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Jupiter Ascending

Jupiter Ascending

USA 2014 - mit Channing Tatum, Mila Kunis, Eddie Redmayne, Sean Bean, Tuppence Middleton ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Jupiter Ascending
Genre:Sci-Fi, Fantasy, Action, Abenteuer
Regie:Andy & Lana Wachowski
Kinostart:05.02.2015
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 127 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.JupiterAscending.de

Jupiter Jones (Mila Kunis), die Tochter russischer Einwanderer, hasst ihr Leben. Tagein tagaus muss sie die Wohnungen der Chicagoer Upperclass putzen, bevor sie dann abends erschöpft in ihr kleines Zimmer zurückkehrt, das sie sich mit ihrer Mutter (Maria Doyle Kennedy) und ihrer Tante teilt. Doch so frustrierend ihr trister Alltag auch sein mag, so sehnt sie sich schon bald danach zurück. Denn als sie um an Geld zu kommen, einige ihrer Eizellen verkaufen will, wird sie in der Klinik von merkwürdigen Wesen beinahe umgebracht. In letzter Sekunde rettet ihr der mysteriöse Caine (Channing Tatum) das Leben. Jetzt befindet sich die junge Frau inmitten eines intergalaktischen Krieges, in dem sie eine zentrale Rolle einzunehmen scheint. Denn angeblich ist sie aufgrund ihres genetischen Erbguts berechtigt, ein unglaubliches Erbe anzutreten, das ihr einige mächtige Herrscher um jeden Preis streitig machen wollen. Und so muss sie in fremden Welten nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern um das jedes einzelnen Menschen der Erde kämpfen und einer Berufung folgen, die schon ihr ganzes Leben für sie vorbestimmt war…

Mit "Jupiter Ascending" kehren die Geschwister Andy und Lana Wachowski zu dem Genre zurück, das sie mit ihrer "Matrix"-Trilogie einst revolutioniert haben. Auch ihr neuestes Werk ist wieder ein visuell beeindruckendes Science-Fiction Märchen mit mehr oder weniger versteckten sozialkritischen Untertönen. Und wieder steht ein ganz normaler Mensch im Mittelpunkt, der sich als Auserwählter in einer essentiellen Schlacht zwischen Gut und Böse entpuppt. Doch eine erneute Revolution des Genres sollte hier lieber nicht erwartet werden. Unterhaltsam ist "Jupiter Ascending" zwar auf jeden Fall. Doch neben einigen wenigen Momenten wunderbarer Selbstironie und ein paar großartigen Effekten gibt es auch etliche Augenblicke unfreiwilliger Komik und bemühter Exzentrik, die dafür sorgen, dass man das Kino mit einem sehr zwiespältigen Gefühl verlässt.

Wann immer die Action im Vordergrund steht, schnellt der Unterhaltungswert spürbar nach oben. Bei längeren rein dramaturgischen Szenen jedoch wird immer wieder deutlich, dass sich die Wachowskis zu sehr auf schillernde Kostüme oder das möglichst exzentrische Aussehen der Aliens konzentriert und dadurch die eigentliche Geschichte aus den Augen verloren haben. Anders lassen sich die schrecklichen Dialoge ("Bienen lügen nicht") und die unausgegorene Ausarbeitung von an sich guten Ideen kaum erklären. Dadurch, dass hier eigentlich eine nur wenig originelle Story geboten wird, gleichzeitig aber verkrampft versucht wird, auf Teufel komm raus anders zu sein, entsteht ein sehr unharmonisches Gesamtbild, bei dem Intention und Ergebnis sehr weit auseinanderliegen.

Das macht "Jupiter Ascending" allerdings noch lange zu keinem schlechten Film. Die Schauwerte sind in vielen Momenten sehr hoch und es gibt genügend Szenen, in denen diese bunte Science-Fiction Oper richtig viel Spaß macht. Doch da gerade in solchen Momenten deutlich wird, macht sich neben dem Vergnügen eben auch immer wieder ein Gefühl der Enttäuschung breit. Denn irgendwie hatte man doch gehofft, dass die Wachowskis nach einigen Flops mit diesem Fantasy-Abenteuer endlich wieder die Kurve gekriegt haben. Doch so ganz macht der Film den unsäglichen "Speed Racer" nicht vergessen.

Die Darsteller liefern durchschnittliche bis gute Leistungen ab. Channing Tatum wird als Mischung aus Mensch und Hund darauf reduziert, mit nacktem Oberkörper rasante Actioneinlagen zu absolvieren. Auch Mila Kunis darf in schmucken Kostümen einfach nur hübsch aussehen, während Sean Bean und Eddie Redmayne zumindest einen Hauch von richtig guter Schauspielerei zeigen können. Das übertreibt Redmayne in einigen Szenen dann allerdings so sehr, dass man ihm seine an sich verdiente Oscar-Nominierung für "Die Entdeckung der Unendlichkeit" wieder absprechen möchte. Insgesamt hinterlässt hier Niemand wirklich bleibenden Eindruck – weder in positiver, noch in negativer Hinsicht.

Wer einfach nur ein buntes Effekte-Spektakel fürs Auge sucht und es dabei auch gerne mal etwas ungewöhnlichere Designs wie Elefanten-Aliens oder außerirdische Damen mit riesigen Ohren mag, der wird hier garantiert viel Spaß haben. Wer aber auf einen richtig guten und überraschenden Genre-Beitrag auf dem Niveau des ersten Teils von "Matrix" erhofft, der wird bei "Jupiter Ascending" eher ein unfreiwillig komisches Wunder der enttäuschenden Art erleben. Daher gilt: weder richtig gut, noch grottig schlecht und daher mit Abstrichen durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Jupiter Ascending (USA 2014)"
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