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Männer al dente

Männer al dente

Italien 2010 - mit Riccardo Scarmacio, Nicole Grimaudo, Alessandro Preziosi, Ennio Fantastichini ...

Filminfo

Originaltitel:Mine vaganti
Genre:Komödie
Regie:Ferzan Ozpetek
Kinostart:15.07.2010
Produktionsland:Italien 2010
Laufzeit:ca. 112 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.maenner-al-dente.de

Mit der launigen Sommerkomödie "Männer al dente" erzählt der italienisch-türkische Regisseur Ferzan Ozpetek eine Familiengeschichte der ganz besonderen Art. Im Mittelpunkt der chaotischen Ereignisse steht Tommaso Cantone (Riccardo Scarmacio), der seit Jahren schon ein Geheimnis mit sich herum trägt. Doch jetzt will Tommaso endlich sein Schweigen brechen und seiner Familie gestehen, dass er schwul ist. Zu dumm nur, dass ihm sein Bruder Antonio (Alesandro Preziosi) mit genau dem gleichen Geständnis zuvor kommt und damit den Vater Vincenzo (Ennio Fantastichini) mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus befördert. Klar, dass Tommaso da jetzt nicht noch eine Hiobsbotschaft offenbaren möchte und so schweigt der junge Mann weiter.

Obwohl er davon träumt, Schriftsteller zu werden und daher heimlich Literatur und nicht, wie von seinen Eltern gewünscht, Wirtschaft studiert, hält Tommaso zum Wohl seines Vaters sein Lügengerüst aufrecht und beginnt damit, sich um die familiäre Pasta-Produktion zu kümmern. Doch mit jedem Tag wird es für Tommaso schwieriger, den heterosexuellen Vorzeigesohn zu spielen. Und als dann noch sein Lebensgefährte aus Rom mit einigen schwulen Freunden im Gepäck in dem kleinen Lecce auftaucht, ist das Chaos perfekt…

"Männer al dente" ist ebenso Familienkomödie wie auch bissige Gesellschaftskritik, ein Film über Leidenschaft und Rebellion gegen überholte Moralvorstellungen. Mit charmanten Darstellern und wunderbaren Landschaftsaufnahmen ist es nahezu unmöglich, sich nicht diesem leichten Gute-Laune-Vergnügen hinzugeben. Allerdings bleibt das Geschehen meist etwas zu oberflächlich und die Gags zu klischeehaft, dass am Ende ein etwas fades Gefühl übrig bleibt. Etwas mehr Würze und vor allem Mut zur Provokation hätte dem Film stellenweise gut getan. Zu beliebig wirken einige Szenen, die an sich richtig bedeutungsvoll hätten werden können.

Zudem werden einige Handlungselemente angeschnitten, die nie zu Ende geführt werden. Etwa die Art und Weise, wie Tommaso seine neue Kollegin und Verbündete Alba (Nicole Grimaudo) kennen lernt. Zwar ist Albas Handeln, das Tommaso beobachtet, sehr amüsant, doch die Beweggründe dafür werden niemals erklärt. Was solche zugegebenermaßen kleine Schwächen wieder ausbügelt, sind so wunderbare Momente wie das Auftauchen von Tommasos Freunden. Diese Sequenz ist zweifelsohne der komödiantische Höhepunkt des Films und sorgt für etliche wirklich gute Lacher.

So ist "Männer al dente" unterm Strich zwar etwas zu harmlose, aber gute Unterhaltung, die das perfekte Programm für einen lauen Sommerabend darstellt. Für Liebhaber locker leichter europäischer Komödien absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold