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Kill Me Please

Kill Me Please

Belgien 2010 - mit Aurelien Recoing, Virgile Bramly, Saul Rubinek, Daniel Cohen, Bouli Lanners ...

Filminfo

Originaltitel:Kill Me Please
Genre:Komödie, Thriller, Drama
Regie:Olias Barco
Kinostart:17.05.2012
Produktionsland:Belgien 2010
Laufzeit:ca. 95 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.neuevisionen.de

Es gibt überall auf der Welt Orte, an denen den Menschen das Leben verschönt wird. Doch irgendwo tief in einem Wald liegt eine Klinik, in der es darum geht, den Kunden ihr freiwilliges Ableben so angenehm wie möglich zu machen. Das Ziel des Teams um Dr. Kruger (Aurelien Recoing) ist es natürlich, die Menschen vom Freitod abzuhalten. Wer sich aber partout für ein Ende des irdischen Daseins entscheidet, der soll dies hier in möglichst angenehmer Atmosphäre erleben. Ein letzter Wunsch wird ihnen erfüllt und mit Hilfe von Medikamenten kann der Patient selbst entscheiden, wann er friedlich einschlafen wird. Was für Dr. Kruger ein Akt tiefer Menschenliebe ist, stößt bei den Menschen in der näheren Umgebung eher sauer auf. Immer wieder sieht sich die Klinik scharfer Kritik ausgesetzt. Doch nun scheint es nicht mehr bei Beschimpfungen zu bleiben, denn ein geheimnisvoller Killer macht sich daran, die Arbeit von Dr. Kruger zu übernehmen. Und bald schon herrscht an der an sich ruhigen Klinik blutiges Chaos, in dem so manch Sterbewilliger erkennt, dass es vielleicht doch angenehmer ist, am Leben zu bleiben…

In tristen schwarzweiß Tönen gehalten, erzählt "Kill Me Please" mit viel schwarzem Humor und skurrilen Charakteren vom Umgang der Gesellschaft mit dem Thema Tod. Regisseur Olias Barco hat sich, fasziniert vom Phänomen des Massen-Suizids und nachdem er erfahren hatte, dass es in der Schweiz einen Verband gibt, der medizinisch-assistierten Selbstmord anbietet, gefragt, wie wohl die perfekte Suizid-Klinik aussehen könnte. In seinem Film ist es ein in malerischer Umgebung gelegenes Haus, in dem die Patienten bei einem Glas Champagner, beim letzten Geschlechtsverkehr mit einer schönen jungen Frau, oder einfach in intimer Stille einschlafend abtreten können. Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden, doch das Team um Dr. Kruger gibt sich alle Mühe, den Patienten ihre letzten Momente so perfekt wie möglich zu gestalten. Auch wenn für ihn solche Menschen, die sich im letzten Moment doch noch anders entscheiden, eigentlich die liebsten Patienten sind, erfüllt es ihn mit Freude, dass er todkranken oder völlig verzweifelten Menschen auf ihren letzten Wegen noch helfen kann.

Mit bissiger Ironie fragt Barco, warum sich dann die Menschen, die mit den Selbstmordkandidaten überhaupt Nichts zu tun haben, die weder bekannt noch verwandt sind, sich auf eine Art und Weise über eine solche Institution aufregen, dass diese Wut sogar in blutige Gewalt umschlagen könnte. Warum wird das Recht auf Selbstbestimmung nicht akzeptiert? Warum ist der Freitod ein solches Tabuthema? Geschickt beleuchtet der Film die verschiedenen Facetten des Themas, wobei das Ganze stets offensichtlich satirisch und mit recht bösem Humor von statten geht.

Neben einer wirklich amüsanten Grundidee und einigen sehr gelungenen Momenten tiefschwarzen Humors, zu denen etwa gleich zu Beginn der etwas ungelenke Selbstmordversuch von Herrn Damanet (Benoit Poelvoorde, "Die anonymen Romantiker") gehört, hat der Film aber leider auch etliche Momente zu bieten, die nicht funktionieren. Einige Charaktere sind einfach zu schräg und die Geschichte versinkt gegen Ende hin in zu hysterischem Chaos, was dazu führt, dass sich anfängliches Lachen bald in genervtes Augenverdrehen wandelt. Allerdings sind im direkten Vergleich die positiven Aspekte eindeutig in der Überzahl. Und auch, wenn am Ende das Gefühl zurück bleibt, dass etwas von dem Potential, was die Ausgangsidee hergibt, verschenkt wurde und das gute Niveau der ersten Hälfte nicht bis zum Ende gehalten wird, so ist  "Kill me please" unterm Strich doch eine gelungene schwarze Arthauskomödie, die lakonischen nordischen Humor mit bitterer Satire mischt und sich so einem Thema nähert, das bis heute ein gesellschaftliches Tabu darstellt. Und alleine das macht dieses Werk trotz seiner Schwächen dann: durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Kill Me Please (Belgien 2010)"
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