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Lion – Der lange Weg nach Hause

Lion – Der lange Weg nach Hause

Australien/Großbritannien 2016 - mit Dev Patel, Rooney Mara, Nicole Kidman, David Wenham, Sunny Pawar ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Lion
Genre:Drama
Regie:Garth Davis
Kinostart:23.02.2017
Produktionsland:Australien/Großbritannien 2016
Laufzeit:ca. 119 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.lion-film.de

Eigentlich wollte der fünfjährige Saroo (Sunny Pawar) seinem älteren Bruder Guddu (Abishek Bharate) nur dabei helfen, ein klein wenig Geld für ihre Familie zu verdienen. Doch als Guddu den kleinen Jungen für einige Stunden auf einem Bahnhof einer indischen Kleinstadt zurücklässt und Saroo in einem haltenden Zug einschläft, ändert sich damit auf einen Schlag sein ganzes Leben. Denn nach einer mehrtägigen, traumatischen Zugfahrt findet er sich plötzlich am anderen Ende des Kontinents in Kalkutta wieder. In der hektischen Großstadt ist der Junge absolut verloren, kennt keinen Menschen und versteht die Sprache nicht. Schließlich landet er in einem Waisenhaus und wird von dem australischen Ehepaar Sue (Nicole Kidman) und John Brierly (David Wenham) adoptiert. Die Beiden kümmern sich liebevoll um Saroo und ermöglichen ihm so eine sehr schöne Kindheit. Doch auch als erwachsener, letztendlich wohlbehütet aufgewachsener Mann fühlt Saroo (Dev Patel), dass ein Teil seiner Identität fehlt. Mit Unterstützung seiner Freundin Lucy (Rooney Mara) beginnt er, nach seiner eigentlichen Familie zu suchen – doch genauso gut könnte er eine Nadel im Heuhaufen suchen…

"Lion" erzählt die wahre Geschichte von Saroo Brierly, der als kleiner Junge seine Familie verloren und viele Jahre später den Weg zurück nach Hause gesucht hat. Regisseur Garth Davis erzählt in seiner ersten Spielfilmarbeit die Ereignisse sehr bewegend nach, ohne dabei jemals ins Kitschige abzudriften, was gerade zum Ende hin sehr leicht hätte passieren können. Auch wenn die zweite Hälfte des Films, in der die Suche des erwachsenen Saroos im Mittelpunkt steht, so ist es doch die traumatische Odyssee des kleinen Jungen, die besonderen Eindruck hinterlässt. Sunny Pawar spielt so herzzerreißend gut, dass man hier fast durchgehend Tränen in den Augen hat. Wenn Saroo verzweifelt nach seinem Bruder ruft, dann versetzt einem das wirklich jedes Mal einen Stich ins Herz.

Die Szenen in Kalkutta sind beklemmend realistisch umgesetzt, was ebenfalls dafür sorgt, dass die erste Filmhälfte emotional derart aufwühlend ist. Im zweiten Teil ändert sich das ein wenig. Hier kommen sogar ein paar kleine Längen auf, die allerdings alleine aufgrund des guten Spiels der Darsteller mehr als verzeihbar sind. Der Konflikt zwischen Saroo und seinem Adoptivbruder wirkt ein klein wenig zu konstruiert. Dennoch hinterlässt auch er einen gewissen Eindruck, holt er doch aus der anfangs etwas blass agierenden Nicole Kidman eine wirklich extrem starke Leistung hervor.

"Lion" ist ein weiteres Beispiel dafür, dass das Leben manchmal die besten Geschichten schreibt. Garth Davis hat einen sehr bewegenden und auf seine Art auch spannenden Film inszeniert, bei dem wohl kaum ein Zuschauer mit trockenen Augen das Kino verlassen wird. Ein großartiges Werk, für das es nur ein mögliches Fazit gibt: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Lion – Der lange Weg nach Hause (Australien/Großbritannien 2016)"
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