Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Hitman`s Bodyguard |
Genre: | Action, Komödie |
Regie: | Patrick Hughes |
Kinostart: | 31.08.2017 |
Produktionsland: | USA 2017 |
Laufzeit: | ca. 118 Min |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.fox.de/ |
Einst war Michael Bryce (Ryan Reynolds) der beste Bodyguard, den man für Geld bekommen konnte. Doch nachdem ein Auftrag gehörig schiefgelaufen ist, ging damit auch seine Reputation baden und sein Leben geriet gehörig aus den Fugen. Doch ausgerechnet er soll nun dafür sorgen, dass der berüchtigte Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) sicher nach Den Haag gelangt, wo er gegen den Kriegsverbrecher Dukhovic (Gary Oldman) aussagen soll. Doch nicht nur dessen Schergen machen dieses Unterfangen äußerst kompliziert und bleihaltig. Auch die gemeinsame Vergangenheit von Bryce und Kincaid führt immer wieder zu enormen Spannungen zwischen den Männern, die im wahrsten Sinne des Wortes zu einigen sehr explosiven Momenten sorgt…
Von einem Film wie "Killer`s Bodyguard" sollten keine Innovationen erwartet werden. Auch von hochgeistigen Dialogen oder einer anspruchsvollen Dramaturgie sollte nicht unbedingt ausgegangen werden. Doch Regisseur Patrick Hughes ("The Expendables 3") wollte hier auch gar nicht das Rad neu erfinden, sondern eine kurzweilige Action-Komödie inszenieren, die mit ihren Sprüchen und der handgemachten Action an die großartigen Buddy-Comedys der 80er erinnern soll. Und genau das ist ihm auch wirklich sehr gut gelungen. Dabei lebt der Film natürlich ganz besonders von der guten Chemie zwischen Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson, die sich gerade verbal so gekonnt die Bälle zuspielen, dass das auch in etwas zäheren oder abgedroschenen Momenten eine ganz große Freude ist.
Man merkt ihnen genauso wie Salma Hayek an, dass sie großen Spaß daran hatten, derart überzeichnete Charaktere zu spielen. Was dagegen nicht so gut funktioniert, ist, wenn das Ganze etwas ernsthaftere Töne anschlägt. Der Konflikt zwischen Bryce und seiner Ex, gespielt von der aus der Netflix-Serie "Daredevil" bekannten Elodie Yung, wird etwas zu sehr ausgewälzt und die Grausamkeiten, die Dukhovic begangen hat, wirken in ihrer Intensität etwas deplatziert in einer ansonsten eher leichten Action-Komödie. Doch solche Schwächen macht Hughes zum Glück ganz schnell wieder durch stetig anziehendes Tempo und richtig gute Action wieder wett.
Abgesehen von zwei, drei Szenen ist der Humor nicht zu überdreht und geht mit den nicht gerade zimperlich inszenierten Schießereien, Zweikämpfen und Verfolgungsjagden eine perfekte Harmonie ein. Ja, das ist nicht besonders originell und auch nicht gerade anspruchsvoll. Aber wer einfach nur jede Menge Spaß haben möchte und gut gemachte Action ohne zu offensichtliche CGI-Effekte schätzt, der ist hier sehr gut aufgehoben. Und deshalb gibt es auch trotz einiger kleiner Schwächen unterm Strich ein zufriedenes: Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold