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Looper

Looper

USA 2012 - mit Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis, Emily Blunt, Paul Dano, Jeff Daniels, Piper Perabo ...

Filminfo

Originaltitel:Looper
Genre:Sci-Fi, Action, Thriller, Drama
Regie:Rian Johnson
Kinostart:03.10.2012
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 119 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.looper-derfilm.de

Rian Johnson hat erst zwei Spielfilme in seinem Repertoire. Doch gerade sein Debütfilm "Brick" war derart überraschend, intelligent und unkonventionell, dass damals schon klar war, dass von diesem Regisseur noch Großes erwartet werden darf. Und diesen Erwartungen wird Johnson nun mit seinem clever aufgebauten, spannend inszenierten und visuell großartig umgesetzten Science-Fiction Actiondrama "Looper" mehr als gerecht.

Der Film spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der ein Schwarzmarkt für Zeitreisen existiert. Diese werden von skrupellosen Verbrechersyndikaten genutzt, um Leichen ohne jede Spur verschwinden zu lassen. Die Opfer werden durch so genannte Loops kurzerhand 30 Jahre zurück in die Vergangenheit geschickt, wo Auftragskiller auf sie warten, die dann für die Exekution und Entsorgung der Leichen sorgen. Diesen Job als Looper führen sie so lange aus, bis ihr Loop geschlossen und ihnen ihr zukünftiges Ich vor den Lauf geschickt wird. Dann wissen sie, dass ihnen noch dreißig Jahre bleiben, die sie mit einer ordentlichen Abfindung genießen können. Joe (Joseph Gordon-Levitt) gehört zu den Besten dieser Auftragskiller, ist er doch bekannt dafür, dass er seine Aufträge schnell, gewissenlos und absolut präzise erledigt. Als in der Zukunft immer mehr Loops geschlossen werden, sind auch Joes Tage als Jäger gezählt. Doch als sein 30 Jahre älteres Ich (Bruce Willis) vor ihm auftaucht, zögert Joe erstmals, bevor er den Abzug seiner Waffe drückt – ein Fehler, der weitreichende Konsequenzen nicht nur für sein Leben haben wird…

Losgelöst vom Druck großer Studios hat Rian Johnson mit "Looper" erstklassiges Science-Fiction-Kino für Kopf und Auge inszeniert. Das Drehbuch erweist sich schnell als sorgfältig ausgearbeiteter Thriller, bei dem jedes Detail eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen scheint, um am Ende ein stimmiges und in sich logisches Gesamtbild zu ergeben. Vom Zuschauer verlangt Johnson im Gegensatz vollste Aufmerksamkeit, die dieser Film auch verdient hat. Nur wer dem Geschehen genau folgt und seinen Verstand nicht völlig abschaltet, wird die Genialität dieses Films in vollen Zügen genießen können.

Natürlich gibt es viele passionierte Genrefans, die eben dies bei einem Kinobesuch nicht möchten. Sie möchten komplett abschalten und nur die Bilder und die Action auf sich wirken lassen. Das ist an sich auch völlig in Ordnung, nur laufen solche Zuschauer bei "Looper" eben Gefahr, wichtige Details und Zusammenhänge zu übersehen, wodurch der Film in einigen entscheidenden Momenten überfrachtet und arg konstruiert erscheinen könnte. Auch gibt es in der zweiten Hälfte einen recht deutlichen Stilbruch, der die Action komplett pausieren lässt und lediglich der Charakterentwicklung dient. Auch das ist für das zeitgenössische Mainstreamkino leider eine echte Seltenheit geworden, weshalb sich auch hier bei manchem Zuschauer Kritik regen könnte.

Doch es bleibt zu hoffen, dass diese Kritiker in der Minderheit bleiben werden und dass so viele Liebhaber des besonderen Sci-Fi Films wie möglich die Mühe und das Herzblut, die Johnson in diesen Film gesteckt hat, erkennen und schätzen werden. Denn hier stimmt einfach alles: neben dem großartigen Drehbuch, dem faszinierenden Design, das gekonnt Zeitgenössisches mit Futuristischem mischt, und der mitunter sehr drastisch inszenierten Action liefern auch die Darsteller großartige Leistungen ab. Besonders Joseph Gordon-Levitt schafft es perfekt, einen Charakter, der eigentlich abgrundtief düster und schlecht ist, auf eine Art zugänglich zu machen, die es dem Zuschauer erlaubt, mit seinem Schicksal mitzufiebern und ihm eine bessere Zukunft zu wünschen. Dadurch kann der Film in Sachen Spannung, Dramaturgie und Effektivität des Finals deutlich gewinnen.

Aber auch die übrigen Darsteller, ob Bruce Willis, Emily Blunt, ein wunderbarer Jeff Daniels oder Noah Segan, der bereits in Johnsons beiden Vorgängerfilmen zu sehen war, fügen sich perfekt in das Geschehen ein. Natürlich stößt auch Rian Johnson trotz aller Sorgfalt hier und da an die Grenzen der Logik, was das Thema Zeitreisen eigentlich zwangsläufig mit sich bringt. Doch Johnson hat den einzig richtigen Weg gefunden, mit diesem Problem umzugehen, indem er es durch einen einzigen Satz, den Bruce Willis in einem Gespräch seinem jüngeren Ich entgegen werfen darf, aus dem Weg räumt. Das ist so amüsant wie genial, da somit jeder Vorwurf von fehlender Logik entkräftet wird.

Wer mit großem Unterhaltungskino nur noch 3D Brillen und sinnentleerte Action verbindet (was natürlich auch sehr viel Spaß machen kann), der wird sich kaum von der Welt, die in "Looper" gezeichnet wird, gefangen nehmen lassen können. Wer es aber auch gerne mal nicht ganz so glatt geleckt mag, wer nicht nur die Augen, sondern auch den Intellekt verwöhnt bekommen möchte und wer sich noch für echte Originalität begeistern kann, der sollte sich einen der besten Filme des Jahres 2012 auf keinen Fall entgehen lassen. Unbedingt sehenswert!!!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Looper (USA 2012)"
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