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Mittsommernachtstango

Mittsommernachtstango

Deutschland/Argentinien/Finnland 2013 - mit Chino Laborde, Diego Kvitko, Pablo Greco, Reijo Taipale ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Viviane Blumenschein
Kinostart:13.03.2014
Produktionsland:Deutschland/Argentinien/Finnland 2013
Laufzeit:ca. 83 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.neuevisionen.de

Tango – damit verbinden die Meisten Leidenschaft, Temperament und argentinisches Feuer. Kaum jemand würde den Tango mit Finnland in Verbindung bringen. Doch genau hier liegt die eigentliche Heimat dieser emotionalen Musik. Das zumindest behauptet der finnische Regisseur Aki Kaurismäki. Die argentinischen Tango-Musiker Chino Laborde, Diego Kvitko und Pablo Greco wollen diese Behauptung nicht einfach so akzeptieren. Sie planen eine Reise nach Finnland, um dort Kaurismäkis ungeheuerlicher These auf den Grund zu gehen – und um sie so schnell als möglich zu widerlegen. Doch auch wenn ihnen Land, Sprache und Kultur völlig fremd sind, so entdecken sie schnell den ganz speziellen Charme finnischer Tango-Kultur und erkennen im gemeinsamen Spiel mit finnischen Tangomusikern, dass ihre anfängliche Skepsis vielleicht wirklich falsch war.

In "Mittsommernachtstango" begleitet die Filmemacherin Viviane Blumenschein die drei heißblütigen Argentinier auf ihrer Reise ins ferne Finnland. Dabei wird sie Zeuge einiger amüsanter Culture Clash Momente, aber auch einiger mitreißender Begegnungen der musikalischen Art. Mit viel Leidenschaft und Witz nimmt sie den Zuschauer mit auf einen kurzweiligen Road Trip, der einige sehr nette Momente zu bieten hat. Das Gesamtbild wird allerdings durch zwei Störfaktoren getrübt. Das erste Problem ist, dass die Exposition viel zu lang geraten ist. Bis das Grundthema etabliert ist und sich das Trio auf den Weg von Argentinien nach Finnland begibt, geht jede Menge Zeit ins Land. All das, was die Regisseurin den Zuschauern hier bietet, ist nichts wirklich Neues und die richtige Grundstimmung hätte auch mit einer deutlich gestraffteren Einleitung aufgebaut werden können. In Finnland dagegen hätte man gerne etwas mehr Zeit an den verschiedenen Orten verbracht, die Chino, Diego und Pablo besuchen.

Das zweite Problem, durch das der Film etwas an Schauwert verliert, ist die Tatsache, dass viele Szenen zu offensichtlich inszeniert wirken, was der dokumentarischen Glaubwürdigkeit des Ganzen schadet. Dass die drei Musiker in Argentinien ausgerechnet auf den einzigen finnischen Taxifahrer treffen oder mit ihrem Mietwagen in der finnischen Pampa liegenbleiben, wo sie natürlich auf einen Mann mit mobiler Sauna treffen, ist zwar an sich recht nett anzusehen, mutet aber einfach extrem gestellt an, wobei die drei Musiker auch nicht gerade überzeugendes Schauspieltalent offenbaren.

Wer über diese Schwächen hinwegsehen kann, der bekommt einen wirklich sehr sympathischen Film geboten, der zeigt, wie Musik Grenzen überwinden und Vorurteile abbauen kann, wie Menschen aus verschiedenen Ländern beim gemeinsamen Musizieren plötzlich eine Sprache sprechen und wie viel Glück und Freude Singen, Tanzen und das Spielen auf Instrumenten verbreiten kann. Nicht nur für Tango-Liebhaber und Finnland-Fans ist der "Mittsommernachtstango" daher mit kleinen Abstrichen absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Mittsommernachtstango (Deutschland/Argentinien/Finnland 2013)"
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