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Lea – Die strippende Studentin – DVD

Lea – Die strippende Studentin – DVD

Frankreich 2011 - mit Anne Azoulay, Ginette Garcin, Eric Elmosnino, Magali Muxart, Nina Roberts ...

Filminfo

Originaltitel:Lea
Genre:Drama
Regie:Bruno Rolland
Verkaufsstart:02.11.2012
Produktionsland:Frankreich 2011
Laufzeit:ca. 93 Min.
FSK:ab 18 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Kurzfilm, Trailer
Regionalcode:2
Label:Pierrot Le Fou / Al!ve
Amazon Link : Lea – Die strippende Studentin – DVD

Film: Das Leben der Studentin Lea (Anne Azoulay) aus Le Havre ist alles andere, als entspannt. Wenn sie nicht lernen muss, kümmert sie sich um ihre demenzkranke Großmutter (Ginette Garcin) oder jobbt in einer Diskothek als Kellnerin. Schon jetzt kommt sie mit dem Geld, das sie dort verdient, kaum über die Runden. Als sie einen Studienplatz an der Hochschule in Paris erhält, wird ihr klar, dass sie ihr Leben grundlegend ändern muss, um diese Chance auf eine bessere Zukunft auch wahrnehmen zu können. Doch dafür muss die Großmutter in ein Pflegeheim. Und auch das Leben in Paris ist nicht gerade billig. Um dies alles stemmen zu können, beschließt Lea, als Stripperin in einem edlen Pariser Striptease Club zu arbeiten. Nach anfänglichen Skrupeln macht sich Lea bald sehr gut in ihrem neuen Job und verdient endlich gutes Geld. Doch die Arbeit verändert Lea und sie merkt, dass sie Gefahr läuft, ihr eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren…

Der Titel "Lea – Die strippende Studentin" klingt vielleicht nach einem billigen 70er Jahre Softsexfilmchen, doch in Wirklichkeit handelt es sich bei Bruno Rollands Film um ein eindringliches, stilles Sozialdrama, das zwar etwas nackte Haut und ein wenig Erotik zu bieten hat, aber letztendlich seinen Schwerpunkt auf die Figur Lea und ihr Innenleben, das durch ihren Job als Stripperin gehörig durcheinander gebracht wird, legt. Rolland entwirft das starke, mitunter aber auch sehr düstere und verstörende Porträt einer jungen Frau, die in einer tristen Existenz gefangen ist und der ausgerechnet durch die Chance auf ein besseres Leben der totale Absturz droht.

Besonders schwer wiegt dabei die Tatsache, dass Lea emotional absolut dicht gemacht hat und dadurch für menschliche Nähe eigentlich unnahbar geworden ist. In dem Barkeeper Julien, gespielt von Eric Elmosnino ("Gainsbourg"), findet sie zwar eine Art Freund, doch als sich die Beiden näher kommen und eine leidenschaftliche Nacht miteinander verbringen, schottet Lea anschließend sofort wieder ab und legt sich so erneut selbst Steine in den Weg.

Die Inszenierung ist insgesamt eher zurückhaltend, wirkt niemals voyeuristisch und auch Effekthascherei kann Rolland nicht vorgeworfen werden. Allerdings wirkt die getragene, beinahe triste Inszenierung mitunter etwas sperrig, was ebenso abschrecken könnte, wie die Tatsache, dass Lea nicht immer eine Person ist, mit der man sich als Zuschauer identifizieren kann und möchte. Gerade ihre Art, wie sie Julien behandelt, könnte sie viele Sympathien kosten. Doch eigentlich liegt gerade darin eine Stärke des Films. Denn anstatt aus Lea ein reines Opfer, einen bemitleidenswerten Gutmenschen zu machen, zeichnet Rolland sie mit allen Fehlern und Stärken, die sie sehr menschlich machen.

Wer dramaturgisch schwere Sozialdramen mit guten Schauspielern zu schätzen weiß und sich auch vor herausforderndem französischem Kino nicht scheut, dem kann "Lea – Die strippende Studentin" schon allein aufgrund des starken Spiels von Anne Azoulay wärmstens ans Herz gelegt werden. Sehenswert!

Bild + Ton: Der Film ist oft in eher tristen Farben und dunkleren Momenten gehalten. Auch wenn die Atmosphäre der Geschichte dadurch gut eingefangen sind, müssen bei der Detailschärfe und der Kontrastabstimmung kleine Schwächen in Kauf genommen werden. In den helleren Momenten aber kann die visuelle Umsetzung des Dramas mit einer guten Gesamtschärfe gefallen. Der Dolby Digital 5.1 Mix bleibt in vielen Momenten sehr zurückhaltend, nur ab und an sorgt die Musik für ein wenig Bewegung im Surround-Bereich. Gut!

Extras: Neben dem Trailer zum Film hat die DVD noch den 33minütigen Kurzfilm "La foret du monde" (Franz. mit dt. UT) von Bruno Rolland zu bieten, in dem auch Anne Azoulay eine kleine Rolle spielt. Ein sehr leiser, etwas sperriger, aber am Ende doch sehenswerter Zusatz. Gut!

Fazit: "Lea – Die strippende Studentin" ist ein gutes Sozialdrama, das mit einer tollen Hauptdarstellerin und einer bewegenden Geschichte punkten kann. Der Film verfügt über sehr viel mehr dramaturgische Tiefe, als es der deutsche Titel vermuten lässt. Einzig die sehr getragene Inszenierung, die bisweilen von einer übermächtigen Tristesse erdrückt zu werden scheint, macht den Film für ein breiteres Publikum eher unzugänglich. Doch wer anspruchsvolle französische Dramen mit einem hauch Erotik schätzt, der kann hier getrost einen Blick riskieren.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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