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Kampf der Titanen - Blu-Ray

Kampf der Titanen - Blu-Ray

USA 2010 - mit Sam Worthington, Gemma Arterton, Mads Mikkelsen, Liam Neeson, Ralph Fiennes, Alexa Davalos ...

Filminfo

Originaltitel:Clash of the Titans
Regie:Louis Leterrier
Verkaufsstart:10.08.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 106 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Französisch, Spanisch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
Untertitel:Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Portugiesisch, Isländisch
Bildformat:16:9 (2.4:1) 1080p
Extras:Maximum Movie Mode, Featurette, alternatives Ende, zusätzliche Szenen
Label:Warner Home Video
Amazon Link : Kampf der Titanen - Blu-Ray

Film: Zwar wurde der Fantasy-Historienfilm "Kampf der Titanen" von Desmond Davis 1981 nicht gerade mit Kritikerlob überhäuft. Doch der hohe Spaßfaktor des Films, in denen Stars wie Laurence Olivier und Ursula Andress zu sehen waren, und die legendären Tricks von Effekt-Guru Ray Harryhausen haben den Film im Laufe der Jahre zu einem echten Kultfilm gemacht. Grund genug, um den Kampf der griechischen Götter 2010 neu aufzuwärmen und als effektreiches 3-D Spektakel in unsere Kinos zu bringen. Allerdings ist das Ergebnis alles andere als göttlich.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Halbgott Perseus (Sam Worthington), der als Sohn einer einfachen Fischerfamilie aufgewachsen ist und nicht ahnt, dass der allmächtige Zeus (Liam Neeson) sein eigentlicher Vater ist. Als Perseus mit ansehen muss, wie seine geliebte Familie durch die grausame Hand von Hades (Ralph Fiennes) ums Leben kommt, schwört er Rache. Er zieht in den Kampf gegen den Rachegott, dessen Plan es ist, Zeus zu stürzen und die Erde ins Höllenchaos zu stürzen. Gemeinsam mit dem erfahrenen Soldaten Draco (Mads Mikkelsen) und einer handvoll mutiger Männer macht sich Perseus auf in den Kampf gegen Monster und Dämonen, fest entschlossen, seine Familie zu rächen – koste es, was es wolle...

Es sind gleich mehrere Faktoren, die "Kampf der Titanen" zu einer echten Enttäuschung machen. Doch eines muss zuerst erwähnt werden: wer sich dennoch auf den Weg in die Welt der antiken Göttersagen machen möchte, sollte dies auf keinen Fall in 3-D machen. Denn Regisseur Louis Leterrier ("Der unglaubliche Hulk", "Transporter 2") hat seinen Fantasy-Streifen in 2-D gedreht, was dem Film auch deutlich anzumerken ist. Der 3-D Effekt wurde dann, um ein wenig von dem süßen "Avatar"-Gold abzubekommen, in Windeseile nachträglich und relativ lieblos umgesetzt. Die Folge sind verwaschene Actionsequenzen oder auch Haare und Helme, die wie durch ein Wunder hinter den Köpfen der Protagonisten zu schweben scheinen. Der 3-D Effekt ist hier nicht nur völlig unnötig, sondern einfach nur störend und schlecht umgesetzt.

Doch auch wenn der Film visuell in 2-D besser funktioniert, wirklich gut ist er auch in dieser Version nicht. Einer der Hauptgründe dafür dürfte die Tatsache sein, dass die 2010er Version des "Kampf der Titanen" eine pseudo-düstere Rachestory geworden ist, die den Spaßfaktor des 1981er Originals schmerzlich vermissen lässt. War Perseus Antrieb hier noch die Rettung der schönen Andromeda, gerät dieser romantische Aspekt der Geschichte in der Neuverfilmung völlig zur Nebensache. Vielmehr wird die von Alexa Davalos ("Unbeugsam - Defiance") verkörperte Andromeda zur blassen Nebenfigur degradiert, deren Schicksal dem Zuschauer völlig gleichgültig ist. Da ja aber Andromedas Schicksal untrennbar mit dem der gesamten Menschheit verbunden ist, sollte eigentlich ein gewisses Interesse am Ausgang der Geschichte vorhanden sein. Doch das wird mit dem völlig überladenen Drehbuch leider in keiner Sekunde erreicht. Hier weist der Film starke Parallelen zu Wolfgang Petersens "Troja" auf, dem es ebenfalls nicht gelungen ist, glaubhaft zu vermitteln, dass wegen der von Diane Kruger farblos dargestellten Helena ein langjähriger, blutiger Krieg ausgebrochen ist.

Sam Worthington, der in "Avatar" noch überzeugend gegen Computereffekte angespielt hat und so einen interessanten Charakter etablieren konnte, bleibt hier einfach nur hölzern und eindimensional. Aber auch Schauspieler, auf die ansonsten immer Verlass ist, wie der großartige Mads Mikkelsen ("Adams Äpfel", "Casino Royal"), Liam Neeson oder der mit gerade einmal einer Dialogzeile völlig verschwendete Danny Huston, schaffen es nicht, dem leblosen Drehbuch ein wenig Seele einzuhauchen. Doch es gibt auch Lichtblicke: die Szenen im Olymp sind eine echte Augenweide und Ralph Fiennes spielt den Unterweltgott Hades derart vergnügt überzogen, dass es eine wahre Freude ist. Eine nette Anspielung auf das 81er Original und einige überzeugende Special Effects, darunter auch das furiose Finale mit dem mörderischen Kraken, können Fans des Genres durchaus zufrieden stellen.

Doch unterm Strich ist "Kampf der Titanen" eine Aneinanderreihung verschenkter Möglichkeiten, die zusätzlich unter der Profitgier des Studios zu leiden hat. Wäre auf die 3-D Konvertierung verzichtet worden und dafür diese Zeit und das Geld in Drehbuch und Schnitt investiert worden, der 2010er "Kampf der Titanen" hätte ein ganz großer Spaß werden können. So aber ist das Endergebnis eine herbe und vor allem fast völlig spaßfreie Enttäuschung, bei der man die Verantwortlichen direkt zum Hades wünscht.

Bild + Ton: Technisch liegt die Blu-Ray auf ganz hohem Niveau. Das Bild ist in vielen Momenten sehr scharf und verfügt über gute Kontraste. Die Farbgebung schwankt zwischen natürlich und etwas grell, kann aber insgesamt überzeugen. Der Nachteil der guten Bildqualität aber ist, dass die Künstlichkeit der vielen Computereffekte hier noch deutlicher wird, als das im Kino der Fall war. Schon in der ersten Szene zwischen Perseus und seinem menschlichen Vater kann nicht übersehen werden, dass die Szene in einem Studio vor einer blauen (oder grünen) Leinwand gedreht worden ist.

Der Ton bewegt sich zwar nicht auf Referenz-Niveau, ist aber ein sehr guter Mehrkanal-Mix, bestehend aus vielen tollen Soundeffekten, dezenteren Umgebungsgeräuschen, den Dialogen und der Musik, alles gleichsam gut abgemixt.

Extras: Im Mittelpunkt der Extras steht der Maximum Movie Mode, bei dem sich der eigentliche Film den Bildschirm mit etlichen Hinter den Kulissen Features, Interviews, Pre-Viz Aufnahmen u.ä. teilt. Bestandteil des Maximum Movie Modes sind zudem zehn Kurzdokumentationen, Fokus Punkte genannt, die auch am Stück (ca. 35 Min.) abgespielt werden können und somit ein recht sehenswertes Making of ergeben.

Daneben bietet die Disc noch eine knapp 7minütige Huldigung an Hauptdarsteller Sam Worthington, sowie ein knapp 5minütiges alternatives Ende, das allerdings aufgrund der zahlreichen unfertigen Effekte eher trashig und unfreiwillig komisch anmutet.

Sehenswert sind die knapp 18 Minuten an geschnittenen Szenen, in denen besonders die Götter sehr viel stärker zum Tragen kommen. Sicherlich, auch mit diesen Szenen wäre "Kampf der Titanen" noch immer kein wirklich guter Film geworden, aber auch hier wird wieder deutlich, dass der Film sehr viel besser hätte werden können, als das eher enttäuschende Endresultat.

Fazit: Zugegeben, in der 2-D Version macht "Kampf der Titanen" in einigen Momenten tatsächlich Spaß. Dennoch bleibt am Ende ein eher enttäuschender Nachgeschmack, der allerdings nicht wird verhindern können, dass es eine Fortsetzung geben wird, an der nach dem großen Erfolg an den Kinokassen gearbeitet wird. Die Blu-Ray ist technisch absolut überzeugend, die Extras enttäuschen für einen derartigen Blockbuster allerdings. Dennoch: gerade ohne den nachträglichen, schlechten 3-D Effekt ist diese Blu-Ray tatsächlich für Fantasy-Fans durchaus empfehlenswert!

 

Ein Artikel von Sebastian Betzold