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Killing God – Liebe Deinen Nächsten

Killing God – Liebe Deinen Nächsten

Spanien / Frankreich 2018 - mit Eduardo Antuña, Itziar Castro, Emilio Gavira ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Matar a Dios
Genre:Horror, Komödie, Mystery
Regie:Caye Casas, Albert Pintó
Kinostart:27.12.2018
Produktionsland:Spanien / Frankreich 2018
Laufzeit:ca. 92 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.lupus.media/

Ein besinnliches Familienessen ist es nicht gerade, zu dem sich ein aufgrund einer Affäre zerstrittenes Ehepaar, der depressive Bruder des Ehemanns und der Opa, der seine Rente für Prostituierte auf den Kopf haut, in einem abgelegenen Landhaus treffen. Doch dann wird die Silvesternacht richtig düster, als ein mysteriöser Zwerg auftaucht, der behauptet, er sei Gott. Nach einer durchaus glaubwürdigen Demonstration seiner Fähigkeiten ist die Familie gewillt, dem Fremden zuzuhören. Doch was er zu sagen hat, klingt fast noch verrückter, als seine Behauptung, der Allmächtige zu sein: Bei Tagesanbruch würde die gesamte Menschheit sterben – mit Ausnahme von zwei Auserwählten, die von den Vieren bestimmt werden sollen. Wenn das wirklich war ist – wen sollen sie bestimmen, Teil der neuen Welt zu werden? Wer soll geopfert werden und wer darf weiterleben? Oder gibt es noch einen anderen Ausweg?

Die Filmemacher Caye Casas und Albert Pintó stellten eines Abends bei einem Essen mit Freuden die Frage: Wenn Morgen die Welt untergehen würde und Ihr könntet nur zwei Menschen retten – wen würdet Ihr wählen? Die angeregte Diskussion, die daraus hervorging, inspirierte die Beiden zu ihrem Spielfilmdebüt "Killing God – Liebe Deinen Nächsten". Und so ist die tiefschwarze Komödie auch in erster Linie ein Kammerspiel, bei dem viel geredet wird. Dabei offenbaren sich mehr und mehr die Abgründe der menschlichen Seele. Das ist mitunter wunderbar bissig und herrlich skurril, an anderen Stellen aber auch etwas zäh. Denn diese Grundidee wurde leider nicht gut genug ausgearbeitet, um eine Geschichte in Spielfilmlänge zu tragen.

Zum Ende hin eskaliert das Geschehen dann und verwandelt sich in eine bitterböse Splatterkomödie, die noch einmal offenlegt, welches Potential in der zugrundeliegenden Idee steckt. Dass sehr viele Fragen offenbleiben oder nur vom Zuschauer gestellt, im Film aber gar nicht erst thematisiert werden, stört eigentlich weniger. Was letztendlich einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlässt, ist die Tatsache, dass die Geschichte sehr lange braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen (bis zum Auftauchen von "Gott" vergeht eine halbe Stunde) und dass sich einige Diskussionen doch etwas zu sehr im Kreis drehen. Man bekommt das Gefühl, dass die Macher einen Stoff, der sich perfekt für einen Kurzfilm geeignet hätte, um jeden Preis zu einem Langfilm aufblähen wollten.

Trotzdem: Ein gewisser Unterhaltungsfaktur kann "Killing God – Liebe Deinen Nächsten" nicht abgesprochen werden, zumal der Film eine wirklich interessante Diskussion anregt, die man aber besser nicht im Kreise der Familie führen sollte. Aber man ertappt sich als Zuschauer schon dabei, sich über die Frage, wen man selbst retten würde, Gedanken zu machen. Dafür und für einige sehr gelungene Momente bekommt der Film für Genre-Liebhaber dann trotz seiner Längen noch ein: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Killing God – Liebe Deinen Nächsten (Spanien / Frankreich 2018)"
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