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Nichts passiert

Nichts passiert

Schweiz 2015 - mit Devid Striesow, Maren Eggert, Annina Walt, Lotte Becker ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Micha Lewinsky
Kinostart:11.02.2016
Produktionsland:Schweiz 2015
Laufzeit:ca. 88 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.movienetfilm.de

Thomas (Devid Striesow) freut sich schon auf den Familienurlaub in den Schweizer Alpen. Doch die Stimmung ist eher gedrückt. Seine Frau Martina (Maren Eggert) hat eigentlich gar keine Zeit für Urlaub und seine Tochter Jenny (Lotte Becker) hat keine Lust. Und dann hat sich der konfliktscheue Thomas auch noch dazu überreden lassen, Sarah (Annina Walt), die 15jährige Tochter seines Chefs mit zu nehmen. Thomas ist derart um Harmonie bemüht, dass er damit seine Frau regelrecht in den Wahnsinn treibt und völlig übersieht, dass seine Tochter auch nicht wirklich glücklich ist. Dennoch lässt er sich nicht beirren: dieser Urlaub wird perfekt! Doch dann kommt es bei einer Party zu einem Problem zwischen Sarah und dem Sohn des Vermieters des Ferienhauses. Und nun kann Thomas nicht mehr wegsehen, er muss etwas unternehmen. Doch im Bestreben, größeren Konflikten aus dem Weg zu gehen, verstrickt er sich zunehmend in einem Netz aus Lügen und Halbwahrheiten, das ihn immer näher an den Abgrund manövriert…

"Nichts passiert" ist der neue Film von Micha Lewinsky, der 2009 mit der Komödie "Die Standesbeamtin" einen Überraschungserfolg gelandet hatte. Vom Ton her könnten diese zwei Filme unterschiedlicher nicht sein. Obwohl "Die Standesbeamtin" kein oberflächliches Filmchen war, kann man die ungewöhnliche Romanze durchaus als leichte Unterhaltung bezeichnen. Das ist bei "Nichts passiert" absolut nicht der Fall. Auf beklemmende Art und Weise zeichnet Lewinsky hier nach, wie ein eigentlich friedliebender Mensch nur aus Angst vor Konflikten in einen Abgrund aus Lügen und schließlich auch Gewalt fällt. Man spürt als Zuschauer, wie sich die Schlinge um Thomas immer fester zuzieht und wie ihn seine Unfähigkeit, die unangenehmen Wahrheiten auszusprechen, unaufhaltsam von seinem an sich gut gemeinten Weg abbringen.

Die unausweichliche Eskalation der Ereignisse scheint am Ende vielleicht ein wenig überzogen. Doch bei genauerer Überlegung ist der letzte Akt des Films eine extreme, dabei aber durchaus logische Konsequenz des Verhaltens von Thomas. Durch sein Lügen und Schweigen hat er einen arg wackeligen Damm errichtet, der irgendwann einfach brechen musste und dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Wie Lewinsky seine Figuren aus dieser Eskalation entlässt, ist hervorragend gelöst und sorgt dafür, dass der Film auch noch lange nach seinem Ende nachwirkt. Das ist gerade aufgrund seiner anfänglich sehr ruhigen und getragenen Erzählweise fast schon beeindruckend.

"Nichts passiert" ist nicht unbedingt ein großer Film, der unbedingt im Kino gesehen werden muss. Trotz einiger schöner und atmosphärischer Aufnahmen der Schweizer Alpen wirkt das Drama doch eher wie ein Kammerspiel mit einer enormen psychologischen Dichte. Doch gerade das hervorragende Spiel von Devid Striesow und die wirklich interessante, spannende Geschichte sorgen dafür, dass Liebhaber von deutschsprachigen Arthausfilmen den Kauf einer Kinokarte auf keinen Fall bereuen werden. Daher gibt es am Ende auch ganz klar ein: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Nichts passiert (Schweiz 2015)"
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