisseur Robert Wilde auch hier wieder die Fäden im Hintergrund zog, verschmilzt Ulmen derart mit seiner Rolle, dass man durchaus geneigt ist, nachvollziehen zu können, dass er in der Schule auch als Jonas akzeptiert worden ist.

Angenehm ist, dass "Jonas", anders als "ulmen.tv" oder "Mein neuer Freund" nicht auf Provokation aus ist. Sicherlich, es gibt immer wieder Momente, in denen Ulmen sein Gegenüber dazu bringt, eine komische Situation entstehen zu lassen. Trotzdem will diese Art moderner "Feuerzangenbowle" eher beobachten und den Zuschauer an die eigene Schulzeit zurück erinnern. Und so gibt es dann auch immer wieder Szenen, die wohl die Meisten exakt so oder so ähnlich auch erlebt haben dürften. Gut, es könnte dem Film nun vorgeworfen werden, dass er ein sehr geschöntes Bild des aktuellen Schulsystems zeigt. Denn hier gibt es keine echten Konflikte, die Schüler sind weitgehend brav und sind am Lernen interessiert. Mobbing, Gewalt, Integrationsproblematik, desillusionierte Lehrer am Rande des Bourn-Out – all das sucht man hier vergebens. Und dennoch: "Jonas" ist realistisch. Denn auch, wenn einige wichtige Problematiken – die bei einem solchen komödiantischen Format auch fehl am Platz gewesen wären – ausgeklammert werden, so werden doch essentielle Schulerfahrungen sehr gut eingefangen.

Ob nun echt oder inszeniert, "Jonas" ist ein ganz großer Spaß, auch weil der Film nicht immer eine angenehme Zeitreise zurück in die eigene Jugend ist und den ein oder anderen Fremdschämmoment zu bieten hat. und wieder einmal ein Beweis dafür, in welchen Formaten Christian Ulmen einfach in seinem Element ist. Damit ist die Versetzung keinesfalls gefährdet!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Jonas (Deutschland 2011)"
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