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Lost Place 3D

Lost Place 3D

Deutschland 2013 - mit François Goeske, Josefine Preuß, Jytte-Merle Böhrnsen, Pit Bukowski ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Mystery, Thriller
Regie:Thorsten Klein
Kinostart:19.09.2013
Produktionsland:Deutschland 2013
Laufzeit:ca. 101 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.lost-place.com

Es sollte eigentlich nur ein aufregender Geocache-Trip werden, zu dem sich Daniel (François Goeske) und Elli (Jytte-Merle Böhrnsen) in einem Chatroom verabredet haben. Gemeinsam mit Daniels Kumpel Thomas (Pit Bukowski) und Ellis wenig begeisterter Freundin Jessi (Josefine Preuß) machen sich die Beiden auf den Weg zu dem verlassenen Gelände einer amerikanischen Militärbasis mitten im Pfälzer Wald. In der Nähe eines gespenstisch leeren Campingplatzes finden sie tatsächlich die gesuchte Geocache-Box, in der aber nur ein paar Haschkekse liegen. Gegen jede Vernunft machen sich erst Thomas und Elli, dann auch Daniel über die Kekse her. Doch mit einem einfachen Drogenrausch lässt sich nicht erklären, was dann mit ihnen geschieht: Jessi hat einen merkwürdigen Anfall und ein mysteriöser Fremder im Strahlenanzug taucht auf, der den Jugendlichen von geheimen Experimenten aus den 1980ern erzählt, bei denen mit Hilfe von Funktechnologie Einfluss auf das menschliche Gehirn genommen wurde. Was nach einer wilden Verschwörungstheorie klingt, wird für die Vier bald schon zu einem aussichtslosen Kampf ums Überleben…

Mit "Lost Place" wagt sich Regisseur Thorsten Klein an einen deutschen Mystery-Thriller mit leichtem Horror-Einschlag. Es ist immer absolut lobenswert, wenn sich deutsche Filmemacher an Werken versuchen, die nicht zu den hierzulande bevorzugten Genres (Familiendrama, Romantikkomödie, Vergangenheitsbewältigung) gehören. Gerade das Genre des fantastischen Films, zu dem Horror und Mystery durchaus gezählt werden können, wird in Deutschland sehr stiefmütterlich behandelt. Daher gilt Klein schon großes Lob dafür, dass er sich an diesem Sujet versucht.

Mit einer alten Militäranlage inmitten des Pfälzer Waldes wurde eine großartige Location gefunden, die ungewöhnlich und extrem atmosphärisch ist. Dank der sehr guten Kameraarbeit und einer stimmigen Ausstattung gelingt es dem Film alleine durch diesen Drehort, eine einehmende und spannungsgeladene Grundstimmung aufzubauen, von der die Geschichte insbesondere zu Beginn noch profitieren kann. Denn obwohl der Story wahre Ereignisse und verschiedene interessante Verschwörungstheorien zugrunde liegen, ist ihr Aufbau doch insgesamt sehr konventionell und bietet wenig wirklich Neues. Gerade hinsichtlich der Figurenzeichnung bedienen sich die Macher immer wieder viel zu ausgetretener Klischees. Sprücheklopfer Thomas soll das Ganze ganz offensichtlich ein wenig humorvoll auflockern, ist aber leider nicht mehr, als ein Stifler für Arme. Und auch die von einer sträflich unterforderten Josefine Preuß gespielte Jessi ist eine sehr schablonenhaft gezeichnete Zicke, die nun wirklich keine interessante Facette erkennen lässt.

Dadurch fällt es dem Zuschauer schwer, sich auch nur ansatzweise für das Schicksal der vier jungen Geocacher zu interessieren. Dass sie sich den Regeln des Genres folgend immer wieder äußerst dämlich verhalten, macht die Sache nicht wirklich einfacher. Das Alles wäre aber zu verschmerzen, wenn die Geschichte bis zum Ende hin mitreißend und spannend wäre. Doch das ist leider nicht der Fall. Nach einem gelungenen Auftakt wird das Geschehen von Minute zu Minute wirrer und absurder. Nachdem sich die Logik spätestens nach der Hälfte der Laufzeit vollständig verabschiedet, verliert die Geschichte auch ihre klar erkennbare Struktur. Sicherlich, Mystery-Filme sollten generell etwas Geheimnisvolles, Unerklärliches an sich haben. Aber ein wenig mehr Sinn und dramaturgischer Zusammenhalt wären mit Sicherheit von Vorteil gewesen.

Auch die Entscheidung, den Film in 3D zu drehen, erweist sich nicht wirklich von Vorteil. Auch hier funktioniert das Ganze zu Beginn noch ganz gut, doch spätestens dann, wenn es ins Innere der geheimnisvollen Anlage geht, wird wieder einmal deutlich, dass 3D für dunkle Szenen einfach nicht gemacht ist.

So gut die Intentionen der Macher auch waren, so bemüht die Darsteller auch sind und so toll auch die gespenstische Atmosphäre der Anlage im Pfälzer Wald auch ist, so kann "Lost Place" beim besten Willen nicht als wirklich gelungen bezeichnet werden. Zu offensichtlich sind die Schwachpunkte, die viele der guten Aspekte unter sich begraben. Es gibt zwar weitaus schlechtere Genrewerke – nicht nur aus Deutschland, sondern gerade aus den USA oder England. Aber es gibt eben auch viele wesentlich bessere, für die man sich das Eintrittsgeld besser sparen sollte. Für einen kurzweiligen Heimkinoabend durchaus okay, für einen durch 3D noch teureren Kinobesuch wird den Zuschauern einfach zu wenig wirklich Sehenswertes geboten!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Lost Place 3D (Deutschland 2013)"
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