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Mit ganzer Kraft

Mit ganzer Kraft

Frankreich/Belgien 2013 - mit Jaques Gamblin, Alexandra Lamy, Fabien Héraud, Sophie De Fürst ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:De toutes nos forces
Genre:Drama
Regie:Nils Tavernier
Kinostart:04.09.2014
Produktionsland:Frankreich/Belgien 2013
Laufzeit:ca. 89 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.mitganzerkraft.de

Obwohl der 17jährige Julien (Fabien Héraud) von Geburt an behindert ist und im Rollstuhl sitzt, hat er nie aufgehört zu träumen. Er träumt davon, aufregende Abenteuer zu erleben und auch davon, eine liebevolle Freundin zu finden. Doch eine Sache wünscht sich Julien mehr als alles andere: Er will endlich ein engeres Verhältnis zu seinem unnahbaren Vater Paul (Jacques Gamblin) haben. Doch als dieser seinen Job verliert, grenzt er sich endgültig von seiner Frau Claire (Alexandra Lamy) und von Julien ab. Als der Junge herausbekommt, dass Paul früher leidenschaftlicher Sportler war und sogar schon mal am Ironman Triathlon teilgenommen hat, kommt er auf eine Idee: er will gemeinsam mit seinem Vater am nächsten Ironman teilnehmen. Der nimmt das Ganze zunächst nicht wirklich ernst, ist dann aber von der Hartnäckigkeit seines Sohnes so beeindruckt, dass er sich bereit erklärt, mit Julien für den Triathlon zu trainieren. Dass der Bau der passenden Sportgeräte dabei das geringste Hindernis darstellt, ahnen Vater und Sohn da noch nicht…

"Mit ganzer Kraft" wurde von der wahren Geschichte einer amerikanischen Familie inspiriert, deren Sohn seit seiner Geburt an Infantiler Zerebralparese leidet, der aber bis heute zusammen mit seinem Vater an mehr als 1000 Lauf- und Triathlon-Wettkämpfen teilgenommen hat, darunter vier Mal am berühmt-berüchtigten Ironman Hawaii. Diese Geschichte diente Regisseur Nils Tavernier als Basis für ein sehr schönes Vater-Sohn-Drama. Tolle Darsteller, schöne Bilder und natürlich die bewegende Handlung machen dies im Grunde auch wirklich sehenswert. Allerdings folgt Taverniers Inszenierung dabei allerdings ein wenig zu eng dem vorgegebenen Pfaden solch inspirierender Alltagshelden-Filme, in denen die Überwindung von Grenzen gerade in sportlicher Hinsicht neue Lebensperspektiven ermöglicht.

So folgt der Handlungsverlauf einem ganz klaren Muster, ohne dabei das Potential, das die schwierige Vater-Sohn-Beziehung bietet, auch wirklich auszuschöpfen. Der Konflikt, der zu Beginn sehr gut etabliert wird, löst sich zu schnell auf und es bleibt dabei für den Zuschauer zu wenig Zeit, sich wirklich emotional auf die Figuren einzulassen. Keine Frage, gerade das letzte Drittel ist sehr mitreißend inszeniert und die Darsteller sind ganz großartig. Zudem gibt es viele wunderbare Szenen, wie etwa die, in der Julien auf eigene Faust darum kämpft, für den Ironman zugelassen zu werden oder eine Sequenz, die zeigt, wie gerade bei Paul langsam alle Sorgen der puren Lebensfreude und der Liebe zu seinem Sohn weichen. Doch es sind eben gerade auch solche Momente, die zeigen, dass hier noch sehr viel mehr herausgeholt hätte werden können.

So ist "Mit ganzer Kraft" ein netter, charmanter Film, mehr aber auch nicht. Doch da es Tavernier durchaus gelingt, ein sehr lebensbejahendes Gefühl auch auf die Zuschauer zu übertragen und sein Film durchaus Mut machen kann, gibt es trotz der allzu konventionellen Inszenierung unterm Strich noch ein ganz klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Mit ganzer Kraft (Frankreich/Belgien 2013)"
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