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Not fade away

Not fade away

USA 2012 - mit John Margo, Jack Huston, James Gandolfini, Will Brill, Bella Heathcote ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Not fade away
Genre:Drama, Musikfilm
Regie:David Chase
Kinostart:26.09.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 112 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.paramountpictures.de/

New Jersey in den 1960ern: Douglas Damiano (John Magaro) träumt davon, ein großer Rockstar zu werden. Wie seine großen Vorbilder, die Beatles und die Rolling Stones, will er mit der Musik nicht nur Reichtum ernten, sondern auch die Herzen der Mädchen erobern – und ganz besonders das der schönen Grace (Bella Heathcote), die augenscheinlich eine Schwäche für Musiker hat. Als sich Douglas der Band anschließt, in der auch sein Kumpel Gene (Jack Huston) spielt, kommt auch schon bald seine erste Chance, Eindruck bei Grace zu schinden. Denn als Gene auf einer Party, auf der sie spielen sollen, aus Versehen einen Joint verschluckt, darf Doug den Part des Leadsängers übernehmen. Als das nicht nur bei Grace, sondern auch bei den anderen Mitgliedern der Band sehr gut ankommt, wachsen die Spannungen zwischen Douglas und Gene. Und je näher er der Frau seines Herzens und seinem Traum von einer Karriere als Musiker kommt, desto weiter entfernt er sich von seinen alten Freunden und seiner Familie…

Die Geschichte von "Not fade away", dem Regiedebüt des "Sopranos"-Erfinders David Chase, ist stark autobiografisch geprägt. Es ist dem Film deutlich anzumerken, dass der Regisseur hier viele seiner eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in das Geschehen hat einfließen lassen. Dabei ist es Chase sehr gut gelungen, die Stimmung des Lebens in einem kleinen Vorort in den 1960ern einzufangen. Während die Musik, die Frisuren und Klamotten der Charaktere wie auch die Ausstattung sehr schön den Zeitgeist der späten 60er einfangen, sind es die kleinen Momentaufnahmen, die diesen Film so zeitlos erscheinen lassen. Ob es Douglas` Schwärmereien sind, die Gespräche der jungen Musiker untereinander oder die Konflikte zwischen Douglas und seinem Vater (James "Tony Sporano" Gandolfini in einer seiner letzten Rollen), das alles wirkt sehr authentisch und lässt sich dadurch auch leicht ins neue Jahrtausend übertragen. Auch die Tatsache, dass Chase die meisten Rollen mit relativ unverbrauchten Gesichtern besetzt hat, macht die Figuren für den Zuschauer noch realer und dadurch leichter zugänglich.

Neben all den positiven Punkten trüben aber auch einige weniger gelungene Aspekte das Sehvergnügen. So plätschert die Geschichte in vielen Momenten eher ereignislos dahin, hetzt mal durch die Ereignisse und lässt in wenigen Sekunden viele Wochen vergehen, während andere Momente in zäher Langsamkeit verharren. Doch vieles davon wird aufgefangen, sofern man sich als Zuschauer von der ganz besonderen Stimmung der Inszenierung treiben lassen kann. Richtig negativ wirken eigentlich nur die letzten 15 Minuten. An sich gibt es einen perfekten Punkt, an dem der Film zu Ende sein sollte. Zwar ist dieser Moment ein wenig kitschig und auch etwas klischeehaft. Gleichzeitig ist er aber auch einfach schön und das perfekte Ende für diese Coming-of-Age Story. Die abschließende Viertelstunde wirkt wie sorglos daran geklebt. Auch wenn hier die Ziellosigkeit von Douglas perfekt umgesetzt wird, fragt man sich als Zuschauer doch, was das Ganze eigentlich soll, bis das plötzliche und wenig befriedigende Ende kommt.

Von diesen kleinen Schwachpunkten abgesehen ist "Not fade away" ein wirklich schöner Film, der in etwa in einer Liga mit "That thing you do" spielt. Zwar ist diese Regiearbeit von Tom Hanks etwas fröhlicher und gradliniger inszeniert, doch verströmt sie eine ähnliche Stimmung, wie das Regiedebüt von David Chase. Wer die Musik der späten 60er liebt und anspruchsvollere Jugenddramen schätzt, dem kann dieser ganz besondere Musikfilm wärmstens ans Herz gelegt werden. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

Kino Trailer zum Film "Not fade away (USA 2012)"
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