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Lolo – Drei ist einer zu viel

Lolo – Drei ist einer zu viel

Frankreich 2015 - mit Dany Boon, Julie Delpy, Vincent Lacoste, Karin Viard ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Lolo
Genre:Komödie
Regie:Julie Delpy
Kinostart:17.03.2016
Produktionsland:Frankreich 2015
Laufzeit:ca. 100 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.lolo-derfilm.de

Eigentlich ist der etwas tollpatschige Jean-René (Dany Boon) so gar nicht Violettes (Julie Delpy) Typ. Trotzdem verliebt sie sich während eines Kurzurlaubs in Südfrankreich Hals über Kopf in den nerdigen Informatiker. Die Beiden schweben gemeinsam auf Wolke Sieben und als Jean-René aus der Provinz nach Paris zieht, steht dem jungen Glück eigentlich nichts mehr im Wege. Doch es gibt noch einen anderen Mann in Violettes Leben: ihren 19jährigen Sohn Lolo (Vincent Lacoste). Der genießt es, von seiner Mutter umsorgt zu werden und er ist nicht bereit, das mit jemand anderen zu teilen. Mit einem perfiden Talent für Manipulation will er die Beiden auseinanderbringen. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass sich der vermeintliche Loser Jean-René im Kampf um Violettes Herz nicht so schnell geschlagen gibt…

Mit der Komödie "Lolo – Drei ist einer zu viel" liefert Julie Delpy nach "2 Tage New York" den nächsten Film ab, den sie in Personalunion als Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin inszeniert hat. Wieder spielt sie selbst eine Frau, die immer wieder ganz nah am Rand der Hysterie wandelt. Es ist eine Rolle, in der man Delpy in den vergangenen Jahren viel zu oft gesehen hat. Sie muss wirklich aufpassen, dass es bei ihr nicht so endet wie bei Diane Keaton, die nun schon seit langer Zeit trotz ihres Talents auf die Rolle der hysterischen Übermutter festgelegt ist, was nicht mehr charmant und witzig, sondern nur noch nervig wirkt. Und dieses Phänomen stellt sich auch mehr und mehr bei Delpy ein.

Zudem wirken ihre Versuche, in den Gewässern von "Sex and the City" zu fischen, wenn sich Violette in der Öffentlichkeit lauthals mit ihrer besten Freundin Ariane (Karin Viard) über Sex unterhält, einfach zu bemüht, um funktionieren zu können. Das ist nicht schlüpfrig und witzig, sondern einfach nur peinlich. Und dennoch ist der Film kein nerviger Totalreinfall geworden, sondern funktioniert über weite Strecken als leichte Unterhaltung sogar sehr gut. Das ist allerdings in erster Linie dem Duell zwischen Dany Boon und Vincent Lacoste ("Jungs bleiben Jungs", "Jacky im Königreich der Frauen") zu verdanken. Wie Lolo seine wahrlich boshaften Absichten hinter einnehmendem Charme versteckt und das Bild vom perfekten Sohn gekonnt vorgaukelt, sorgt für einige richtig amüsante Momente.

Dany Boon agiert auf sehr sicherem Terrain und bietet wenig, was man bislang noch nicht von ihm gesehen hat. Doch als Gegenstück zu Lacostes hinterlistigem Horror-Sohn passt Boons leicht trotteliges Nerd-Auftreten perfekt, zumal er in dem sich stetig zuspitzenden Zweikampf durchaus einige unerwartete Seiten seines Charakters zeigen darf. Auch wenn die Geschichte auf ein sehr vorhersehbares Finale zusteuert und sich auf dem Weg dorthin vieler altbekannter Mittel bedient, um das Publikum zum Lachen zu bringen, verfügt die Inszenierung über genügend Witz und Charme, um darüber hinwegtrösten zu können. Zugegeben, einige Szenen sind zu überzogen und zerren arg an den Nerven der Zuschauer. Doch unterm Strich ist diese Romanze mit Screwball-artigen Hindernissen leichte französische Kinounterhaltung der amüsanteren Art. Und dafür gibt es dann trotz einiger Schwachpunkte noch ein ordentliches: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Lolo – Drei ist einer zu viel (Frankreich 2015)"
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