Löwenzahn – Das Kinoabenteuer

Die Fernsehsendung "Löwenzahn" ist seit 1981 eine wichtige Institution der deutschen TV-Landschaft. Viele Kinder sind bis 2005 von Peter Lustig und seit 2006 von Guido Hammesfahr alias Fritz Fuchs auf unterhaltsame Art an viele interessante Themen herangeführt worden. Bereits zum 25jährigen Jubiläum der Serie gab es 2005 "Löwenzahn" in Spielfilmlänge. Doch erst jetzt haben es die Bewohner von Bärstadt auch ins Kino geschafft.

Laila (Ruby O. Fee) hat sich auf ruhige Ferien bei ihrer Tante Yasemin (Sanam Afrashteh) im idyllischen Bärstadt eingestellt. Doch schon nach wenigen Minuten steckt das Mädchen in einem großen Abenteuer. Denn als sie beobachtet, wie ein Hund von einer schwarzen Limousine überfahren wird, versucht sie gemeinsam mit Fritz Fuchs, das Tier zu retten. Doch leider kommt für den Hund jede Hilfe zu spät, nicht aber für seine Welpen, um die sich Laila liebevoll kümmern möchte. Doch dann taucht der schwarze Wagen wieder auf und es stellt sich heraus, dass sich darin Handlanger von Roman Zenkert (Dominique Horwitz), einem vermeintlichen Freund von Fritz befinden, die von dem Bauwagenbewohner das Versteck eines legendären Schatzes herausbekommen sollen. Um den Tierliebhaber dazu zu zwingen, sein Geheimnis zu verraten, entführen sie die Welpen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass Fritz von der kleinen Laila mehr als tatkräftige Unterstützung erhält...

"Löwenzahn – Das Kinoabenteuer" entstand unter der Regie von Peter Timm, der mit Filmen wie "Rennschwein Rudi Rüssel" und "Mein Bruder ist ein Hund" bereits erfolgreiche Kinderfilme inszeniert hat. Doch auch wenn sein "Löwenzahn"-Film einige gelungene Momente offenbart und sowohl Spannung, als auch Humor durchaus auf kindgerechtem Level liegen, so ist der Film doch als Ganzes eher enttäuschend. Nach einem zugegebenermaßen visuell sehr hübschen Anfang offenbart das Kinoabenteuer schnell, dass ihm der Charme der Serie fast völlig fehlt. Die aufdringlich eingesetzten "Rocksongs", die natürlich nur rein zufällig dem Titelsong der "Vorstadtkrokodile"-Filme ähneln, die arg überzogen, wenngleich auch mit offensichtlichem Spaß agierenden Bösewichte Dominique Horwitz und Petra Schmidt-Schaller oder die etwas lahmen "MacGyver"-Einlagen von Fritz Fuchs wirken insgesamt erschreckend einfallslos und uninspiriert.

Während die Serie Kindern auf spielerische Art Wissen vermittelt, ist davon im Film kaum etwas zu spüren. Unrealistische Actioneinlagen und recht platte Witze auf Kosten übergewichtiger Erwachsener, gepaart mit ein wenig Textbuch-Moral sind nicht wirklich die Zutaten, die aus der Serie den Kult gemacht haben, an den sich auch Erwachsene noch gerne zurück erinnern. Zugegeben, Kinder – und für die ist dieser Film schließlich gemacht – werden sich an diesen Kritikpunkten kaum stören. Ihnen wird dieser Film sicherlich durchaus Spaß machen. Doch gerade angesichts der Tatsache, dass viele wirklich schöne Kinderfilme kaum ein Publikum finden, weil sie eben keinen so Zugkräftigen Namen haben wie "Löwenzahn – Das Kinoabenteuer", ist es einfach nur schade, dass die Macher hier nicht mehr draus gemacht haben, als ein doch recht seelenloses Kommerzprodukt.

Ein Artikel von Sebastian Betzold