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Lovelace – Blu-ray

Lovelace – Blu-ray

USA 2013 - mit Amanda Seyfried, Peter Sarsgaard, Wes Bentley, James Franco, Chris Noth, Sharon Stone ...

Filminfo

Originaltitel:Lovelace
Genre:Drama
Regie:Rob Epstein & Jeffrey Friedmann
Verkaufsstart:16.01.2014
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 93 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (DTS HD Master Audio 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1.85:1)
Extras:Making of, Hinter den Kulissen, Featurette, Leseprobe Interviews, Pressekonferenz, Trailer
Label:Planet Media / STUDIOCANAL
Amazon Link : Lovelace – Blu-ray

Inhalt: Davie, Florida im Jahr 1970: Hier lebt die junge Linda (Amanda Seyfried) mit ihren sehr konservativen Eltern (Sharon Stone, Robert Patrick). Zu aufreizende Kleidung, Fluchen und natürlich Drogen sind für Linda absolut tabu. Nur wenn sie mit ihrer besten Freundin Patsy (Juno Temple) um die Häuser zieht, wird aus der grauen Maus auch schon mal ein heißes Kätzchen. Und genau damit erregt sie die Aufmerksamkeit des attraktiven Chuck (Peter Sarsgaard), in den sich Linda schnell verliebt. Es dauert nicht lange, bis Linda mit Chuck durchbrennt und sich im siebten Himmel währt. Doch schon nach wenigen Monaten sieht das ganz anders aus. Chuck wird immer wieder gewalttätig und hat zudem finanzielle Probleme, die Linda für ihn lösen soll. Denn ihre ganz besondere Art, ihm einen Blowjob zu geben, will Chuck zu Geld machen. Er stellt Linda den beiden Porno-Filmern Butchie (Bobby Cannavale) und Gerry (Hank Azaria) vor, die sofort das spezielle Talent der jungen Frau erkennen. Linda lässt sich überreden, neben dem gut bestückten Harry Reems (Adam Brody) die Hauptrolle in dem Sexfilmchen "Deep Throat" zu spielen – nicht ahnend, wie sehr sich ihr Leben dadurch verändern wird. Und das trotz des enormen Erfolges nicht gerade zum Positiven…

Die beiden Filmemacher Rob Epstein und Jeffrey Friedman, die sich zuvor schon mit "Howl – Das Geheul" einem umstrittenen Kapitel der amerikanischen Literaturgeschichte gewidmet haben, liefern mit "Lovelace" jetzt einen spannenden Blick auf ein skandalträchtiges Werk der Filmgeschichte ab. Mit Produktionskosten von knapp 25.000 Dollar und einem Einspielergebnis von geschätzten 600 Millionen Dollar gehört der Pornofilm "Deep Throat" zu den profitabelsten Filmen aller Zeiten. Es war das erste Werk dieses Genres, das die breite Masse in die Kinos lockte, wodurch der Pornofilm einen großen Schritt heraus aus der Schmuddel-Ecke hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz machte. Linda Boreman wurde als Hauptdarstellerin unter dem Namen Linda Lovelace zum Star und war fortan gerngesehener gast auf Partys und anderen gesellschaftlichen Anlässen. Für Viele war Linda Lovelace eine Vorreiterin der sexuellen Befreiung. Es schien die Verwirklichung des amerikanischen Traums par excellence zu sein. Doch als Linda Lovelace einige Jahre später ihre Autobiografie veröffentlichte, wurde deutlich, dass "Deep Throat" für sie mehr Fluch, als Segen war.

Und genau hier setzt "Lovelace" an. Der Film zeigt die beiden Seiten der Geschichte. Zunächst die eher glamouröse, in der aus dem einfachen Mädchen ein Superstar wird. Dann aber folgt die Ernüchterung, wenn deutlich wird, wie sehr Linda von Chuck unter Druck gesetzt wird, wie er sie demütigt und körperlich misshandelt. Und wenn sie versucht, aus diesem Leben auszusteigen und Hilfe bei ihren Eltern zu finden, wird ihr diese besonders von ihrer erzkonservativen Mutter verwehrt. Es ist eine eigentlich sehr traurige Geschichte, die Epstein und Friedman aber nicht in einem komplett deprimierenden Ton erzählen. Vielmehr gelingt es ihnen auch immer wieder, das Geschehen mit ein klein wenig Humor aufzulockern. Gerade die kurzen Auftritte von James Franco als Playboy-Chef Hugh Heffner oder Adam "OC California" Brody als Porno-Star Harry Reems sind äußerst amüsant.

Überhaupt lebt der Film in erster Linie von der großartigen Besetzung. Amanda Seyfried verkörpert die Wandlung vom naiven Mädchen über den sexy Pornostar bis hin zur emanzipierten Kämpferin sehr glaubhaft und hinterlässt gerade in der zweiten Filmhälfte einen wirklich sehr positiven Eindruck. Auch die bis in kleinste Rollen prominenten Nebendarsteller wie Chris Noth ("Sex and the City"), Eric Roberts, Wes Bentley oder Sharon Stone machen aus "Lovelace" erstklassiges Schauspielerkino.

Die stimmige Ausstattung und das Integrieren von Archivaufnahmen in den Film – etwa bei dem legendären Interview von Linda Lovelace mit Talkshow-Legende Phil Donahue – unterstreichen den positiven Gesamteindruck. Hier und da wirkt die Inszenierung zwar etwas kraftlos und bleibt deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück. Doch auch, wenn das Drama dadurch nicht ganz so interessant geworden ist, wie die tolle Dokumentation "Inside Deep Throat", gibt es unterm Strich immer noch ein ganz klares: Sehenswert!

Bild + Ton: Die visuelle Umsetzung der Blu-ray fängt das 70er Jahre Feeling der Inszenierung sehr gut ein. Farbgebung, Filter, Kontrastabstimmung und Bildschärfe – all das sorgt für einen sehr authentischen Look. Der Ton liegt in einem überzeugenden DTS HD Master Audio 5.1 Mix vor, der Dialoge und Musik gut aufeinander abstimmt. Es fällt lediglich auf, dass die Dialoge in der Originalversion etwas natürlicher ins tonale Geschehen integriert scheinen und bei der deutschen Tonspur etwas frontlastiger klingen. Gut!

Extras: Als Bonus hat die Blu-ray neben einem unkommentierten Blick hinter die Kulissen (ca. 5:30 Min.) und einer kurzen Promo-Featurette (ca. 2:53 Min.) noch ein knappes, aber sehenswertes Making of (ca. 13:58 Min.) und einige Interviews (ca. 31:32 Min.) zu bieten. Dazu kommen noch eine Leseprobe aus dem Buch von Linda Lovelace, sowie die Pressekonferenz von der Berlinale 2013 (ca. 37:40 Min.) Gut!

Fazit: "Lovelace" ist ein ambitionierter Blick auf die tragische Karriere einer jungen Frau, die erst zum Porno-Star und dann zum Aushängeschild der sexuellen Revolution wird. Rob Epstein und Jeffrey Friedman haben mit Unterstützung von einem großartigen Darstellerensemble den Versuch unternommen, zwei Seiten der Geschichte von Linda Lovelace zu zeigen. Das Ergebnis ist ein über weite Strecken überzeugendes Drama, das besonders als Ergänzung zu der hervorragenden Dokumentation "Inside Deep Throat" richtig gut funktioniert. Die Blu-ray ist technisch gut umgesetzt und auch das Bonusmaterial ist sehenswert – wobei gerade bei der Berlinale-Pressekonferenz aufgrund der nicht ganz perfekten Tonqualität Untertitel wünschenswert gewesen wären. Insgesamt reicht das Alles aber immer noch für ein klares: Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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