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Meine Cousine Rachel

Meine Cousine Rachel

USA/Großbritannien 2017 - mit Rachel Weisz, Sam Clafin, Holliday Garinger, Iain Glen ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:My Cousin Rachel
Genre:Drama, Romantik
Regie:Roger Michell
Kinostart:07.09.2017
Produktionsland:USA/Großbritannien 2017
Laufzeit:ca. 106 Min
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.fox.de

Philip (Sam Clafin) ist verzweifelt: Sein Vormund, der für ihn wie ein echter Vater war, ist gestorben. Aufgrund der Briefe, die ihm Ambrose vor seinem Tod geschickt hat, ist sich Philip sicher, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist, sondern dass seine Witwe Rachel (Rachel Weisz) nachgeholfen hat. Als sie auf seinem Anwesen eintrifft, nimmt sich Philip vor, sie zur Rede zu stellen und sie spüren zu lassen, dass er weiß, was sie getan hat. Doch die Frau, die vor ihm steht, entspricht so gar nicht dem Bild, das Ambrose in seinen wirren Briefen gezeichnet hat. Im Gegenteil: Philip ist derart angetan von der älteren Frau, dass er seine Vermutungen schnell in den Wind schießt. Mehr und mehr verfällt er Rachel und droht dabei selbst den Verstand zu verlieren…

"Meine Cousine Rachel", basierend auf dem gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier, wurde bereits ein Jahr nach Veröffentlichung des Buches im Jahr 1951 erfolgreich verfilmt, damals mit Richard Burton und Olivia de Havilland in den Hauptrollen. Das beliebte Werk der Autorin, die auch die literarischen Vorlagen für die Hitchcock-Klassiker "Rebecca" und "Die Vögel" geschrieben hatte, diente dann in den 1980ern als Vorlage für eine Mini-Serie mit Geraldine Chaplin in der Titelrolle. Nun hat sich Regisseur Roger Michell ("Notting Hill") erneut des Stoffes angenommen. Auch wenn das Ende seiner Filmversion ein wenig anders ist, als das der Romanvorlage, so gelingt es ihm nicht wirklich, der bekannten Geschichte neue Facetten abgewinnen zu können.

Was nicht bedeutet, dass seine Adaption belanglos oder langweilig wäre. Michell schafft es sehr gut, eine packende Atmosphäre aufzubauen, in der die Frage "hat sie oder hat sie nicht" stetig über dem Handeln der Protagonisten schwebt. In einem Netz aus Obsession und Unsicherheit leitet er Philip dem sicheren Verderben entgegen, wobei es nicht immer klar ist, ob er selbst dafür verantwortlich ist oder doch die charismatische Rachel. Und weil ihm das so gut gelingt, funktioniert auch die von ihm gewählte Variante des Finales richtig gut – auch wenn es in gewisser Weise ein klein wenig vorhersehbar ist.

Der Film ist mitunter ein wenig zu langsam inszeniert, an anderen Stellen dagegen fehlt es ihm an der nötigen Tiefe. So wird nicht ganz nachvollziehbar, warum Philip, der so von Wut und Hass erfüllt war, nach nur wenigen Sekunden in Gegenwart von Rachel all das fallen lässt und ihr komplett verfallen zu sein scheint. Das geht einfach zu schnell und nimmt der Geschichte so viel von ihrer Glaubwürdigkeit. Ansonsten aber stimmt eigentlich fast alles: Die Ausstattung ist sehr gelungen, die Landschaftsaufnahmen sind großartig und die Darsteller können in fast jeder Hinsicht überzeugen – allen voran Rachel Weisz, die so wunderbar zweideutig spielt, dass man als Zuschauer nie weiß, ob man sie lieben oder sich vor ihr fürchten soll.

Roger Michell hat ein über weite Strecken mitreißendes Kostümdrama mit leichten Thriller-Elementen geschaffen, das zwar nicht perfekt ist, das aber auf jeden Fall eines schafft: sein Publikum gut zu unterhalten und bis zum Ende zu fesseln. Und dafür gibt es dann auch ein verdientes: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Meine Cousine Rachel (USA/Großbritannien 2017)"
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