Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
April 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Leb wohl, meine Königin

Leb wohl, meine Königin

Frankreich/Spanien 2012 - mit Léa Seydoux, Diane Kruger, Virginie Ledoyen, Xavier Beauvois ...

Filminfo

Originaltitel:Les Adieux à la Reine
Genre:Drama
Regie:Benoît Jacquot
Kinostart:31.05.2012
Produktionsland:Frankreich/Spanien 2012
Laufzeit:ca. 104 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.LebWohlMeineKoenigin-Film.de

Versailles im Juli 1789: obwohl in Paris die Unruhen in der Bevölkerung zunehmen, lassen sich König Ludwig XVI. und sein Gefolge die Annehmlichkeiten des Lebens nicht nehmen. Doch mehr und mehr machen sich Gerüchte breit, dass die erzürnten Bürger einen Sturm auf die Bastille vorbereiten. Sidonie Laborde (Léa Seydoux), die ihrer Königin treu ergebene Vorleserin von Marie Antoinette (Diane Kruger), weigert sich zu glauben, dass eine Flucht der Königin kurz bevorsteht. Mit ungebrochenem Eifer geht sie ihren Pflichten nach, während sich um sie herum mehr und mehr das Chaos und die Angst ausbreiten. Doch es kommt der Punkt, an dem auch Sidonie die Gefahr nicht mehr leugnen kann, nicht ahnend, dass sie noch eine wichtige, aber auch gefährliche Rolle spielen wird…

"Leb wohl, meine Königin" feierte als Eröffnungsfilm seine Premiere auf der diesjährigen Berlinale. Die Reaktionen auf das Kostümdrama waren allerdings eher verhalten. Dies könnte daran liegen, dass es in dem Film etliche Momente gibt, die man auf den ersten Blick als belanglos und langweilig bezeichnen könnte. Diese Kritik ist auch in gewisser Hinsicht gerechtfertigt, denn es wird den Zuschauern mitunter sehr schwer gemacht, sich auf das Geschehen einzulassen. Doch wer sich auf die mitunter etwas sperrige Art der Inszenierung einlässt, der wird dann vielleicht doch erkennen, dass Regisseur Benoît Jacquot hier einen ganz besonderen Blick auf die Ereignisse im Jahr 1789 geschaffen hat, der sich deutlich von dem abhabt, was andere Filmemacher über Marie Antoinette und ihre letzten Tage zu erzählen hatten.

Da das Ganze aus der Perspektive einer einfachen Bediensteten erzählt wird, kommt der Zuschauer hier in den Genuss eines Blicks auf das, was in Filmen wie etwa Sofia Coppolas "Marie Antoinette" ausgespart wird: das Leben in Versailles jenseits von Luxus und Pomp. Zwar gibt es auch einige Szenen zwischen der von Diane Kruger zum Teil etwas zu aufgesetzt gespielten Marie Antoinette und einer von Virginie Ledoyen wunderbar hochnäsig verkörperten Gabrielle de Polignac, doch in erster Linie folgt die Kamera Sidonie bei ihrer Arbeit, auf dem Weg durch Gänge, die der wohlhabende Teil des Hofstaats nie betreten würde, bei Gesprächen mit anderen Bediensteten, bei denen sich klar herausstellt, dass auch hier eine klare Hierarchie herrschte, die stets eingehalten werden musste. Bei sehr langen Kamerafahrten kommt die detailverliebte Ausstattung zum Tragen, die den Film visuell zu einem echten Hochgenuss macht.

Während Diane Kruger wie bereits erwähnt als Marie Antoinette nur bedingt überzeugen kann, liefert Léa Seydoux als hingebungsvolle Vorleserin eine großartige Leistung ab. Seydoux, die zuletzt als eiskalte Killerin in "Mission: Impossible – Phantom Protokoll" zu sehen war, zeigt als von ihren Gefühlen für die Königin, von ihrer unerschütterlichen Treue und von der Angst vor den drohenden Ereignissen erfülltes Dienstmädchen eine sehr kraftvolle und auch trotz einer sich kaum verändernden Mimik durchaus facettenreiche Darstellung, die diesen Film auch über die Momente hinweg trägt, die ansonsten eben als belanglos hätten bezeichnet werden können.

"Leb wohl, meine Königin" ist opulentes Ausstattungskino und dramaturgisch dichte Arthaus-Kost in Einem. Emotionen werden hier nicht groß ausgespielt, sondern verstecken sich eher unter der Oberfläche. Doch es lohnt sich, sich darauf einzulassen, diese zu ergründen. Denn dann erweist sich dieser Film trotz seiner mitunter etwas spröden und getragenen Art durchaus als kraftvolles Kino, das mit tollen Bildern und einer hervorragenden Hauptdarstellerin auftrumpfen kann. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

  • Leb wohl, meine Königin
  • Leb wohl, meine Königin
  • Leb wohl, meine Königin
  • Leb wohl, meine Königin
  • Leb wohl, meine Königin
  • Leb wohl, meine Königin
Kino Trailer zum Film "Leb wohl, meine Königin (Frankreich/Spanien 2012)"
Loading the player ...