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Late Bloomers

Late Bloomers

Frankreich/Großbritannien/Belgien 2010 - mit William Hurt, Isabella Rossellini, Joanne Lumley, Simon Callow ...

Filminfo

Originaltitel:Late Bloomers
Genre:Drama, Komödie, Romantik
Regie:Julie Gavras
Kinostart:06.09.2012
Produktionsland:Frankreich/Großbritannien/Belgien 2010
Laufzeit:ca. 92 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.movienetfilm.de

Seit Jahren leben Mary (Isabella Rossellini) und ihr Mann, der gefeierte Architekt Adam (William Hurt), eigentlich nur noch so nebeneinander her. Das Ganze ist zwar harmonisch, aber irgendwie belanglos. Ihre drei Kinder sind längst erwachsen und führen ihre eigenen Leben. Und auch Marys Mutter Nora (Doreen Mantle), die direkt neben dem Paar wohnt, bringt nur gelegentlich etwas Leben in den eingefahrenen Alltag ihrer Tochter. Doch als Mary bewusst wird, dass sie nun zum alten Eisen gehört und längst schon die zweite Hälfte ihres Lebens angebrochen ist, wird sie von einer ungeheuren Frustration übermannt. Adam, der tagtäglich von seinen jungen Mitarbeitern umgeben ist, kann nicht verstehen, warum seine Frau plötzlich eine derart große Angst vor dem Altwerden entwickelt hat. Während sich Mary immer mehr aufs altersbedingte Abstellgleis abgeschoben fühlt, versucht Adam krampfhaft, an seiner verlorenen Jugend festzuhalten. Mit fatalen Folgen: das an sich so harmonische Paar entfremdet sich, bald schon ist sogar von Scheidung die Rede. Nur eine Midlife-Crisis oder doch das Ende einer einst so schönen Ehe?

Mit "Late Bloomers" kommt ein weiterer Film in die Kinos, der sich an die Generation 50+ wendet. Wie schon "Best Exotic Marigold Hotel", "Und wenn wir alle zusammenziehen?" oder "Dinosaurier" versucht auch Filmemacherin Julie Gavras, die Probleme, Ängste, Sorgen, aber auch die Freuden von älteren Menschen auf mit Humor durchzogene Art und Weise zu erörtern. Dabei kann sie sich auf zwei wunderbare Hauptdarsteller verlassen, die diesen Film fast ganz alleine tragen. Und das ist insofern ein echter Glücksfall, da das Drehbuch, aber auch die Inszenierung an sich mit einer gewissen Belanglosigkeit zu kämpfen haben, gegen die William Hurt und Isabella Rossellini  aber großartig und scheinbar mühelos anspielen.

Die Geschichte um zwei Eheleute, die auf völlig verschiedene Art mit dem Älterwerden umgehen, ist gespickt mit einigen wunderbaren Momenten. Etwa, wenn sich Mary sozial engagieren möchte und erleben muss, wie herablassend ältere Menschen von der ach so großherzigen Leiterin der Organisation behandelt werden oder wenn Adam verzweifelt versucht, vor seinem Partner zu verheimlichen, dass er nach Geschäftsschluss mit seinen jungen Mitarbeitern an einem Projekt arbeitet, was ihn in den Augen der jungen Leute als cool erscheinen lässt, dann birgt das immer wieder genügend Potential in sich, um den Zuschauer zum Schmunzeln oder zum herzhaften Lachen zu bringen. Auch Marys Mutter Nora ist für einige solche Momente gut.

Doch diesen gelungenen Szenen steht eine insgesamt etwas zu behäbige Inszenierung gegenüber, die sehr schwer nachvollziehbar macht, warum sich Mary und Adam derart drastisch auseinander leben. Warum Adam die Sorgen seiner Frau überhaupt nicht ernst nimmt und warum die Kommunikation zwischen ihnen plötzlich nicht mehr funktioniert. Auch die drei Kinder der Beiden, die, sofern das beurteilt werden kann, an sich sehr interessante Charaktere zu sein scheinen und die in den wenigen Szenen, in denen sie gemeinsam zu sehen sind, auch gerade aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit gut miteinander harmonisieren, kommen im Gesamtkontext viel zu kurz.

Zu viele Aspekte der Geschichte und zu viele Charaktere werden zu oberflächlich abgehandelt, um dafür zu sorgen, dass der Zuschauer seine Emotionen und sein Interesse in die Geschichte und ihre Figuren investiert. So ist das Ganze nett anzusehen und ist auch zu einem gewissen Grad unterhaltsam. Doch am Ende bleibt kaum ein Gefühl der Nachhaltigkeit. Vielmehr verlässt man das Kino mit einem Gefühl, ordentlich, aber doch irgendwie auf sehr belanglose Art unterhalten worden zu sein. Da wäre mit diesen Darstellern sicherlich sehr viel mehr möglich gewesen. Daher gilt: nur mit deutlichen Abstrichen noch sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Late Bloomers (Frankreich/Großbritannien/Belgien 2010)"
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