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Maudie

Maudie

Kanada 2016 - mit Sally Hawkins, Ethan Hawke, Kari Matchett, Gabrielle Rose, Zachary Bennett ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Maudie
Genre:Drama
Regie:Aisling Walsh
Kinostart:26.10.2017
Produktionsland:Kanada 2016
Laufzeit:ca. 116 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:maudie-derfilm.de/

Die kanadische Ostküste in den 1930er Jahren: Der schweigsame Everett Lewis (Ethan Hawke) führt als Fisch-Hausierer ein sehr zurückgezogenes Leben. Um etwas Ordnung in seine kleine Hütte zu bringen und um ein wenig Gesellschaft zu bekommen, beschließt er, eine Haushälterin einzustellen. Auf die Annonce meldet sich nur Maud Dowley (Sally Hawkins), die für die Stelle eigentlich ungeeignet ist. Da sie als Kind an rheumatischer Arthritis erkrankt ist, sind ihre Hände verkrüppelt und auch das Laufen fällt ihr schwer. Dennoch stellt Everett die zierliche Frau ein. Obwohl sie ihre Aufgaben nicht wirklich erfüllt, hält Everett nach anfänglichen Streitereien an ihr fest. Sie bringt etwas Leben und Farbe in die triste Hütte, die sie mit farbenfrohen Bildern bemalt. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden Außenseitern eine ganz besondere Beziehung, die Everett etwas bringt, das er bislang noch nicht kannte: Liebe…

"Maudie" erzählt die wahre Geschichte von Everett und Maud Lewis. Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe und gleichzeitig auch die einer ungewöhnlichen Künstlerin, die als Pionierin der Folk Art geschätzt wird. Der in Neufundland gedrehte Film lebt einerseits von dem Kontrast zwischen der schier unendlichen Weite der Landschaft von Nova Scotia und der extremen Enge von Everetts Hütte, andererseits aber auch vom intensiven Spiel der beiden Hauptdarsteller. Als zwei von der Gesellschaft ausgeschlossene Menschen, die so etwas wie Zuneigung nie wirklich erfahren haben und dennoch zueinander finden, liefern Sally Hawkins und Ethan Hawke mehr als überzeugende, mitunter auch sehr bewegende Darstellungen ab.

Der Film hat viele sehr schöne, allerdings auch einige extrem zähe Momente zu bieten. Mitunter hätte ein klein wenig mehr Tempo oder eine gestraffte Inszenierung dem Ganzen gut getan. Ein weiteres Problem ist, dass dem Zuschauer nur sehr versteckt klar gemacht wird, über welchen Zeitraum hinweg die Geschichte erzählt wird. Man könnte fast meinen, dass es sich hier um ein Jahr aus dem Leben der Beiden handelt, gäbe es nicht immer wieder kleinere Anspielungen darauf, dass doch mehr Zeit vergangen ist. Letztendlich deckt der Film einen Zeitraum von über dreißig Jahren ab, was nie wirklich deutlich wird, aber doch irgendwie auch interessant zu wissen wäre.

Doch am Ende überwiegen die positiven Aspekte über die kleineren Schwächen. Auf eine raue, unsentimentale Art erzählt "Maudie" eine wirklich schöne Story, die im Nachhinein sehr viel lebensbejahender und positiver ist, als es der doch arg triste Ton der Inszenierung vermuten lässt. Und dafür gibt es dann auch ganz klar ein: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Maudie (Kanada 2016)"
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