Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Drama |
Regie: | Mariko Minoguchi |
Kinostart: | 28.11.2019 |
Produktionsland: | Deutschland 2019 |
Laufzeit: | ca. 111 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.MeinEndeDeinAnfang-Film.de |
Glaubt Ihr an Liebe auf den ersten Blick? Für Nora (Saskia Rosendahl) und Aron (Julius Feldmeier) ist klar: Es gibt sie. Denn die Beiden haben es selbst erlebt, als sie sich eines Tages in der U-Bahn begegnen. Für Nora ein schöner Zufall, für Aron ganz klar Vorbestimmung. Auf jeden Fall aber ist es wundervoll. Die Beiden erleben eine kurze Zeit des absoluten Glücks miteinander. Dann wird Aron getötet. Und Noras Leben ist zerstört. Wie soll sie ohne ihre große Liebe weitermachen. Wie betäubt läuft sie durch die Welt und es gelingt nur Natan (Edin Hasanović), dem sie immer wieder zufällig begegnet, sie aus dieser Trance zu befreien. Er gibt ihr Halt und auch Hoffnung. Hoffnung darauf, dass alles wieder gut wird. Doch sie ahnt nicht, welches tragische Geheimnis sie wirklich mit Natan verbindet…
"Mein Ende. Dein Anfang", das Regiedebüt von Mariko Minoguchi, erzählt eine eigentlich sehr konventionelle Geschichte über Zufall und Schicksal, die aber durch eine verschachtelte Erzählweise einen besonderen Reiz erhält. Allerdings hätte daraus sehr viel mehr herausgeholt werden können – besonders auf emotionaler Ebene. Hier ist die junge Filmemacherin zu sehr darum bemüht, jede Form von Hollywood-Kitsch zu vermeiden, was aber letztendlich dazu führt, dass die Inszenierung an wichtigen Stellen zu unterkühlt wirkt. Dadurch entstehen nicht nur einige kleine Längen. Es wird dem Zuschauer auch schwer gemacht, sich auf emotionaler Ebene voll und ganz auf die Geschichte und ihre Figuren einlassen zu können.
Dadurch tritt eine dramaturgische Schwäche stärker in den Vordergrund. Denn trotz der auf verschiedenen Zeitebenen angesiedelten Erzählweise ist wohl Jedem ganz schnell klar, welches Geheimnis Natan mit sich herumträgt, was nicht weiter schlimm wäre, wenn man ansonsten von der Geschichte voll und ganz gefangen wäre. Doch lange, traurige Blicke oder Momente stiller Tragik reichen einfach nicht aus, um hier das volle Potential herauszuholen.
Die Darsteller sind klasse, die Bildsprache einnehmend und die Musik sehr atmosphärisch. Somit funktioniert "Mein Ende. Dein Anfang" auf vielen Ebenen wirklich gut. Doch leider trifft hier eben auch zu: Knapp vorbei ist auch daneben. Deshalb gibt es das verdiente "Sehenswert" nur mit einigen Einschränkungen.
Ein Artikel von Sebastian Betzold