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Lügen und andere Wahrheiten

Lügen und andere Wahrheiten

Deutschland 2013 - mit Jeanette Hain, Florian David Fitz, Meret Becker, Thomas Heinze, Alina Levshin ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie, Drama
Regie:Vanessa Jopp
Kinostart:11.09.2014
Produktionsland:Deutschland 2013
Laufzeit:ca. 106 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.luegenundanderewahrheiten.de

Die Nerven liegen blank bei Zahnärztin Coco (Meret Becker). Kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Immobilienmakler Carlos (Thomas Heinze) werden ihre Zweifel immer größer, ob ihr Zukünftiger nicht noch einige Geheimnisse vor ihr hat, die einer Eheschließung im Weg stehen würden. Dass ihre beste Freundin Patti (Jeanette Hain) ihr ihre Beziehung zu dem Yoga-Lehrer Andi (Florian David Fitz) verheimlicht hat und es dadurch kurz vor der Hochzeit zum Bruch mit der besten Freundin kommt, lässt sie endgültig aus der Haut fahren. Leidtragende ist ihre Zahnarzthelferin Vera (Alina Levshin), die nach einer Notlüge kurzerhand ihren Job verliert. Da sie aber dringend Geld braucht, um ihrem Vater eine lebenswichtige Operation finanzieren zu können, macht sie sich ein Geheimnis zu nutzen, das sie über den nur scheinbar friedliebenden Andi kennt. Ale Beteiligten verheddern sich immer mehr in einem Netz aus Lügen und Halbwahrheiten, das am großen Hochzeitstag einen unerwarteten Showdown erfahren wird…

Mit "Lügen und andere Wahrheiten" wagt sich Vanessa Jopp ("Vergiss Amerika", "Meine schöne Bescherung") an das sehr schwierige Genre des episodenhaften Ensemblefilms, der dann auch noch die Grandwanderung zwischen Komödie und Drama zu schaffen versucht. Gerade zu Beginn gibt es einige Momente, die einen erfrischend schrägen Humor offenbaren, was die Hoffnung aufkeimen lässt, dass es Jopp tatsächlich gelungen ist, diesen Balanceakt zu meistern und das deutsche Kino mit einem erfrischend unangepassten Film zu bereichern. Dass sie dabei auch wirklich überzeugend agierende Darsteller vor der Kamera versammeln konnte, unterstützt diesen ersten positiven Eindruck noch. Doch es dauert nicht lange und es stellt sich erste Ernüchterung ein.

Denn es gelingt Jopp einfach nicht, ihre Charaktere trotz all ihrer Spleens und Unzulänglichkeiten wirklich sympathisch zu machen. Einzig die in Deutschland lebende Russin Vera und Carlos sind Figuren, für deren Handeln der Zuschauer so etwas wie Verständnis und Sympathie entwickeln kann. Coco ist mit ihrem Kontrollzwang und ihrer extremen Eifersucht einfach nur anstrengend, Patti ist ein extrem Ich-bezogener Mensch und auch Andi ist mit seinen unterdrückten Aggressionen nicht unbedingt der charmanteste Zeitgenosse. Das liegt wirklich nicht an den bemühten Darstellern, sondern an der etwas unausgewogenen Figurenzeichnung des Drehbuchs. Das Script hat zudem noch weitere Schwächen aufzuzeigen. Zum einen wird die Geschichte im letzten Drittel arg in die Länge gezogen und hätte von einem etwas knapperen Finale deutlich profitieren können.

Zum anderen will die Mischung aus überzeichnetem Humor und doch sehr tristen Drama einfach nicht recht funktionieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Figur von Cocos Nachbarin, die zu Beginn als etwas vertrotteltes Dummchen dargestellt wird, über das man durchaus schmunzeln kann. Hinter dieser Fassade aber verbirgt sich die wohl tragischste Gestalt des Films, deren Schicksal wirklich sehr traurig ist. Dies eingebettet in Momente absurder Komik wie etwa der erste Blick auf das Kleid, das sich Coco für ihre Hochzeit ausgesucht hat, wirkt extrem deplatziert. Das geht weiter, wenn Vera Besuch von ihrem Bruder erhält, der sie extrem unter Druck setzt, während sich Coco daran macht, ihren Zukünftigen als Lügner zu enttarnen. Sicherlich, auch im wahren Leben liegen Lustiges und Tragisches, leichte Komik und schweres Drama oftmals ganz nah nebeneinander. Trotzdem gelingt es Jopp einfach nicht, aus den konträren Versatzstücken ein einheitliches Bild zu schaffen.

"Lügen und andere Wahrheiten" hat viel Potential und zahlreiche gelungene Momente. Doch das Gesamtbild wirkt zu unausgeglichen und mitunter einfach nur anstrengend. Trotz der guten Darsteller und der wirklich talentierten Regisseurin kann es dafür leider nur ein "bedingt sehenswert" geben.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Lügen und andere Wahrheiten (Deutschland 2013)"
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