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Malala – Ihr Recht auf Bildung

Malala – Ihr Recht auf Bildung

USA 2015 - mit Malala Yousafzai, Ziauddin Yousafzai, Toor Pekai Yousafzai ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:He named me Malala
Genre:Dokumentarfilm
Regie:Davis Guggenheim
Kinostart:22.10.2015
Produktionsland:USA 2015
Laufzeit:ca. 87 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.Malala-DerFilm.de

Im Herbst 2012 wurde die damals 15jährige Malala Yousafzai gemeinsam mit zwei Freundinnen von einer bewaffneten Taliban-Brigade überfallen und niedergeschossen. Es war kein willkürlicher Angriff. Denn das Mädchen war mit seinen Äußerungen über die Bedeutung von Schulbildung für Frauen, die sie seit 2009 in einem anonymen Blog für die BBC kundtat, der Taliban ein Dorn im Auge. Doch die Schüsse töteten das Mädchen nicht. Schwer verletzt konnte sie durch aufwändige Operationen gerettet werden. Seitdem erhebt sie ihre Stimme umso lauter und wurde bald schon zur jüngsten Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Diese Geschichte war der Stoff, aus dem Hollywood-Träume gemacht sind. So war zunächst geplant, die Geschichte von Malala als Spielfilm nachzuerzählen. Doch schnell wurde klar, dass es nur eine Person gibt, die sie wirklich glaubhaft erzählen konnte, und das war Malala selbst. Und so wurde der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Davis Guggenheim damit beauftragt, eine Dokumentation über das mutige Mädchen zu drehen.

18 Monate verbrachten Guggenheim und sein Team mit Malala und ihrer Familie. Gemeinsam reisten sie durch Großbritannien, Nigeria, Kenia, Abu Dabhi, Jordanien und die USA. Das Ergebnis ist "Malala – Ihr Recht auf Bildung", eine Dokumentation, die einerseits den Mut und das Charisma des Mädchens verdeutlicht, die aber gleichzeitig auch etwas zu verkompliziert strukturiert ist und dadurch an emotionaler Kraft einbüßt. Guggenheim gibt Antworten auf alle Fragen, die sich der Zuschauer stellen könnte. Das gelingt ihm anhand von animierten Sequenzen, Interviews, TV-Ausschnitten und ganz alltäglichen Momentaufnahmen. All das ist durchaus einnehmend und mitreißend. Doch die Art und Weise, auf die Guggenheim die einzelnen Momente zusammenfügt, wirkt mitunter etwas willkürlich und unnötig verschachtelt.

Da kann es dann schon mal vorkommen, dass Szenen aufeinander folgen, die an sich nichts miteinander zu tun haben. Ein stimmiger Erzählfluss will da einfach nicht entstehen, zumal es keinen ersichtlichen Grund für diese nichtlineare Erzählweise gibt. Das ist insofern schade, da die Geschichte, die der Film erzählt und die Botschaft, die dahinter steckt, sehr wichtig ist und ein möglichst breites Publikum erreichen und berühren sollte. Doch das, was Guggenheim bei "Eine unbequeme Wahrheit" noch sehr gut gelungen ist – nämlich wichtige Aussagen auf unterhaltsame Art zu vermitteln – will hier nicht so recht funktionieren. Die emotionalen Momente wirken geradezu manipulativ, da sie nicht aus dem gradlinigen Aufbau des Erzählten entstehen. Und das ist leider für die Botschaft, die Malala beinahe mit ihrem Leben bezahlt hätte, eher kontraproduktiv.

Dennoch ist "Malala – Ihr Recht auf Bildung" ein sehenswertes und wichtiges Werk, das zum Pflichtprogramm für alle Schulen werden sollte. Ein Film, der auf seine Art eindrucksvoll zeigt, dass Bildung etwas ist, das eben nicht selbstverständlich ist und für das es sich zu kämpfen lohnt. Ein Plädoyer gegen Hass, Unterdrückung und Angst und deshalb auch trotz seiner Schwächen: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Malala – Ihr Recht auf Bildung (USA 2015)"
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