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Maps to the Stars

Maps to the Stars

USA/Kanada/Deutschland 2014 - mit Julianne Moore, Robert Pattinson, Mia Wasikowska, John Cusack, Evan Bird ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Maps to the Stars
Genre:Drama, Thriller
Regie:David Cronenberg
Kinostart:11.09.2014
Produktionsland:USA/Kanada/Deutschland 2014
Laufzeit:ca. 111 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.mapstothestars.de

Sündenpfuhl Hollywood: Die alternde Schauspielerin Havanna (Julianne Moore) würde alles dafür geben, um die Hauptrolle im Remake des Films zu spielen, der ihre verstorbene Mutter zur Legende gemacht hat. Dass sie dabei immer wieder auf Ablehnung von Seiten des Studios stößt, treibt sie genauso sehr in den Wahnsinn, wie der Geist ihrer Mutter, der sie zu verfolgen scheint. Nah am Wahnsinn scheint auch ihre neue Assistentin Agatha (Mia Wasikowska) zu sein, die gerade in Hollywood angekommen ist. Allerdings ahnt Havanna nicht, was wirklich hinter den Brandnarben steckt, die das Gesicht der jungen Frau verunstalten und was sie mit der Familie ihres Gurus Stafford Weiss (John Cusack) zu tun hat. Deren jüngster Sprössling Benji (Evan Bird) hat schon mit dreizehn Jahren einen bitteren Drogenentzug hinter sich und kann es nicht ertragen, dass ihm ein junger Co-Star am Set seines neuen Films die Show stiehlt. Als auch Benji zunehmend von Visionen geplagt wird, eskalieren die Ereignisse…

David Cronenberg gehört zu den Filmemachern, die gerne als Kult-Regisseur bezeichnet werden. Diesen Status hat Cronenberg durch Filme wie "Scanners", "Crash", "Die Fliege" oder "A History of Violence" auch durchaus verdient. Doch man sollte nicht den Fehler machen, jede Arbeit automatisch in höchsten Tönen zu loben, nur weil sie von einem vermeintlichen Kult-Regisseur stammt. Denn gerade Cronenbergs letzte Filme "Eine dunkle Begierde" und "Cosmopolis" waren weit entfernt davon, makellose Meisterwerke zu sein. Und auch "Maps to the Stars" ist auch wieder kein Cronenberg in Bestform, auch wenn es dieses Mal qualitativ wieder ein ganzes Stück nach vorne geht.

Immer dann, wenn der Film eine ätzende und extrem bissige Satire auf Hollywood ist, funktioniert er richtig gut. Hier offenbart Cronenberg einen schonungslosen Humor, der vom bewusst überzeichneten Spiel der Darsteller perfekt unterstützt wird. Besonders Julianne Moore liefert hier eine ganz großartige Leistung ab. Wie sie als Schauspielerin, die kurz davor steht, aufs Abstellgleis geschoben zu werden, alles versucht, um an eine ganz bestimmte Rolle zu kommen, ist so böse und zynisch, dass es einfach nur ein ganz großer Spaß ist. Doch es gibt auch viele Szenen, die einfach nur belanglos, bemüht skurril oder etwas zu hysterisch wirken. In diesen Momenten fragt man sich als Zuschauer immer wieder, was das Ganze eigentlich soll und tendiert auch durchaus dazu, ab und an gelangweilt auf die Uhr zu schauen.

"Maps to the Stars" macht es bewusst schwer, sich in eine Schublade stecken zu lassen. Ist der Film eine Satire? Ein verstörendes Familiendrama? Ein Psychothriller mit leicht übersinnlichen Auswüchsen? Oder vielleicht doch eine sehr unangepasste Romanze? Eines ist sicher: David Cronenberg will sein Publikum fordern, will es ihnen nicht zu leicht machen, sein verqueres Gedankenlabyrinth zu ergründen. Das hat seinen Reiz, funktioniert aber eben auch nur sehr bedingt. Denn auch "Maps to the Stars" hat, wie zuletzt "Cosmopolis", die Tendenz, zwischen Momenten absoluter Genialität seinen Zuschauern extrem auf die Nerven zu gehen.

Wer auch die schwächeren Filme von David Cronenberg mochte, wer sich auf den nicht immer leicht ergründbaren Erzählstil einlassen kann und wer einen schonungslos bösen Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik werfen möchte, der sollte sich diesen hervorragend besetzten Film aufgrund seiner vielen gelungenen Momente auf keinen Fall entgehen lassen. Wer aber eher eine gradlinige Satire oder ein packendes Drama erwartet und von "Cosmopolis" extrem genervt war, der sollte von "Maps to the Stars" lieber die Finger lassen. Daher gibt es hier ein: Mit Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Maps to the Stars (USA/Kanada/Deutschland 2014)"
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