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Noch tausend Worte

Noch tausend Worte

USA 2011 - mit Eddie Murphy, Kerry Washington, Clark Duke, Cliff Curtis ...

Filminfo

Originaltitel:A thousand words
Genre:Komödie
Regie:Brian Robbins
Kinostart:21.06.2012
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 91 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.nochtausendworte.de

Die Zeiten, in denen Eddie Murphy ein Garant für amüsante Komödien und volle Kinokassen war, sind längst vergangen. Bis auf ein paar leichte Hoffnungsschimmer hat sich Murphy in den letzten Jahren vornehmlich auf sehr einfach gestrickte Familienunterhaltung spezialisiert, die irgendwo zwischen harmlos und unerträglich platt angesiedelt war. Mit Regisseur Brian Robbins, dem wir den unsäglichen Klamauk "Norbit" und den zumindest stellenweise amüsanten "Mensch, Dave!" zu verdanken haben, hat sich Murphy nun für einen weiteren seichten Filmspaß zusammen getan, dessen Prämisse eigentlich recht vielversprechend klingt.

Jack McCall (Murphy) ist ein mit allen Wassern gewaschener Literaturagent, der es mit seinem schnellen Mundwerk immer wieder schafft, ganz große Fische ans Land zu ziehen. Nun will er sich an seine bislang größte Herausforderung wagen: der enorm populäre Guru Dr. Sinja (Cliff Curtis), der seine Lehren bislang nicht kommerziell vertreiben wollte, soll für Jacks Arbeitsgeber gewonnen werden. Tatsächlich gelingt es dem erfolgsverwöhnten Jack, sich in einen von Dr. Sinjas Kursen zu schleichen und den Guru sein Angebot schmackhaft zu machen. Als er am Abend hinter seinem Haus einen ungewöhnlichen Baum vorfindet, den er noch wenige Stunden zuvor auf dem Gelände von Dr. Sinja gesehen hat, glaubt er an ein Geschenk seines neuesten Klienten. Doch weit gefehlt: der Baum erweist sich als regelrechter Fluch, verliert er doch bei jedem Wort, das Jack fortan von sich gibt, ein Blatt. Hat er erst einmal alle Blätter verloren, stirbt nicht nur der Baum, sondern auch der Mensch, zu dem seine ganz besondere Verbindung besteht. Während Jack darauf hofft, dass Dr. Sinja eine Lösung für sein Problem findet, versucht er, möglichst ohne zu sprechen durch seinen Alltag zu gleiten. Doch sowohl seine ohnehin etwas angeknackste Beziehung zu seiner Frau Caroline (Kerry Washington), sondern auch seine berufliche Karriere leiden schnell unter Jacks Sprachlosigkeit. und so muss er sich überlegen, wie er die tausend Worte, die ihm nun noch bleiben, am besten einsetzt, um nicht alles zu verlieren, was ihm am Herzen liegt…

"Noch tausend Worte" bedient sich einer eigentlich nicht unlustigen Ausgangsidee. Dass ausgerechnet Eddie Murphy, der als Quasselstrippe mit Schnellfeuer-Mundwerk bekannt geworden ist, gezwungen ist, seine wirksamste Waffe in Zaum zu halten, hätte viel Potential für richtig komische und vielleicht sogar originelle Momente geboten. Doch abgesehen von ein paar netten kleinen Lachern nutzt Regisseur Brian Robbins keine dieser Möglichkeiten, sondern verschenkt sie zu Gunsten von überdrehten Albernheiten und platten Gags. Zugegeben, im Vergleich zu "Norbit" ist "Noch tausend Worte" anspruchsvolles Kopfkino. Doch angesichts dessen, was aus der netten Grundidee der Geschichte hätte gemacht werden können, sind die völlig überzogenen Grimassen, mit denen sich Murphy durch die routiniert heruntergekurbelte Inszenierung kämpft, einfach nur schwach und auf beinahe schon traurige Art unlustig.

Das wohl größte Manko des Films ist, dass er nicht wirklich grottenschlecht ist, sondern einfach nur harmlos und seicht. Es gibt kaum einen Moment, der in irgendeiner Form Eindruck hinterlässt, sei es nun positiv, oder negativ. Der Film zieht komplett belanglos am Zuschauer vorbei, rüttelt ihn nur ab und an mit kleinen Lachern auf. Da gab es wahrlich schon sehr viel schlechtere und ärgerlichere Machwerke, die es in unsere Lichtspielhäuser geschafft hat. Aber ob das wirklich Grund genug ist, um den Kauf einer überteuerten Kinokarte zu rechtfertigen, ist doch sehr fraglich. Daher gilt: ganz treue Eddie Murphy Fans und Zuschauer, die sehr einfach gestrickte US-Komödien mögen, werden hier sicherlich recht gut unterhalten. Wer aber etwas mehr erwartet, kann sich das Eintrittsgeld getrost sparen.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

Kino Trailer zum Film "Noch tausend Worte (USA 2011)"
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