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Lachsfischen im Jemen

Lachsfischen im Jemen

Großbritannien 2011 - mit Ewan McGregor, Emily Blunt, Kristin Scott Thomas, Tom Mison, Amr Waked ...

Filminfo

Originaltitel:Salmon Fishing in Yemen
Genre:Komödie, Romantik, Drama
Regie:Lasse Hallström
Kinostart:17.05.2012
Produktionsland:Großbritannien 2011
Laufzeit:ca. 107 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.lachsfischen-im-jemen.de

Lasse Hallström ist ein wahrer Meister, wenn es um Gefühlskino der ganz besonderen Art geht. Ob "Gottes Werk und Teufels Beitrag", "Chocolat", "Gilbert Grape" oder "Hachiko", immer wieder gelingt es Hallström, die Herzen seines Publikums mit großen Emotionen zu füllen, was auch gerne einmal das ein oder andere benässte Taschentuch zur Folge hat. Auch mit seinem neuesten Werk, der Verfilmung von Paul Tordays Roman "Lachsfischen im Jemen", bleibt der schwedische Regisseur seinem Handwerk treu und zeigt, wie schön es sein kann, wenn man im Kino gleichermaßen Lachen und Schmachten darf.

Der Film erzählt die Geschichte des schüchternen Fischerei-Experten Dr. Alfred Jones (Ewan McGregor), der eines Tages von Harriet Chetwode-Talbot (Emily Blunt) ein ungewöhnliches Angebot erhält, das er zunächst für einen sehr schlechten Scherz hält: Harriets Auftraggeber, der schwerreiche Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama (Amr Waked), plant, in seinem Heimatland nordeuropäische Lachse anzusiedeln. Geld spiele dabei keine Rolle. Obwohl Alfred das Unterfangen zunächst als völlig unmachbar abhakt, bekommt er bald Druck von Oben. Patricia Maxwell (Kristin Scott Thomas), die Pressesprecherin des Premierministers, sieht in dem Projekt die perfekte Möglichkeit, um den Wählern wichtige positive Bilder aus dem Nahen Osten zu bieten. Und so muss sich der Lachsexperte den Kopf darüber zerbrechen, wie er diesen wahnwitzigen Auftrag erfolgreich umsetzt. Dass ihm dabei ausgerechnet Harriet, die gerade ihren Freund in Afghanistan verloren hat, ständig im Kopf herumschwirrt, macht die Sache nicht gerade leichter…

Nach der Nicholas Sparks Verfilmung "Das Leuchten der Stille" geht Lasse Hallström in "Lachsfischen im Jemen" zwar nicht weniger romantisch, dafür aber sehr viel humorvoller zur Sache. Mit viel britischem Witz der besonders trockenen Art sorgt gerade Kristin Scott Thomas als eiskalt berechnende Pressesprecherin mit bösem Mundwerk immer wieder für einige richtig gute Lacher. Aber auch die Beziehung zwischen Alfred und seiner etwas emotionslosen Gattin Mary ist Dank der wunderbar verschüchterten Darstellung von Ewan McGregor und einer dagegen extrem dominanten Rachael Stirling einfach zu köstlich. Unromantischer und gleichzeitig amüsanter wurde der Beischlaf im Kino schon lange nicht mehr vollzogen.

So ist es mehr als nachvollziehbar, dass sich der steife Alfred früher oder später in die lebenslustige Harriet verlieben muss, zumal Emily Blunt diese Figur einfach hinreißend mit Leben erfüllt. Hallström findet bei ihr genau den richtigen Ton, dass man als Zuschauer zwar mit ihr um ihren Freund trauert, sich gleichzeitig aber wünscht, dass Harriet und Alfred zusammen gekommen. Eine ähnliche vom Krieg verursachte Dreiecksbeziehung hat der Regisseur bereits in "Gottes Werk und Teufels Beitrag" erstklassig gemeistert und auch hier gelingt es ihm wieder, das Ganze so aufzulösen, dass es romantisch, berührend, aber niemals kitschig wirkt.

Aber auch die anderen Aspekte der schönen Geschichte funktionieren richtig gut. Im Prinzip macht der Film genau das, was Patricia mit einer Berichterstattung über die erfolgreiche Ansiedlung von Lachsen im Jemen erreichen möchte: er zeigt im Kino endlich einmal ein anderes Bild der Probleme im Nahen Osten, als die, die man in schwermütigen Arthausstreifen nun schon seit Jahren immer wieder um die Ohren gehauen bekommt. Zugegeben, man könnte dem Film vorwerfen, dass er die Problematik zu Gunsten seines Unterhaltungswerts verharmlost. Doch indem Hallström die Konflikte in eine sehr schöne Geschichte, die ihre Zuschauer einfach nur glücklich macht, einbettet, wirken sie sehr viel weniger manipulativ präsentiert, als das in so manchem Drama der Fall ist.

Mehr wäre hier auch vollkommen fehl am Platz gewesen, denn letztendlich geht es in "Lachsfischen im Jemen" um die Liebe zum Leben und um den festen Glauben daran, dass Alles möglich ist, wenn man nur fest genug daran glaubt. Es ist möglich, sein eingefahrenes Leben zu ändern, in einer von Hass und Krieg erfüllten Welt seine große Liebe zu finden und die Hoffnung zu Menschen zu bringen, die ihre Hoffnung schon verloren glaubten. Mit tollen Darstellern, wunderbaren Bildern und sehr viel Humor wurde so aus einem guten Buch ein echter Wohlfühlfilm mit Biss und Herz. Und genau das macht  "Lachsfischen im Jemen" dann auch: absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Lachsfischen im Jemen (Großbritannien 2011)"
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