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Milla meets Moses

Milla meets Moses

Australien 2020 - mit Eliza Scanlen, Toby Wallace, Essie Davis, Ben Mendelsohn ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Babyteeth
Genre:Drama
Regie:Shannon Murphy
Kinostart:08.10.2020
Produktionsland:Australien 2020
Laufzeit:ca. 118 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.x-verleih.de

Milla (Eliza Scanlen) ist gut in der Schule, spielt hervorragend Klavier und wächst bei ihren Eltern – dem Psychiater Henry (Ben Mendelsohn) und der ehemaligen Konzertpianistin Anna (Essie Davis) – sehr behütet auf. Etwas zu behütet. Denn auch wenn ihre Eltern versuchen, ihr Normalität zu bieten, merkt Milla ihnen ihre ständige Sorge an. Die Sorge um das Leben ihrer Tochter, das durch eine schwere Krankheit gefährdet ist. Milla möchte aus dieser Situation ausbrechen, was ihr zumindest zeitweise gelingt, als sie den charmanten Herumtreiber und Gelegenheitsdealer Moses (Toby Wallace) trifft. Ihre Eltern sind von der aufkeimenden Beziehung zwischen den Beiden nicht gerade begeistert. Doch als sie merken, dass Moses dem todkranken Mädchen guttut, nehmen sie ihn bei sich auf. Aber kann ein Junge, der mit seinem Leben selbst genügend zu kämpfen hat, die Verantwortung übernehmen, die eine Beziehung mit Milla mit sich bringt? 

"Milla meets Moses", dessen Drehbuch auf dem gleichnamigen Theaterstück von Rita Kalnejais basiert, ist ein schwieriger Film. Nicht, weil er ein schweres Thema behandelt. Nein, seine Sache in dem gerade in den letzten Jahren oftmals bemühten "sterbende Teenager finden die große Liebe"-Genre macht das Drama eigentlich sehr gut, da die Figuren eher unangepasst und die Inszenierung ein wenig schräg daher kommt. Nein, was den Film schwierig macht, sind einzelne Elemente, die irgendwie sehr unstimmig wirken. Ein solcher Punkt – der nicht besonders schwer wiegt, mir aber dennoch negativ aufgefallen ist – ist die Tatsache, dass Regisseurin Shannon Murphy ganz offensichtlich gegen den Strom schwimmen möchte, sich dann aber in so typischen Klischees verliert, wie etwa dass Milla als Zeichen der Rebellion plötzlich blaue Haare trägt. 

Ein weiterer Punkt, der deutlich mehr Gewicht hat, sind sehr unausgearbeitete Story-Elemente. Dafür muss ich ein klein wenig spoilern. Wer nichts weiter über den Inhalt des Films wissen möchte, sollte diesen Absatz lieber überspringen. Okay… Da ist zum Beispiel die Mutter von Moses, die mit ihrem älteren Sohn anscheinend nichts mehr zu tun haben möchte und auch seinen jüngeren Bruder von ihm fern halten möchte. In einer Szene wendet sich dieser auch ganz eindeutig von Moses ab – nur um dann eine Szene später in glücklicher Harmonie bei einem Essen bei Millas Familie mit am Tisch zu sitzen. Ähnliches gilt auch für die schwangere Nachbarin. Hier baut Murphy erst eine gewisse Spannung zwischen der recht sorglos mit ihrem ungeborenen Kind umgehenden Frau und Henry auf. Dies endet recht abrupt, doch kurze Zeit später ist sie so etwas wie ein teil der Familie. Das passt einfach nicht. 

"Milla meets Moses" hat einige gute und auch sehr starke Momente. Doch es gibt eben auch Aspekte, die es schwer machen, die Geschichte als nachvollziehbar zu erachten oder den Charakteren ihr Handeln abzunehmen. Der Film ist verkrampft bemüht darum, kein Mainstream zu sein. Das mag bei Festival-Jurys und beim Feuilleton gut ankommen, lässt aber doch am Ende viele Zuschauer etwas rat- oder sogar emotionslos zurück. Und das haben das starke Ensemble und die im Kern schöne Geschichte eigentlich nicht verdient. Alles in allem gibt es hier aber noch ein etwas zögerliches: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Milla meets Moses (Australien 2020)"
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