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Kick-Ass - Blu-Ray

Kick-Ass - Blu-Ray

USA 2010 - mit Aaron Johnson, Nicolas Cage, Cloe Moretz, Christopher Mintz-Plasse ...

Filminfo

Originaltitel:Kick-Ass
Genre:Action, Komödie
Regie:Matthew Vaughn
Verkaufsstart:16.09.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 117 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Englisch (DTS HD Master Audio 5.1), Deutsch, Spanisch, Portugiesisch (DTS 5.1)
Untertitel:Deutsch, Englisch, Spanisch
Bildformat:16:9 (2.40:1) HD 1080p
Extras:Making of, Audiokommentar, Featurette, Bildergalerien
Amazon Link : Kick-Ass - Blu-Ray

Film: Comic-Bücher und Superhelden – eine Welt, die in den letzten Jahren auch im Kino immer beliebter geworden ist. Allerdings hat das auch zu gewissen Abnutzungserscheinungen dieses Genres geführt, was ein wenig frischen Wind mehr als notwendig macht. Und so kommt Matthew Vaughns "Kick-Ass", basierend auf der Graphic Novel von Mark Millar ("Wanted"), genau zur richtigen Zeit. "Kick-Ass" ist originell, politisch wunderbar unkorrekt, extrem blutig und verdammt komisch.

Dave Lizewski (Aaron Johnson) ist ein unscheinbarer, völlig durchschnittlicher Teenager, der von seiner Umwelt kaum wahrgenommen wird. Als großer Fan von Comics stellt sich Dave eines Tages die Frage, warum noch Niemand auf die Idee gekommen ist, als maskierter Superheld für Recht und Ordnung zu sorgen. Schließlich gibt es in seinen Comicbüchern genügend Superhelden, die auch ohne übernatürliche Kräfte Nacht für Nacht Bösewichte in ihre Schranken weisen. Und so entschließt sich Dave dazu, der erste echte Superheld zu werden – mit fatalen Folgen.

Doch so schnell lässt sich Dave alias "Kick-Ass" nicht entmutigen. Nachdem er nach seinem ersten erfolgreichen Kampf zur Internet-Sensation wird, bekommt er bald schon Gesellschaft von einem ganz besonderen Duo: dem 11jährigen "Hit Girl" (Chloë Moretz) und ihrem Vater "Big Daddy" (Nicholas Cage), die dem Unterweltboss Frank D`Amico (Mark Strong) das Handwerk legen wollen. Doch die extrem blutigen Kämpfe des Duos, das Auftauchen eines weiteren Superhelden namens "Red Mist" (Christopher Mintz-Plasse) und der Kampf um das Herz seiner Traumfrau Katie (Lyndsy Fonesca) werden Dave einfach zuviel und er denkt daran, sein Superheldenkostüm wieder an den Nagel zu hängen...

Nach "Der Sternwanderer", einem romantischen Märchen für Erwachsene, präsentiert sich Matthew Vaughn mit seinem neuesten Film von einer deutlich drastischeren und unromantischeren Seite. Seine Verfilmung der Graphic Novel "Kick-Ass" ist, zumindest für Genre-Fans mit einem Verständnis für bitterböse Ironie und Sarkasmus, sicherlich schon jetzt einer der Höhepunkte des Filmjahres 2010. Vaughn geht, ähnlich wie Millars Comic, nicht gerade zimperlich zur Sache. Da werden schon mal munter Körperteile abgetrennt, Köpfe zu Brei geschossen und Bösewichte übelst beschimpft – und das Alles von einem 11jährigen Mädchen. Bei vielen Zuschauern könnte hier sofort eine moralische Alarmglocke läuten – doch das ist wirklich nicht nötig. Denn "Kick-Ass" ist so offensichtlich überzogen, dass sich wohl kein Kind (die den Film ohnehin nicht sehen sollten) das Geschehen hier zum Vorbild nehmen wird. Selbst die bei Selbstjustiz und Kopfschüssen sonst so zimperliche FSK hat das eingesehen und dem Film in der ungekürzten Version die 16er Freigabe erteilt. Zugegeben, etwas verwunderlich ist das schon, aber bei genauerer Überlegung absolut angemessen.

Denn "Kick-Ass" hat nur ein Ziel, und das wird kompromisslos von der ersten bis zur letzten Sekunde verfolgt: der Film will Spaß machen. Und diese Mission ist Matthew Vaughn erstklassig geglückt. Mehr noch: seine Version der Geschichte ist am Ende sogar etwas stimmiger und unterhaltsamer, als die Comic-Vorlage – auch keine Selbstverständlichkeit. Zu verdanken ist das nicht nur einigen kleinen, aber signifikanten Änderungen am Verlauf der Geschichte (gerade in Hinsicht auf Daves Traumfrau), sondern auch der großartigen Besetzung.

Aaron Johnson, der 2009 für seine Darstellung als junger John Lennon in dem Film "Nowhere Boy" für den BAFTA nominiert worden ist, ist die perfekte Inkarnation von Kick-Ass. Er ist der perfekte "Nerd", der sich selbst im selbstgeschneiderten Superheldenkostüm nicht plötzlich zu einem muskelbepackten Adonis verwandelt, sondern immer der schmächtige Junge bleibt, der seine Comicbücher liebt und nicht sterben möchte, bevor er das Ende von "Lost" kennt (ein Wunsch, den der Schreiber dieser Zeilen nur zu gut nachvollziehen kann).

An Johnsons Seite glänzt besonders Chloë Moretz als Hit Girl, die für einige der großartigsten Momente des Films sorgt. Moretz, die zuletzt in dem wunderbaren "(500) Days of Summer" (ab sofort auf DVD erhältlich – unbedingt ansehen!) zu sehen war, verkörpert die Mischung aus kindlicher Freude und eiskaltem Kampfgeist mit einer großartigen Überzeugungskraft. Diese wird durch die gute Chemie zu ihrem Filmvater Nicholas Cage intensiviert, der hier eine seiner besten Leistungen seit Jahren abliefert. An sich hätten Hit Girl und Big Daddy den Film ganz alleine tragen können, so wunderbar ist dieses ungewöhnliche Superhelden-Duo. Doch da auch die anderen Charaktere, von Daves besten Freunden bis hin zu Oberbösewicht Mark Strong ("Sherlock Holmes"), so gelungen sind, ist es durchaus passend, dass die Beiden nur ein wichtiger Teil eines großartigen Ganzen geworden sind.

Matthew Vaughn bezeichnet "Kick-Ass" selbst als Liebeserklärung an Comicbücher – und genau das trifft es auf den Punkt. Es ist ein Film von einem Fan für Fans, die hier all das geboten bekommen, was man von einem guten Comic erwarten darf: coole Sprüche, einen sympathischen Helden, eine spannende Geschichte, Humor und völlig überzogene Gewalt. Untermalt von einem großartigen Soundtrack ist "Kick-Ass" trotz kleinerer Schwächen im letzten Akt nahe dran, ein perfekter Comic-Film zu sein. Einer der unterhaltsamsten Genre-Filme der letzten Zeit ist das Werk aber allemal und daher auch: absolut sehenswert!!!

Bild + Ton: Die Farben des Films sind der Comic-Vorlage entsprechend mitunter stark verfremdet. Gleiches gilt auch für die teilweise etwas überhöhten Kontraste. Der Gesamteindruck wird dadurch aber nicht negativ beeinflußt. Denn das insgesamt sehr saubere Bild gefällt insbesondere mit einer hohen Detailschärfe. Der von den Dialogen und dem großartigen Soundtrack dominierte Ton entfaltet nur in wenigen Momenten seine volle Dynamik und eine gewisse Räumlichkeit, bleibt aber insgesamt eher unspektakulär.

Extras: Auf den ersten Blick sieht es nicht danach aus, dass dem geneigten Zuschauer hier viel Extras geboten werden. Doch der Schein trügt. Denn alleine das Making of ist mit 114 Minuten beinahe genauso lang, wie der Hauptfilm und zeigt anhand vieler Hinter-den-Kulissen Aufnahmen und Interviews, wie dieser entstanden ist. Mit einem kleinen selbstironischen Augenzwinkern und viel sehenswerten Momenten ist diese mehrteilige Dokumentation absolut sehenswert geworden.

Des weiteren befindet sich noch ein recht informativer, aber etwas träge eingesprochener Audiokommentar des Regisseurs (der bei der Aufnahme des Kommentars gerade die anstrengende Weltpremiere hinter sich gebracht hat), ein knapp 20minütiges Feature über die Comic-Ursprünge des Films, sowie Bildergalerien mit exklusiven Artwork, Storyboards und Designs.

Fazit: "Kick-Ass" ist ein wunderbar böser Comic-Film, der hoffentlich auf DVD und Blu-Ray den Erfolg bekommt, der ihm im Kino verwehrt geblieben ist. Technisch liegt die Scheibe auf sehr hohem Niveau und bei den Extras sticht das tolle und extra lange Making of positiv hervor. Absolut empfehlenswert.

Ein Artikel von Sebastian Betzold