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Mutter & Sohn

Mutter & Sohn

Rumänien 2013 - mit Luminita Gheorghiu, Bogdan Dumitrache, Ilinca Goia, Natasa Raab, Vlad Ivanov ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Pozitia Copilului
Genre:Drama
Regie:Călin Peter Netzer
Kinostart:23.05.2013
Produktionsland:Rumänien 2013
Laufzeit:ca. 112 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.mutterundsohn.x-verleih.de

Die wohlhabende Cornelia (Luminita Gheorghiu) ist davon überzeugt, dass sie am besten weiß, was für ihren erwachsenen Sohn Barbu (Bogdan Dumitrache) das Beste ist. Sie weiß es besser als er und ganz bestimmt besser, als seine Freundin Carmen (Ilinca Goia). Und so ist es für Cornelia auch selbstverständlich, dass sie das Ruder in die Hand nimmt, als Barbu einen tödlichen Verkehrsunfall verschuldet. Für die erfolgreiche Architektin gibt es von nun ab nur ein Ziel: sie will ihren Filius vor den Konsequenzen schützen und verhindern, dass er ins Gefängnis muss. Für die Frau aus der rumänischen Oberschicht ist es selbstverständlich, dass man alles und jeden kaufen kann. Doch ist ihre Motivation tatsächlich nur mütterliche Fürsorge oder doch eher eiskalter Egoismus?

Mit "Mutter & Sohn" hat Regisseur Călin Peter Netzer 2013 den Goldenen Bären auf der Berlinale gewinnen können. Berlinale-Gewinner sind, mit einigen wenigen Ausnahmen, nicht unbedingt bekannt dafür, ein breites Publikum anzusprechen. Oftmals liegt der künstlerische Anspruch weit über den Unterhaltungswert, der zudem durch eine für die meisten Zuschauer sperrige Inszenierung minimiert wird. Das muss nicht automatisch etwas Schlechtes sein, denn Qualität lässt sich nicht an der Zahl der Zuschauer, die ein Film begeistern kann, messen. Auf der anderen Seite bedeutet der Gewinn eines Goldenen Bären auch nicht zwangsläufig, dass ein Film hervorragend ist und er einfach nur vom breiten Publikum nicht verstanden wird.

"Mutter & Sohn" liegt irgendwo dazwischen. Auch Netzers Film macht es mit seiner gerade zu Beginn sehr sperrigen Erzählweise schwer, dass man sich in die Geschichte hineinfindet. Dies wird zudem durch die Tatsache, dass eigentlich alle Figuren unsympathisch sind, noch erschwert. Andererseits hat die im Rumänien der Post-Ceausescu Ära angesiedelte Geschichte mit ihren Themen wie Klassenkampf, mütterliche Fürsorge und Korruption einen ganz besonderen Reiz, der das Geschehen trotz seines sehr getragenen Anfangs spannend und mitreißend macht. Dieser Eindruck wird besonders durch das überzeugende Spiel von Luminita Gheorghiu noch unterstützt.

Immer wieder streut Netzer in die an sich sehr dramatische Geschichte auch eine dezente Prise Sarkasmus ein, die den Ton des Films einerseits ein wenig auflockert, dem Ganzen aber auch auf einer zweiten Ebene mehr Tiefe verleiht. Leichter zugänglich wird "Mutter & Sohn" dadurch allerdings nicht. Das preisgekrönte Drama ist eindeutig kein Film für ein breiteres Publikum, sondern kann nur solchen Zuschauern empfohlen werden, die für sperrige Arthauskost aus Osteuropa aufgeschlossen sind. Die bekommen dann aber eine sehr vielschichte Geschichte geboten, die von einer starken Hauptdarstellerin getragen wird.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Mutter & Sohn (Rumänien 2013)"
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