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Jungs bleiben Jungs

Jungs bleiben Jungs

Frankreich 2009 - mit Vincent Lacoste, Anthony Sonigo, Alice Tremolieres, Noemie Lvovsky ...

Filminfo

Originaltitel:Les Beaux Gosses
Genre:Komödie
Regie:Riad Sattouf
Kinostart:01.07.2010
Produktionsland:Frankreich 2009
Laufzeit:ca. 88 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:JungsbleibenJungs.de

Mit einer Millionen Zuschauern in Frankreich und drei wichtigen Auszeichnungen gehört "Jungs bleiben Jungs", das Regiedebüt von Riad Sattouf, zu den ganz großen Publikumslieblingen das französischen Kinojahrs 2009. Jetzt kommt der charmante Blick auf die schwerste Zeit der Jugend auch in unsere Kinos.

Die Pubertät: das heißt Pickel, überströmende Hormone und nervende Eltern. Auch Hervé (Vincent Lacoste) muss sich mit seiner unkontrollierbaren Libido und seiner etwas zu verständnisvollen Mutter herum ärgern. Zu dumm nur, dass der Vierzehnjährige bei den Mädchen auf seiner Schule so gar nicht ankommt. Doch dann macht ihm ausgerechnet Aurore (Alice Tremolieres), das schönste Mädchen aus seiner Klasse, Avancen. Doch anstatt das zu genießen, tritt der mit der Situation völlig überforderte Hervé von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Dadurch könnte er nicht nur Aurore, sondern auch seinen besten Freund Camel (Anthony Sonigo) verlieren. Ach, was ist die Pubertät doch für eine doofe Zeit…

"Jungs bleiben Jungs" zeigt in einigen Szenen die Pubertät von ihrer wirklich unschönen Seite. Hier sind die Teenies nicht alle makellos und attraktiv, Pickel werden nicht durch dickes Make up versteckt. Das ist erfrischend und wirkt auf eine ganz besondere Art auch sympathisch. Doch leider verfällt Sattouf in anderen Aspekten dann doch zu sehr in die im Teeniekomödien so gängigen Klischees. Besonders ist das in der Art und Weise der Fall, in der die Charaktere gezeichnet sind. Zwar sind auch diese näher an der Realität, als in amerikanischen Filmen wie "American Pie". Dennoch bleiben auch Hervé, Camel und Co. zu sehr Klischees, um der Ehrlichkeit, mit der ihre ganz alltäglichen Probleme geschildert werden, gerecht zu werden.

So hinterlässt "Jungs bleiben Jungs" einen etwas zwiespältigen Eindruck. Die erfrischend unverkrampft wirkenden Hauptdarsteller und die realitätsnahe Inszenierung stehen den doch etwas zu klischeehaften Charakteren gegenüber. Es stellt sich hier auch die Frage, an wen sich der Film eigentlich richtet. Sicherlich, jugendliche Zuschauer könnten sich hier endlich einmal richtig verstanden fühlen. Doch allerdings will der pubertierende Kinogänger lieber die Libido stimulierende attraktive Menschen sehen und keine Pickelgesichter in Übergröße. Ältere Zuschauer werden mit Sicherheit viel Spaß daran finden, einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit zu machen und noch einmal auf so amüsante Art den Horror der eigenen Pubertät zu erleben. Doch für diese Zuschauer ist der Humor des Films dann doch etwas zu sehr auf die jugendliche Zielgruppe orientiert.

Genau dieses Dilemma wird es dem Film eher schwer machen, auch in Deutschland ein breites Publikum anzusprechen. Doch mit Sicherheit werden sich auch hier zahlreiche Kinobesucher von dem unverkrampften Charme des Filmes bezaubern lassen, der "Jungs bleiben Jungs" in seiner Heimat derart erfolgreich gemacht hat. Daher gilt: für Liebhaber französischer Jugendkomödien der etwas anderen Art durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold