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Man of Steel

Man of Steel

USA 2013 - mit Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Kevin Costner, Diane Lane, Russell Crowe ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Man of Steel
Genre:Fantasy, Action, Abenteuer
Regie:Zack Snyder
Kinostart:20.06.2013
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 142 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.manofsteel.de

Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Superman! Schon wieder? Ja! Bryan Singer hatte zwar erst 2006 mit "Superman Returns" versucht, das Franchise im Kino wiederzubeleben, konnte aber die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Und so versucht sich nun "Watchmen"-Regisseur Zack Snyder mit Unterstützung des Teams von "The Dark Knight" daran, dem "Man of Steel" wieder zu einem cineastischen Höhenflug zu verhelfen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn obwohl Vieles von dem, was in "Man of Steel" erzählt wird, schon aus anderen Kino- und TV-Inkarnationen bekannt ist, gelingt es Snyder erstaunlich gut, dem etwas angestaubten Superhelden etwas frischen Wind unters Cape zu pusten.

Die Geschichte ist im Kern also nicht wirklich neu: nachdem sein Heimatplanet Krypton explodiert ist und er im letzten Moment von seinen Eltern (Russel Crowe & Ayelet Zurer) in Richtung Erde geschickt wurde, wächst Kal-El als Clark (Henry Cavill) dort bei seinen Adoptiveltern Martha (Diane Lane) und Jonathan Kent (Kevin Costner) auf. Schon als kleiner Junge hatte Clark immer das Gefühl, anders zu sein, als die anderen Kinder, nicht ahnend, dass er von einem anderen Planeten kommt und durch die Strahlung der Sonne auf der Erde über Superkräfte verfügt. Als junger Mann versucht er, mehr über seine Herkunft und seine Bestimmung zu erfahren. Obwohl er dafür komplett untertaucht und sich wie ein Phantom von einem Ort zum anderen bewegt, kommt ihm die Reporterin Lois Lane (Amy Adams) auf die Spur. Doch selbst ihr Chef Perry White (Laurence Fishburne), der ansonsten immer hinter seiner Starreporterin steht, glaubt die verrückte Story über einen angeblichen "Superman" nicht. Doch alle Zweifler werden bald eines Besseren belehrt, als General Zod (Michael Shannon) und seine Vertraute Faora (Antje Traue), weitere Überlebende von Krypton, auftauchen und die Erde dafür zu nutzen, Krypton und sein Volk wieder auferstehen zu lassen. Nun ist es an Superman, sich zu entscheiden, wo er hingehört und seine Kräfte für den richtigen Kampf einzusetzen – den Kampf um seine Heimat…

"Man of Steel" präsentiert oberflächlich gesehen eigentlich nur Bekanntes in einem neuen Gewandt. Schon frühere Filme haben das Ende von Krypton gezeigt, schon Christopher Reeve (in "Superman II") und Tom Welling (in "Smallville") mussten gegen General Zod kämpfen und auch die Art und Weise, wie Clark Kent durch eine Art Hologramm seines Vaters Jor-El alles übers eine Herkunft gelernt hat, wurde bereits mehrfach ganz ähnlich umgesetzt. So stand zu befürchten, dass ein erneuter Film, der über die Anfänge von Superman erzählt, einzig durch seine Actionsequenzen und Spezialeffekte eine gewisse Art von Spannung aufbauen könnte.

Das ist bei "Man of Steel" zum Glück nicht der Fall. Kleine, aber feine Änderungen im bekannten Konzept, etwa was die erste Begegnung zwischen Clark und Lois Lane betrifft, machen die Geschichte an sich ebenso interessant, wie die nicht-lineare Erzählweise, die Snyder gewählt hat. Gerade zu Beginn spring das Geschehen immer wieder zwischen Clarks Kindheit, den aktuellen Ereignissen und den letzten Tagen von Krypton hin und her. Die Mischung aus ruhigeren, charakterorientierten Momenten und actionreicheren Szenen funktioniert extrem gut und verhindert, dass auch nur einen Moment lang Langeweile aufkommt. Dort, wo sich Bryan Singer einfach zu lange aufgehalten und so das Tempo seiner Geschichte extrem ausgebremst hat, sorgt Snyder mit seiner Art der Inszenierung für genügend Tempo, um eben auch solche Zuschauer bei der Stange zu halten, für die das Grundgerüst der Handlung nicht neu ist.

Profitieren kann der Film auch von seiner Besetzung. Während Henry Cavill insgesamt etwas steif bleibt, was diese Rolle allerdings auch mit sich bringt (er ist schließlich der Mann aus Stahl!), können insbesondere Amy Adams als wirklich gute Lois Lane und Michael Shannon als wunderbar verrückter Bösewicht überzeugen. Kevin Costner und Russel Crowe dürfen ihre Vaterrolle nur in wenigen kurzen Momenten ausfüllen. Doch beide Schauspieler holen aus ihren Szenen alles, was sie an Emotionalität und Stärke hergeben. Selbst kleinere Nebenrollen, wie Antje Traue als kryptonische Kampfamazone Faora oder Laurence Fishburne als cholerischer Chefredakteur, sind perfekt besetzt und machen "Man of Steel" auch schauspielerisch zu einem echten Genuss.

Die ersten 100 Minuten des Films bieten Superhelden-Action auf erfreulich hohem Niveau. Spezialeffekte, Story, Schauspieler und die Musik von Hans Zimmer – all das kann hier überzeugen. Die letzten 40 Minuten widmet Snyder dann fast vollständig dem Kampf von Superman gegen General Zod. Und dabei lässt er es richtig heftig krachen. Das ist dramaturgisch packend und technisch erstklassig inszeniert, ist aber auf Dauer leider auch etwas ermüdend. Das extrem schnelle Tempo lässt "Man of Steel" in diesen Momenten wie "Transformers" auf Speed erscheinen, kleinere Details drohen dabei völlig unterzugehen. Gerade im wieder einmal (fast) völlig unnötigen 3D ist die etwas zu ausufernde Zerstörungsorgie einfach nur anstrengend. Toll anzusehen, aber schlicht und ergreifend zu viel des Guten. Hier wäre etwas weniger auf jeden Fall mehr gewesen.

Davon abgesehen kann "Man of Steel" aber als insgesamt sehr gelungener Neustart angesehen werden. Düster und fast völlig ohne Humor, dabei aber auch fernab von dem Realismus, der Christopher Nolans "Batman"-Filme durchzogen hat, ist dieses "Superman"-Reboot eine tolle Comic-Verfilmung, in der die Charaktere zumindest zu Beginn nicht völlig von der Action erschlagen werden und die dramaturgisch einen soliden Grundstein für (sehr wahrscheinliche) Fortsetzungen legt. Wer große Fantasy-Abenteuer mit viel Action, aber eben auch einem ordentlichen Charakter- und Story-Aufbau schätzt, der wird an diesem neuen Superman garantiert viel Freude haben. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Man of Steel (USA 2013)"
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