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Nocturnal Animals

Nocturnal Animals

USA 2016 - mit Amy Adams, Jake Gyllenhaal, Michael Shannon, Aaron Taylor-Johnson ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Nocturnal Animals
Genre:Thriller, Drama
Regie:Tom Ford
Kinostart:22.12.2016
Produktionsland:USA 2016
Laufzeit:ca. 117 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.facebook.com/Nocturnal.Animals.D

Die Kunsthändlerin Susan Morrow (Amy Adams) hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: Schönheit, Geld und einen attraktiven Ehemann (Armie Hammer). Und dennoch fühlt Susan eine gewisse Leere in sich. Doch sie wird aus ihrer Lethargie gerissen, als sie ein Manuskript von ihrem Ex-Mann Edward (Jake Gyllenhaal) erhält, mit dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Susan folgt der beigefügten Anweisung, den ihr gewidmeten Roman zu lesen. Das Buch erzählt die tragische Geschichte eines Mannes (Jake Gyllenhaal), der mit seiner Frau und seiner Tochter eines Nachts durch Texas fährt und dort von einem brutalen Schläger (Aaron Taylor-Johnson) und seinen Freunden von der Straße gedrängt wird – mit grauenhaften Folgen, die den Mann mit seinen größten Ängsten konfrontieren. Die Geschichte ist verstörend, fasziniert Susan aber auch und zwingt sie, ihre Zeit mit Edward noch einmal zu reflektieren…

"Nocturnal Animals" ist die zweite Regiearbeit des Modeschöpfers Tom Ford nach seinem gefeierten Debüt "A Single Man" vor sieben Jahren. In dem Mystery-Drama, für das Ford auch das Drehbuch schrieb, erzählt er zwei unterschiedliche Geschichten, die natürlich auf einer gewissen symbolischen Ebene miteinander zusammenhängen. Doch insgesamt fällt ganz klar auf, dass die Geschichte des Romans, den Susan liest, weitaus spannender, packender und mitreißender ist, als die Rahmenhandlung um Susan und Edward. Denn diese ist gekennzeichnet von langen Einstellungen, in denen reichlich wenig passiert und jeder Menge Holzhammer-Symbolik, die stellenweise arg dick aufgetragen ist. Zudem wirkt die Eingangssequenz, die nun wirklich nichts mit dem Rest des Films zu tun hat, so bemüht auf "Schock-Effekt" und "Ich passe mich nicht der Hollywood-Masse an" getrimmt, dass es fast schon unangenehm peinlich ist. Das hätte der Film nun wirklich nicht nötig gehabt.

Nimmt man die Geschichte von Tony Hastings und seiner Familie, die in die Hände des brutalen Ray Marcus gerät, für sich, ist "Nocturnal Animals" wirklich über jeden Zweifel erhaben: atmosphärisch dicht inszeniert, toll gefilmt, hervorragend gespielt (vor allem von Jake Gyllenhaal und Michael Shannon) und spannend erzählt. Die Susan/Edward Handlung hat für sich genommen zwar auch einige sehr gute Momente, ist ebenfalls überzeugend gespielt, leidet aber unter einigen Längen und der allzu aufdringlichen Symbolik. Hier wäre etwas weniger wirklich mehr gewesen.

Das Thriller-Drama ist ein gutes Beispiel dafür, dass zwei gute Hälften (auch wenn die eine deutlich besser ist, als die andere) noch lange kein hervorragendes Ganzes ergeben. Der Film ist nicht schlecht, aber er ist sehr unausgewogen. Und da man doch aufgrund der Inszenierung eine noch hintergründigere Botschaft erwartet, als die, die man am Ende – so gut dies auch sein mag – serviert bekommt, fragt man sich nach knapp zwei Stunden dann doch, was das Ganze denn nun eigentlich sollte. Wie gesagt, "Nocturnal Animals" ist weit davon entfernt, ein schlechter Film zu sein. Doch so bedeutend und anspruchsvoll, wie es allzu offensichtlich gerne wäre, ist dieses zweite Werk von Tom Ford nun wirklich nicht. Und so gilt: Einige enorme Längen, doch alleine für die Geschichte in der Geschichte und wegen der tollen Darsteller absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Nocturnal Animals (USA 2016)"
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