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Deutschland/Großbritannien 2015 - mit Robert Pattinson, Dane DeHaan, Alessandra Mastronardi, Joel Edgerton, Lauren Gallagher ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Life
Genre:Drama
Regie:Anton Corbijn
Kinostart:24.09.2015
Produktionsland:Deutschland/Großbritannien 2015
Laufzeit:ca. 112 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.life-film.de/

Der junge Fotograf Dennis Stock (Robert Pattinson) ist es leid, immer nur glamouröse Promo-Aufnahmen von großen Hollywood-Produktionen zu schießen. Er will endlich einmal etwas Besonderes, etwas Echtes einfangen. Das läuft ihn in Gestalt des noch völlig unbekannten Schauspielers James Dean (Dane DeHaan) über den Weg. Angeblich steht der unangepasste Rebell kurz vor seinem großen Durchbruch in der Traumfabrik. Noch ist er ein Außenseiter – und gerade deshalb fühlt sich Dennis ihm extrem verbunden. Mit viel Überzeugungskraft gelingt es ihm, das LIFE Magazin dazu zu überreden, eine Fotostrecke über Dean machen zu dürfen, mit der er sich für anspruchsvollere Aufträge empfehlen möchte. Doch die Arbeit mit dem jungen Schauspieler erweist sich als extrem kompliziert. Während einer gemeinsamen Reise nach Indiana zu Deans Familie wächst die Spannung zwischen den Männern immer mehr an und droht zu eskalieren. Doch stattdessen gipfelt sie in etwas ganz Besonderem…

Anton Corbijn, selbst ein gefeierter Fotograf, setzt mit seinem vierten Kinofilm "Life" gleich zwei legenden ein Denkmal: dem Schauspieler James Dean und dem Fotograf Dennis Stock, der mit dem Bild des Schauspielers am Times Square wohl eines der berühmtesten  Bilder einer ganzen Generation geschossen hat, mit dem er den Mythos James Dean perfekt eingefangen hat. Wie auch in seinen bisherigen Filmen geht Corbijn wieder sehr zurückhaltend an die Geschichte heran. In vielen Momenten – und das ist gerade bei diesem Film sehr passend – lässt er einfach die Bilder sprechen und reduziert die Dialoge auf ein Minimum. Wer Langsamkeit und Ruhe im Kino nicht mag, der wird hier in einigen Szenen wirklich auf eine harte Geduldsprobe gestellt.

Der faszinierendste Aspekt von "Life" ist aber zweifelsohne die Besetzung. Robert "Twilight" Pattinson ist ja trotz einiger durchaus respektabler Versuche nicht unbedingt bekannt dafür, großes Schauspielkino abliefern zu können. Und Dane DeHaan mag zwar ein guter Schauspielers ein. Mit James Dean hat er aber äußerlich recht wenig gemein. Doch es dauert nicht lange, bis beide Darsteller alle Zweifel aus dem Weg geräumt haben. Pattinson liefert als in einer beruflichen wie privaten Sinnkrise steckender Fotograf eine absolut überzeugende Leistung ab. Und Dane DeHaan gelingt es erstklassig, durch seine Mimik, seine Bewegungen und – zumindest in der englischen Originalfassung – auch seine Stimme zu James Dean zu werden. Zwischen den Beiden entsteht zudem eine elektrisierende Spannung, die den Film auch in seinen vielen getragenen Momenten äußerst mitreißend macht.

Immer wieder würzt Corbijn die Geschichte mit feinem, hintersinnigem Humor, der insbesondere aus Seitenhieben auf Hollywood besteht. Durch diesen satirisch angehauchten Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik wird der Film auch für solche Zuschauer interessant, die sich ganz generell für diese Epoche des amerikanischen Kinos und nicht nur speziell für James Dean interessieren. Doch in erster Linie hat Anton Corbijn das packende Porträt zweier Außenseiter in einer nur auf den schönen Schein ausgerichteten Industrie gezeichnet, die Beide mit ihrer Arbeit mehr erreichen wollten (es dies auch letztendlich geschafft haben), als es ihnen zugestanden werden sollte. Kein Film für ein breites Publikum, aber wer amerikanisches Arthauskino mag und die Bildsprache von Corbijn schätzt, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Sehenswert!  

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Life (Deutschland/Großbritannien 2015)"
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