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Morgentau

Morgentau

Äthiopien/ Deutschland/ Frankreich 2008 - mit Aaron Arefe, Abeye Tedla, Takelech Beyene, Teje Tesfahun, Nebiyu Baye, Wuhib Bayu ...

Filminfo

Originaltitel:Teza
Genre:Drama
Regie:Haile Gerima
Kinostart:05.05.2011
Produktionsland:Äthiopien/ Deutschland/ Frankreich 2008
Laufzeit:ca. 140 Min.
Webseite:www.venusfilm.de

Nachdem er einige Jahre in Deutschland Medizin studiert hat, kehrt Anberber (Aaron Arefe) in seine äthiopische Heimat zurück. Mit hohen Ambitionen kommt er an, doch diese werden schnell zerschlagen, als Anberber erkennt, dass die Idylle seiner Kindheit Angst und Gewalt gewichen ist. Inmitten der ihn überwältigenden Hoffnungslosigkeit flüchtet sich Anberber immer wieder in Erinnerungen an seine Kindheit, an seine Jugend, an sein Studium und vor seinen Augen entfaltet sich die Geschichte eines Landes, des tief getroffen am Boden liegt, für das es aber doch auch Hoffnung zu geben scheint...

Mit "Morgentau" hat Regisseur Haile Gerima eine einnehmende Reise durch mehr als zwei Jahrzehnte äthiopischer Geschichte inszeniert. Mit seinem ersten Spielfilm seit elf Jahren Gerima ein hoch ambitioniertes Werk inszeniert, das seine Zuschauer in vielerlei Hinsicht fordert. Nicht nur, dass die Verwendung verschiedener Zeitebenen und ein ständiges Hin- und Herspringen zwischen diesen einzelnen Ebenen ein entspanntes Zurücklehnen oder pures Genießen der starken Bildsprache des Films nahezu unmöglich macht. Da oftmals nur wenig gesprochen und Vieles nur angedeutet ist, ist zudem ein gewisses politisches und zeitgeschichtliches Hintergrundwissen von Vorteil, um das im Original mit deutschen Untertiteln präsentierte Geschehen wirklich verstehen zu können.

Doch auch wenn das bei einer Laufzeit von 140 Minuten enorm anstrengend ist, so wird der Zuschauer doch dafür auch belohnt. Denn "Morgentau" ist trotz einiger Längen und Schwächen, ein einnehmendes Drama, dessen zahlreiche starke Momente über die Längen und etwas sperrigeren Aspekte der Inszenierung dominieren. Auffällig dabei ist, dass gerade die in Deutschland spielenden Szenen zu den größten Schwächen des Films zählen. Während die Momente in Anberbers Heimat trotz zahlreicher sehr offensichtlicher Laiendarsteller zu überzeugen vermögen, wirken Anberbers Erinnerungen an Deutschland etwas gestelzt und angestrengt belehrend.

Wer sich für afrikanisches Kino und die Geschichte Äthiopiens interessiert und bereit ist, jede Menge Aufmerksamkeit und Sitzfleisch zu investieren, der wird "Morgentau" trotz seiner Schwächen als eine echte Programmkino-Perle erleben. Wer sich aber mit schön fotografierten, inhaltlich aber etwas sperrigen Arthausfilmen ohnehin etwas schwer tut, wird hier auf eine verdammt harte Probe gestellt. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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